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Günstige Goldaktien

03.11.2011  |  Adam Hamilton
- Seite 2 -
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Nach der ersten schnellen Erholungsphase von den absurden Goldaktienpreisen fiel der HUI Ende 2009 unter seinen vor der Krise etablierten Support von 0,46. Die Goldgewinne begannen die Goldaktiengewinne zu übertreffen, wobei ihr ursprünglicher Leverage im Verhältnis zu Gold ins Wanken geriet. Zum Teil aufgrund der wachsenden Nachfrage nach dem GLD Gold-ETF wurde Gold unter Großkapital, einschließlich Hedgefonds, zunehmend beliebter als Goldaktien. Die Goldaktien konnten nicht Schritt halten.

Auch wenn der HUI im Verhältnis zu Gold im vierten Quartal 2009 etwas an Boden verloren hat, waren sowohl Gold als auch der HUI Anfang Dezember überkauft und fällig für eine Korrektur. Als das HGR dann bis auf ungefähr 0,42 stieg, lag der HUI bei 82 Prozent des Wertes, den er bei einem HGR von 0,511 erreicht hätte. Der Monat Dezember spielt dabei eine wichtige Rolle, da der Goldkurs in diesem Monat meist eine saisonal bedingt starke Rally erlebt.

Die anschließende Korrektur zu Beginn des vergangenen Jahres war enorm und die Goldaktien verstärkten wie immer den Abwärtstrend des Goldkurses. Anfang Februar erreichte das HGR einen Tiefstwert von unter 0,35 und der HUI erzielte 68 Prozent des Wertes, den er bei einem Durchschnitts-HGR von 0,511 erreicht hätte. Die Goldaktien waren zu diesem Zeitpunkt jedoch überverkauft, wie der Relative HUI zeigte. Und das HGR erreichte seinen Support, der sich seit Ende der Krise etabliert hat.

Dieser Support wird im Chart ersichtlich. Für ganze zwei Jahre nach den zweiten Aktienpanik-Tiefstwerten im März 2009, befand sich das HGR in der Nähe dieses Supports. Das HGR gewann zunehmend an Boden und die Goldaktienpreise stiegen erneut schneller als der Goldkurs. Der nächste große HUI-Aufschwung erreichte seinen Höhepunkt Anfang Dezember 2010 und der HUI wurde erneut bei 81 Prozent des Wertes gehandelt, den er bei einem Durchschnitts-HGR erreichen würde.

Im Mai 2011, auch wenn der HUI selbst neue Rekordhöhen von über 600 Zählern erreichte, begann der im Anschluss an der Krise etablierte Support zu scheitern. Die allgemeinen Aktienmärkte waren reif für eine Korrektur, die die allgemeine Stimmung, einschließlich am Goldaktienmarkt, bestimmte. Angesichts der nahenden, berühmt-berüchtigten Sommerflaute des Goldkurses verkauften Händler ihre Goldaktien viel schneller als Gold verkauft wurde. Da der HUI demnach schneller fiel als Gold, brach das HGR erneut ein.

Infolge der saisonal bedingt schwachen Sommermonate von Gold und Goldaktien, stellte dies kein wirkliches Problem dar. Es sah aus wie eine zeitweilige, durch die Korrektur hervorgerufene Anomalie, die schnell durch eine Goldaktienpreis-Rally in einen Aufschwung umgewandelt werden würde. Dann geschah jedoch etwas Außergewöhnliches. Die wachsenden Ängste angesichts der erbitterten Debatte um die Staatsschuldengrenze in Washington und Europa führten zu einer enormen Goldnachfrage außerhalb der saisonal starken Monate. Der Goldkurs stieg im Juli dramatisch an, die Goldaktien konnten jedoch nicht mithalten.

