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Überleben und Leben in der kommenden Mega-Krise (Teil 6)

02.12.2011  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Sicherste Versicherung und das grosse Tauschen

Hierbei steht der Erhalt des Vermögens und die Fortführung des bisherigen Lebensstils im Vordergrund, weniger die Spekulation und das "schnelle Reichwerden". Silber und Gold haben für denjenigen, der sich für eine Krise vorbereitet in erster Linie Versicherungscharakter. Diese Versicherung wird immer zahlen und ist immer hilfsbereit zur Stelle, besonders dann, wenn die Telefonleitungen traditioneller Versicherungskonzerne oder deren Vertreter nur noch die Meldung "Kein Anschluss unter dieser Nummer" senden, falls sie nicht völlig abgeklemmt wurden.

Silber und Gold dienen nicht nur als Erhalter des Lebensstandards und der Lebensqualität sonder auch als Basis für neue Investitionen, wenn andere nützliche Sachwerte nicht nur am Boden liegen, sondern schon metertief im Schlamm versunken sind. Natürlich sind sie auch ideale Kandidaten für Tauschobjekte, denn in Krisen wird wegen der allgemeinen Zurückweisung wertlosen Papiergeldes zunehmend getauscht. Kuh gegen Fahrzeug, Diesel gegen Milch, Kleider gegen Speck, Kaffee gegen Kakao, Hemden gegen Schuhe, Forellen gegen Enten, Werkzeuge gegen Toilettenpapier, Blutwurst gegen Dachpappe, Eier gegen Zahnpasta, Wachhund gegen Bockbüchsflinte, Koran gegen Bibel, Altes Testament gegen Hühnerfutter, Goldunzen oder Minibarren gegen Bauern- oder Forsthaus oder Munition gegen Massagen. Gelegentlich werden sogar Ehemänner oder -frauen getauscht, wie die Erfahrung lehrt. Letztere Aktionen jedoch sind möglicherweise als reine Verzweiflungsdaten einzustufen.

Die Liste der Tauschvariationen ist endlos. Neben Gold und Silber in möglichst kleinen Einheiten oder Stückelungen (von 1/10 g bis zu 10 g) und/oder in bekannten Versionen wie: Krügerrand, Vreneli, Philharmonie, Maple Leaf, Nugget, Britannia, neuer Goldfranken - als ideale Tauschobjekte - sorge man weiterhin vor, indem man nützliche Tauschobjekte des täglichen Lebens, insbesondere Zigaretten und auch Alkohol, Lebensmittel und Konserven, Toilettenpapier, Treib- und Brennstoffe, Parfüm und gängige Medikamente in gerade noch vertretbaren Mengen sicher, trocken und wohltemperiert einlagert.

Nicht zu vergessen: Gold dient insbesondere zum Kauf oder Tauscherwerb von grossen Objekten, wie Diesel-S-Klassen, LKWs, Linienbussen, Privat-Jets, Häusern mit grossen Gärten, Wäldern, Leibwächtern mit Zehnjahresverträgen, Jachten, Kuhställe, Bergwerke, Bordelle (befinden sich niemals in echter Krisensituation), Getreidelager, Fischereifangflotten, Wasserquellen, kleinere Flüsse oder Bäche, Berufsschulen, Munitionsfabriken, Privatpriestertum und Seelsorger, Schweinezuchtanstalten, Hühnerfarmen, Walfänger, Schnapsbrennereien. Weinberge, Zuckerrübeneindosereien oder Raffinerien.

Bitte beachten: Gängige Münzen sind grossen Barren (1 kg, 5, 10 oder 12 kg) grundsätzlich vorzuziehen und dies nicht nur wegen unterschiedlicher Mehrwertsteuersätze, sondern auch wegen der Fälschungssicherheit und der Nummerierung und damit der möglichen Zurückverfolgung bis zum derzeitigen Eigner. Eine wichtige Ausnahme bilden zertifizierte Kleinstbarren, die leicht zu identifizieren und ihre Goldmenge einfach zu verifizieren ist.

Münzen haben fast alle eine Jahreszahl, aber keine Nummernfolgen aufgeprägt. Der anonyme Erwerb und die Aussenstehenden unbekannte Lagerung durch die Eigner ist ein extrem wichtiger Aspekt; Ansonsten könnte unerwarteter Besuch von Kriminellen bzw. des allergrössten Kriminellen, dem Raubstaat in Form der künftigen "Goldpolizei", Finanzamtsbütteln oder einer Konfiszierungsbehörde, die wenig erwünschte Folge sein.

