Aktienmärkte suchen Entscheidung
12.11.2011 | Heiko Aschoff
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Zu den Hintergründen verweise ich auf unsere Ausarbeitung "Blitzgewitter oder Baisse", die Sie kostenlos herunterladen können.
Fundamentaldaten (noch) Nebensache
Lassen wir die Fundamentaldaten einmal außer Acht. Momentan schert es die Börse wenig, dass erstklassige Firmen günstig zu haben sind. Betrachten wir nur die Kursentwicklung der letzten Jahre.
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Seit den Septembertiefs haben sich die Märkte kräftig erholt. Sie nähern sich einem Bereich, wo in der Baisse 2008 der Gegenwind zunahm und nach einer weiteren Erholungsbewegung die Märkte überraschend einbrachen. Damit die Chancen auf ein Ende der Baisse gewahrt bleiben, sollte der jüngste Dip am Beispiel des DAX ein Dip bleiben. Weiter abbröckelnde Kurse ohne nennenswerte Gegenwehr lassen sonst Panik aufkommen.
Bullen wehren sich
Fast wie bestellt zeigte der DAX nach den Kursverlusten am Mittwoch im Laufe des Donnerstag endlich Gegenwehr. Er gibt sich nicht geschlagen. Mit der neu besetzten EZB-Spitze hat er einen mächtigen Verbündeten bekommen. Der frisch bestellt Notenbankchef Draghi sorgte gleich in seiner ersten Sitzung für einen Paukenschlag. Er senkte überraschend die Zinsen von 1,5 auf 1,25 Prozent. Damit demonstriert er Handlungsstärke in der Krise. Es folgten sofort weitere Taten.
"Draghi-Put" als Retter in der Not
Mit dem Aufkauf italienischer Staatsanleihen wirkte er dem drohenden Schuldenkollaps Italiens entgegen. Er redet nicht nur, er scheint zu allem bereit zu sein, um eine Eskalation zu verhindern. Das erinnert mich an den ehemaligen US-Notenbankchef Greenspan. Damals sprach man von einem "Greenspan-Put" für die Aktienmärkte. Bekommen wir jetzt das europäische Pendant eines "Draghi-Put". Man darf natürlich nicht vergessen, dass dieses Sicherheitsnetz nicht ewig funktionieren kann.
Fazit: Griechenland dürfte eingepreist sein. Aber Italien, Frankreich und Iran? Achten Sie jetzt auf die Widerstandfähigkeit der Märkte hinsichtlich weiterer Hiobsbotschaften von
- der Schuldenfront in Italien und Frankreich
- sowie einer militärischen Eskalation im Iran.
© Heiko Aschoff
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