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Steigende Zinsen sind Gift für die Börse

11.08.2013  |  Claus Vogt
Höchste Risikostufe an den Aktienmärkten
 
Unsere Modelle zur Beurteilung der Aktienmärkte zeigen bereits seit Monaten die höchste Gefahrenstufe an. Speziell die Weltleitbörse der USA ist fundamental deutlich überbewertet. Die Stimmungsindikatoren zeigen weit verbreitete Sorglosigkeit sowie ein Übermaß an Spekulation. Die Markttechnik ist in allen relevanten Zeitfenstern stark überkauft. Gleichzeitig signalisieren die makroökonomischen Frühindikatoren, dass sich die US-Wirtschaft am Rande einer Rezession bewegt, und die Unternehmensgewinne sind bereits leicht rückläufig. Schließlich zeigen sich sowohl im globalen Maßstab als auch innerhalb der US-Märkte zahlreiche negative Divergenzen, wie sie für die Endphase einer zyklischen Hausse charakteristisch sind.

 
Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt
 
Bis jetzt hat das alles keine Rolle gespielt. Die Aktienmärkte scheinen geradezu unverwundbar zu sein. Der Glaube an die Macht der Gelddruckmaschine und an die Fähigkeiten ihres Bedienungspersonals haben dazu geführt, dass sich erneut eine gewaltige Spekulationsblase entwickeln konnte.

Natürlich wird auch diese Blase platzen, daran gibt es keinen Zweifel. Nur die Frage nach dem Wann ist nach wie vor offen.

Wenn sich die Börsen in einem derart riskanten und fragilen Zustand befinden wir zurzeit, bedarf es nicht unbedingt eines starken Auslösers. Selbst kleine Veränderungen, die in robusteren Zeiten völlig unbedeutend sind, können sich als die Nadel erweisen, welche die Blase zum Platzen bringt.

 
Bringen die gestiegenen Zinsen die Blase zum Platzen?
 
Ein gutes Beispiel für diese Tatsache ist der spektakuläre Aktiencrash des Jahres 1987. Damals zeigten unsere Modelle ebenfalls die höchste Gefahrenstufe an. Allerdings waren die fundamentale Überbewertung und die Gesamtverschuldung deutlich geringer als heute, und die Derivatemärkte, die jetzt wie ein riesiges Damoklesschwert über den Märkten hängen, steckten noch in den Kinderschuhen. Dennoch kam es am 19. Oktober 1987 zu einem Kurssturz von mehr als 20%. Zwanzig Prozent an einem einzigen Tag.
Noch heute herrscht keine Einigkeit darüber, was genau den Markteinbruch ausgelöst haben mag. Allerdings gibt es einen häufig ins Feld geführten Kandidaten für den Auslöser jenes Börsenkrachs: steigende Zinsen.

Dass steigende Zinsen prinzipiell Gift für die Börse sind, ist allgemein bekannt und unumstritten. Dennoch neigen zahlreiche Marktteilnehmer im Eifer des Gefechts dazu, einen Zinsanstieg zu ignorieren oder als "in diesem speziellen Fall unbedeutend" abzutun. So war es im Jahr 1987, so war es 2007, und so ist es auch heute wieder.

Die folgenden beiden Charts zeigen Ihnen die Zinsentwicklung 10-jähriger US-Staatsanleihen. Zuerst in den Jahren 1985 bis 1987, und dann von 2011 bis heute. Ist es nicht erstaunlich, wie sich diese beiden Bilder gleichen? Ich bin gespannt, was die Anhänger des Gelddruckmaschinenkults dieser Entwicklung entgegenzusetzen haben.

 
Zinssatz 10-jähriger US-Staatsanleihen, 1985-1987

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Wahrscheinlich waren steigende Zinsen der Auslöser des spektakulären Aktiencrashs im Oktober 1987.
Quellen: www. decisionpoint.com


Zinssatz 10-jähriger US-Staatsanleihen, 2011-2013

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Werden steigende Zinsen der Auslöser für das Platzen der aktuellen Aktienblase sein?
Quelle: www. decisionpoint.com


© Claus Vogt
www.clausvogt.com



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