Silber als kleine Schwester des grossen goldenen Bruders, oder eben auch kleine Goldbarren als die Enkel grosser und schwerster Goldeinheiten, eignen sich unter anderem nicht nur für den Routinebedarf des täglichen Lebens wie: Brot, Butter, Rasierklingen, Obst, Bier, Kondome, Butter, Gasmasken, Haarschneidegeräten, Mäuse- und Rattenfallen, Hautcreme und Turngeräte, wirklich scharfe Küchenmesser, Abführ- und Kopfschmerztabletten, sondern auch zum Tausch begehrter Import-Objekte, wie: Südfrüchte, Ersatzteile, Treibstoff, Textilien, Winterstiefel, Schusswaffen, Dienstboten oder Haushaltshelfer aus Entwicklungsländern, Notstromaggregate, Dachpappe, Gartengeräte, Wachhunde, Elektrofahrräder wie auch effiziente Räucheröfen oder orthopädische Ersatzteile nebst Selbstschussanlagen, wenn Welthandel und "Globalisierung" zum Erliegen kommen.


Ungeeignetes Material

Andere Rohstoffe aller Art werden oft von Analysten empfohlen, die noch in den Begriffen von vorgestern denken. Sie empfehlen Kupfer, Blei, Zink, Rohöl, Kohle, Schweinehälften, Orangensaft und Weizen, wie sie auf den Zeitungsseiten für Termingeschäfte aufgelistet sind. Doch diese Dinge in Papierform werden wertlos, da nicht mehr lieferbar. In physischer Form dann ausreichende Quantitäten Im Keller oder Garten zu lagern, dürfte sich als unpraktikabel erweisen.

Nach nur wenigen Wochen könnte der Geruch roher Schweinehälften die ansonsten eingeschüchterte Nachbarschaft aus ihren Kleinbunkern und über die eigenen Gartenmauern treiben. Und der Bauer wird mit einigen Klumpen an Kupfer, Blei oder Zink, oder auch mit vielen Kubikmetern Zinn oder Tantal, ja selbst mit 20 000 Litern Orangensaft oder 20 000 Tonnen Eisenerz oder Roheisen nicht allzu viel anzufangen wissen.

Wegen der geringen Wertdichte (1 kg Kupfer kostet etwa 8 US $) brauchte man zudem hunderte oder gar tausende von Tonnen dieser Stoffe, um auch nur einigen ausreichenden "Wert" im Keller oder der Scheune unterzubringen. Doch ein paar tausend Tonnen von Industriemetallen neben dem Gemüsegarten fällt selbst dem stumpfsinnigsten Bau- oder Ordnungsämtern auf. Also könnte man diese "commodities" nur in Papierform erwerben, siehe oben. Und später sind dann auch noch die Börsen geschlossen, an denen derlei Papiere gehandelt werden, und ausserdem verstiessen wir gegen die alles abdeckende Grundregel: "Raus aus Papier, rein in Sachwerte!" Und kein Bauer, Förster, Marktstand oder Kaufmann nimmt noch Papiere an. Nur Bares ist Wahres, oder besser und schon bald: nur "Greifbares" ist Wahres.

Alles Papier ist und bleibt, im Gegensatz zu Sachwerten, ein Versprechen. Und alle Versprechen werden gebrochen, immer und überall, jedenfalls in Krisenzeiten. Dies ist nicht eine Frage des "Ob", sondern nur des "Wann".

Es ist schlechterdings unmöglich, alle diese Dinge zu beschaffen und vorsorglich einzulagern. Schon allein der finanzielle Aufwand wäre zu gewaltig und die enorme Logistik für Transport, Lagerung, Pflege, Sicherheit und Erhalt der Funktionsfähigkeit würde die Meisten überfordern.

Dies soll jedoch keine Entschuldigung sein, überhaupt nichts zu tun. Es gilt: Jeder nach seinen Möglichkeiten, Fähigkeiten und seinem Anspruchsdenken. Schon Jesus lobte die Witwe, die nur ein Scherflein besass und dieses in die Tempelkasse einwarf. Wer auch nur einige moderne Scherflein aufbringen kann und diese zu seiner Absicherung in die eigene Krisenkasse einwirft, muss ebenfalls gelobt werden und dürfte dies niemals bereuen.


© Prof. Hans-Jürgen Bocker




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