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Aussicht auf neue Fed-Wertpapierankäufe treibt Goldkurse

25.10.2011  |  Redaktion
Open in new windowGold, Silber, Aktien und Rohstoffe schlossen am Freitag deutlich im Plus, nachdem die Möglichkeit weiterer Ankäufe von mit Hypotheken besicherten Wertpapieren (MBS) durch die Fed Erwähnung fand. Diese Einlassungen weckten bei Händlern Hoffnungen auf neue Geldspritzen der Fed. Zudem wächst die Hoffnung, dass sich die europäischen Politiker endlich über eine Art von Plan für den weiteren Umgang mit der Schuldenkrise verständigen werden. Das wirkt sich positiv auf das Kaufverhalten an den Aktien- und Rohstoffmärkten aus, und es führt zu Dollarverkäufen, da die Händler diesen sogenannten "Sicheren Hafen" verlassen. Der Dollar Index (USDX) schloss am Freitag direkt auf seinem 50-Tage-Durchschnitt bei ca. 76,3. Weitere Dollarverkäufe würden den Greenback erneut in einen negativen Trend stoßen, der für Gold und Silber wiederum positiv sein dürfte.

Beim Treffen des Europäischen Rats in Brüssel suchen die politischen Entscheidungsträger Europas nach einem Kompromiss in der Frage, wie stark die Banken an den Wertverlusten ihrer griechischen Kreditportfolios beteiligt werden sollten. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel plädiert weiterhin für eine stärkere Einbeziehung der Banken, der französische Präsident vertritt hingegen einen bankenfreundlicheren Ansatz. (Und das ist kein Zufall. Im Vergleich zu anderen großen europäischen Wirtschafträumen halten die Banken Frankreichs einen überproportional hohen Anteil an griechischen Schulden.) Abschreibungen auf griechische Schulden im Bereich von 40% - 60% sind in der Diskussion, wobei Frankreich 40% favorisiert und Deutschland in Richtung 60% tendiert.

Den neuen Vorschlägen zufolge würden 90 wichtige Kreditgeber mit einer Erhöhung ihrer Kapitalquote auf 9% rechnen müssen, wobei jene Banken, die das benötigte Kapital nicht an privaten Märkten aufnehmen können, staatliche Hilfe bekämen. Die Politiker der Eurozone diskutieren zudem über Pläne, den Kreditvergabeumfang des sogenannten Europäischen Rettungsschirms (EFSF) mithilfe eines "Versicherungshebels" deutlich auszuweiten.

Nachdem es auch den Reihen der Fed geheißen hatte, man könne zur zusätzlichen Stimulierung der US-Wirtschaft auch über weitere MBS-Ankäufe nachdenken, sanken die Dollarkurse am Freitag. Gegenüber dem Japanischen Yen fiel der US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Ende des 2.Weltkriegs. Dan Tarullo, ein Mitglied des Fed-Direktoriums, hatte sich letzten Donnerstag für derartige Maßnahmen ausgesprochen, Fed-Chef Bernanke bemerkte zudem noch am selben Tag, man müsse möglicherweise mehr tun, um eine Erholung am US-Immobilienmarkt zu fördern.

Aber auch die US-Inflationsstatistiken geraten in Schwung. Wie die jüngsten Statistiken zeigen, stieg der US-Erzeugerpreisindex von 6,5% im August auf 6,9% im September. Zudem steigt das US-Geldmengenaggregat M2 nach wie vor kräftig an. Obwohl die etablierten Ökonomen aus Washington laufend vor einem „deflationären Risiko" warnen, legen diese Zahlen wiederum nah, dass stark steigende Inflation zu einem ernsten Problem für die Fed werden könnte.

Angesichts des vorherrschenden Inflationsdrucks scheint es nicht sehr wahrscheinlich, dass die Fed noch mehr Öl ins Feuer gießen und schon jetzt zusätzlicher Geldschöpfung zustimmen wird, obwohl sich diese Möglichkeit nicht ganz ausschließen lässt. Immerhin hat die Bank of England gerade erst neuen quantitativen Lockerungsmaßnahmen zugestimmt - trotzdem sich die Inflationsrate in Großbritannien schon weit über 2%, dem angeblichen "Ziel" der Bank of England, bewegt. Auf Jim Sinclairs Webseite MineSet wird auf eine Analyse von Richard Belfanti verwiesen. Er geht davon aus, dass die Schwäche im US-Bankensektor - verursacht durch dauerhafte Überbewertung der Bankenanlagen - eine Garantie für anhaltende Geldschöpfung durch die Fed sei. "Inflate or die" bleibt das Leitmotiv der Fed.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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