Die von der Angst ausgelöste Goldkaufwelle im Juli und August war beachtlich und führte zu einem noch nie da gewesenen Goldkursanstieg in den Sommermonaten von 27,4 Prozent in nur 7 Wochen! Die Goldaktien blieben dahinter zurück, wobei der HUI lediglich um 17,9 Prozent stieg und das HGR noch mehr nach unten zog. An dem Tag, als der Goldkurs Ende August sein Hoch erreichte, lag das HGR unter 0,32. Dieser Wert lag nahe den Tiefstwerten, die die Goldaktien seit März 2009 im Verhältnis zum Goldkurs erreichten, nachdem sie die zweiten Panik-Tiefstwerte hinter sich ließen.

Im August waren die Goldaktien hin- und hergerissen, dem Goldkurs entweder nach oben oder den Börsen nach unten zu folgen, sodass sie die enormen Goldgewinne nicht verstärken konnten. Leider ist der Goldkurs zu schnell zu weit gestiegen. Ich warnte meine Leser am Tag vor seinem Hoch, dass Gold extrem überkauft sei und stark korrigieren müsse. Hinzu kommt, dass die Angst und der Schrecken vor einer Korrektur, die den Goldkursanstieg hervorriefen, bereits abflauten.

Wie erwartet fiel der Goldkurs im September tatsächlich. Während er einen Monat lang leicht gesunken war, nachdem er einen zu großen Überhang an Kaufpositionen hatte, erlebte er einen starken Rückgang, nachdem die Kampagne der US-Notenbank für eine dritte quantitative Lockerung scheiterte. Am Morgen des darauffolgenden Tages wurden einige Konjunkturdaten aus China falsch interpretiert, wodurch die Rohstoffhändler es mit der Angst zu tun bekamen, dass die chinesische Wirtschaft auf dem absteigenden Ast sei. Auch wenn das nicht stimmte, wurden sowohl alle Rohstoffe als auch Rohstoffaktien wie verrückt verkauft.

Wie immer verstärkte der HUI den Goldkursrückgang, auch wenn er dem Goldkursaufschwung in den Sommermonaten nicht folgte. So wurde das HGR erneut auf Werte getrieben, die es zum letzten Mal im März 2009 erreicht hatte. Auch wenn diese Goldaktienverkäufe psychologisch gesehen nachvollziehbar waren, hatten die Händler Angst, dass es grundlegend sinnlos sei. Sogar nach der Korrektur blieb der Goldkurs von über 1600 Dollar immer noch unglaublich gewinnbringend für Bergbauunternehmen, wie es Mitte Juli zuvor nie der Fall war.


Die Goldaktien sind also im Verhältnis zum derzeitigen Goldkurs unglaublich günstig. Eine Situation wie diese haben wir seit der Aktienkrise nicht mehr erlebt, ein guter Zeitpunkt, um die unbeliebten Goldaktien zu Spottpreisen zu ergattern. Die vorhergehende Anomalie niedriger Goldpreise wurde im Jahr 2009 schnell in einen enormen HUI-Aufschwung verwandelt, der die Goldgewinne maßgeblich übertraf. Angesichts der Tatsache, dass solch geringe HGR-Werte vor der Panikwelle noch nie erreicht wurden und sie im Anschluss an diese nicht bestehen konnten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die derzeitige Anomalie nur von kurzer Dauer ist.

Um die Sache wieder ins Lot zu bringen, braucht es einen enormen Goldaktienpreisaufschwung, der einer der größten dieses Bullenmarktes sein könnte. Der Grund dafür ist, dass die Hauptakteure an der Wall Street, einschließlich Hedgefonds-Managern und Private-Equity-Investoren, langsam in die Sache hineingezogen werden. Sie bekennen öffentlich, wie günstig die Goldaktien sind und welch enorme Rally die Minengesellschaften erleben müssen, um den Goldkurs widerspiegeln zu können. Diese panikähnliche Anomalie am Goldaktienmarkt könnte der Katalysator für riesige Mengen von Mainstream-Kapital sein, an den Goldaktienmarkt zu fließen.




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