Gold: Aufwärtstrend voraus!

Ein Blick auf den GDX-Chart, den wir uns letzte Woche im Detail angeschaut hatten, zeigt, dass sich hier etwas zusammenbraut. Im Wissen darum, dass die Aktien in der Regel die Goldkurse anführen, ist es nun sehr ermutigend zu sehen, dass sich bei den Aktien ein Bodenbildungsmuster formiert hat, das sich bis April zurückverfolgen lässt - ausgehend vom Tiefpunkt des dramatischen Einbruchs von Mitte April. Beim Muster, das sich aktuell im GDX ausbildet, scheint es sich um ein nach unten driftendes Kopf-Schulter-Tief zu handeln, was positiver zu bewerten ist, als das normale, flach verlaufende K-S-Muster, da ein abwärtsdriftendes Muster die Mehrheit der Investoren in die Irre führt und sie denken lässt, dass es sich hier nur um einen nicht enden wollenden Bärenmarkt handelt. Wir wie sehen können, hat das Abwärtsmomentum im Verlauf der Musterbildung abgenommen, während das Aufwärtsmomentum zunahm - hier mit 2 großen weißen Kerzen.



Wie steht es um den Dollar? Die grundsätzliche Misere des Dollars - die himmelschreienden Anstrengungen der Fed, seinen Wert letztendlich auf null zu senken - wurden in letzter Zeit durch das Chaos und Durcheinander in Europa überdeckt, die dazu geführt hatten, dass Kapital nach Westen floss und der Dollar als das geringere Übel wahrgenommen wurde. Falls diese Dynamik aber hier unterbrochen wird, könnte dem Dollar schon bald der Tag der Abrechnung blühen. Das gilt besonders dann, wenn auch andere Staaten weltweit begreifen, dass es nicht besonders klug ist, Güter und Dienstleistungen gegen stapelweise neu gedrucktes und intrinsisch wertloses Papier einzutauschen, ob nun Dollar oder US-Staatsanleihen. Die Zeiten, in denen man auf einen nicht abreißenden Strom neuer Idioten aus dem Ausland rechnen konnte, die etwas im Austausch gegen nichts liefern, könnten nun gezählt sein.

Insofern ist es auch interessant, zu beobachten, wie sich der Dollar in seinem Chart schrittweise unterhalb eines “Distribution Domes" nach unten wölbt, welches sich in Folge der steilen Rally von Mitte 2011 herausgebildet hatte. Auch wenn diese Domes manchmal abbrechen (d.h., der Kurs durchbricht das Muster nach oben), so könnte das allein nur durch eine plötzliche Verschärfung der Krise in Europa bewirkt werden. Auch wenn diese Möglichkeit besteht, so macht der Dollar-Chart aktuell einen negativen Eindruck - und hier besonders die negative Ausweitungstendenz (Bullhorn-Muster), die sich in den letzten Monaten eingestellt hat. An dieser Stelle sollte aber auch Folgendes erwähnt werden: Selbst wenn der Dollar durch zusätzlichen Unfrieden in Europa steigen würde, so würde das nicht gleich das Ende des Goldkursanstiegs bedeuten. Denn Dollar und Gold können durchaus gemeinsam steigen, was bei vielen immer noch nicht angekommen ist. Auch Folgendes sollte erwähnt werden: Falls sich der Dollar jetzt abschwächen würde, so würde es wahrscheinlich noch ein paar Monate dauern, bis die wichtige Unterstützung im Bereich von 78-79 nachgibt.



Ted Butler hat kürzlich einen Artikel veröffentlicht, in dem es heißt, JP Morgan habe über den Zeitraum von mehreren Monaten hinweg eine gigantische Gold-Short-Position aufgelöst (natürlich wieder mit gigantischen Gewinnen) und diese jetzt mit einer gigantischen Long-Position ersetzt. Während wir uns natürlich für JP Morgan seine illustren Bankmanager fürchterlich freuen, so sind wir genauso erfreut darüber, dass Gold - falls das, was Butler sagt, wahr ist - deutlich steigen wird. Denn was JP Morgan (und Goldman Sachs) möchten, bekommen sie in der Regel auch. Das von Ted Butler im Artikel häufig verwendete Wort “corner“, das auch impliziert, dass der Markt - Gott behüte - manipuliert sein könnte, ist wohl auch ein Zeichen dafür, dass Butler in seinen jungen Jahren möglicherweise Fußballspieler gewesen ist.

Adam Hamilton hatte unterdessen in einem vor einigen Wochen erschienenen, aber aktuellen, Artikel auf das Potential für einen massiven Short-Squeeze im Goldmarkt hingewiesen. Auch wenn es besser ist, eine Stunde vor Betrachten seiner Charts eine Magentablette einzunehmen, so schildert er doch ein überzeugendes Szenario; es macht tatsächlich den Eindruck, dass eine brodelnde Rally nicht mehr weit hinter dem Horizont auf uns wartet. Das sind gute Nachrichten für Marktoptimisten, denn all das bedeutet auch, dass Gold - in oben geschilderten Fall - weniger Probleme haben dürfte, den starken Widerstand am April-Crash-Punkt zu überwinden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Allem Anschein nach befinden wir uns kurz vor dem nächsten großen Aufwärtstrend bei Gold, Silber und dem EM-Sektor, und vieles deutet auf eine ganz dicke Rally hin - wie in den späten 70er Jahren, nur noch viel spektakulärer. Steigende Zinssätze wird sie nicht stoppen - im Gegenteil, steigende Zinsen werden sie nur noch befeuern, so wie auch in den späten 70er Jahren. Denn steigende Zinsen ziehen keine Käufer an, wenn gleichzeitig die Anleihekurse einbrechen. Die meisten Investoren werden diese Rally, wie gewöhnlich, verpassen, da sie sich an der vorausgehenden Korrektur die Finger verbrannt haben und weiterhin die Sorge um ein Fortschreiten des Abwärtstrends vorherrscht - und diese Sorge wird auch immer wieder von der weiterhin negativ eingestellt Presse aufgewärmt. Erst nach vielen Monaten werden sie dann massenhaft auftauchen, wenn die Kurse schon deutlich höher stehen.

Wir haben auf unserer Seite schon die größeren Gold- und Silberaktien in Visier genommen und auch die wichtigen Hebel-ETFs. Bald werden wir uns mit Optionsstrategien beschäftigen, die auch die wichtigen ETFs und die großen Aktien umfassen; die Strategien sind so angelegt, dass die Gewinne des Aufwärtstrends gehebelt werden. Und das ist, ob Sie es glauben oder nicht, ein viel sicherer und vertrauenswürdigerer Weg, gute Erträge zu erzielen, als das Herumhantieren mit zwielichtigen Juniors, die vielleicht nicht einmal an dieser Rally teilnehmen werden und jederzeit und ohne Vorwarnung zusammenbrechen könnten.


© Clive Maund
www.clivemaund.com

Der Artikel wurde am 13.08.13 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.