Peter Schiff zu QE und Gold
20.07.2013 | Klaus Singer
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Wenn das Momentum dreht, werde es einen starken Kaufdruck geben. Die Produktion wird längere Zeit nicht (so schnell) folgen können, u.a. auch wegen der zwischenzeitlich erfolgten Kapitulation zahlreicher Minenbetriebe.Es sei aber schwierig einen Boden auszumachen. Das sei letztlich aber auch gleichgültig, wenn man damit rechnet, dass Gold auf 5.000 oder 10.000 Dollar steigt. Schiff ist sich sicher, dass dem so sein wird, aber er weiß nicht wann - wahrscheinlich auch weit früher als erst in zehn oder zwanzig Jahren.
Es ist dasselbe mit der Haus-Blase, so Schiff: “Ich wusste nicht genau, wann sie platzen würde. Ich wusste nur, da ist eine, ich konnte genau begründen, warum es eine ist und daher wußte ich, dass sie platzen wird.”
Früher oder später dürfte es in Zusammenhang mit der geplanten Reduzierung der QE-Aktivitäten zu einer richtigen Attacke auf den Dollar und den Treasury-Markt kommen, sagt Schiff in einem anderen Zusammenhang. Damit würde die Fähigkeit der Fed getestet, die künstlich niedrigen Zinsen beizubehalten ohne den Dollar zu zerstören. Dieser Punkt komme, aber er sei noch nicht da. Bernanke sei ohnehin schon nervös hinsichtlich der starken Reaktion der Bond- und Hypotheken-Märkte. An einem bestimmten Punkt werde er zur Schadensbegrenzung gezwungen. Es sei gut, dass Bernankes zweite Amtszeit im Januar auslaufe, er erwarte von seinem Nachfolger das Schlimmste. Schiff empfiehlt in diesem Zusammenhang, Treasurys zu shorten.
Peter Schiff ist ein US-amerikanischer Ökonom, Wirtschaftskommentator, Autor und Börsenmakler. Er ist für seine düsteren Analysen zur Zukunft der US-Wirtschaft bekannt, hat seit 2002 vor einer Subprime-Hypohekenkrise gewarnt und den Zusammenbruch des US-Hausmarktes in 2008 frühzeitig vorhergesagt. Er betreibt u.a. einen Blog.
Ich kann der Argumentation von Schiff einiges abgewinnen. Die “Märkte”, einmal von der Droge QE und Liquidität abhängig, werden die Fed nicht so einfach davon kommen lassen. Das zeigt z.B. auch die Reaktion der langfristigen Zinsen und der Hypothekenzinsen seit Mai.
Die Zeit für eine Bodenbildung bei Gold ist so schlecht nicht - auch eingedenk der Tatsache, dass signifikante Short-Positionen auf Gold im Markt liegen.
Ob das Kursziel bei Gold 5.000 oder 10.000 lautet, möchte ich allerdings nicht unterschreiben.
Ergänzung:
(18.7.13) Colin Twiggs schreibt zum aktuellen Stand bei Gold: Gold konsolidiert in einer schmalen Spanne unterhalb des Widerstands bei 1300 Dollar - ein bullisches Zeichen. Ein Ausbruch würde die Abwärtslinie durchbrechen und legt nahe, dass sich ein Boden formiert. Ein Abfall unter 1270 würde jedoch einen weiteren Test von 1200 anzeigen. Hält diese Marke als Support nicht, ergibt sich als mittelfristiges Ziel 1100.
© Klaus G. Singer
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