Übersprung der neuen Finanzkrisen, neue Mega-Hochs beim Gold
30.08.2013 | Michael J. Kosares
Während alle Augen auf Syrien gerichtet, blubbert etwas unter der Oberfläche der damaligen "Dritten Welt", das sich als viel heimtückischeres Problem für die Weltwirtschaft herausstellen könnte - und größtenteils nicht auf Radar der Öffentlichkeit ist. Am Ende könnte das, was einem neuen Währungs- und Schuldendebakel in der Welt der Schwellenländer gleichkommt, die globalen Aktienmärkte (einschließlich Wall Street), den Wert der Währungen dieser Länder wie auch die Schulden, die in diesen Währungen ausgeschrieben wurden, unterminieren.
Auf der Liste dieser Länder stehen China, Indien, Brasilien, Argentinien, Indonesien, Südafrika, Russland und Mexiko - um nur einige zu nennen (wir wollen gar nicht auf die Probleme in den südlichen Randzonen Europas eingehen). Einige betrachten die sich verdichtenden Entwicklungen als Wiederholung der Ansteckungswirkung der Asienkrise 1996-1997, obwohl es hier, wie schon gesagt, über den pazifischen Gürtel hinaus geht, betroffen ist auch der größte Teil der südlichen Hemisphäre.
Kevin Lai, führender Regionalökonom bei Daiwa Securities, sagte kürzlich in einem Artikel der Financial Times, “all dieses QE-Geld hat zu einer massiven Kreditinflations-Bubble in Asien geführt. Das Verbrechen ist begangen worden, jetzt bleiben uns nur noch die Folgewirkungen. Dieser Prozess wird große Schäden anrichten. […] Es ist wie ein Margin-Call. Die Haushalte werden ihre Vermögenswerte verkaufen müssen. Es wird viel Vermögen zerstört werden." Im Verlauf des Artikels fügt er noch folgende Bedenken hinzu. “Man muss wählen: Entweder schützt man seine Währung oder man schützt das Binnenwachstum. Man kann nur das eine oder das andere machen. Einen einfachen Ausweg gibt es nicht. Der erste führt zu Inflation, der letztere zu Disinflation oder Stagflation, welcher Begriff Ihnen gerade am besten passt.“
Um ein Beispiel zu finden, das zeigt, welche generellen Auswirkungen ein solches Szenario auf den Goldmarkt haben kann, muss man nur nach Indien schauen, wo der anhaltende Zusammenbruch der Rupie die Goldnachfrage in den oberen Grenzbereich gedrückt hat. Indiens Geldpolitiker begegneten dieser Situation, indem sie Importkontrollen für das Metall erhoben, um die Bevölkerung von der Flucht aus der Rupie und vom Gold-Kauf abzuhalten. Einige Kommentatoren gingen sogar so weit und nannten die Möglichkeit von Konfiszierungen in Indien. Natürlich gibt es in keinem anderen Land, außer China, eine solche Affinität zum Gold, dennoch gibt dieses Beispiel einen kleinen Eindruck davon, welche Auswirkungen solche Entwicklungen auf die Gold-Fundamentaldaten haben könnten.
Falls Indien und China - das seine ganz eigenen Probleme hat - als Beispiele dienen können, dann könnte eine globale Übertragung von Finanzkrisenerscheinungen (Contagion) die weltweite Nachfrage nach Gold noch stärker steigen lassen als ohnehin schon. Wenn man sich zudem noch die Tatsache vor Augen führt, dass Gold in letzter Zeit im Übernacht-/Übersee-Handel stark gestiegen war, so könnte man die jüngste Stärke am Markt eher der globalen Krise als den Ereignissen in Syrien zurechnen - auf die sich die Mainstream-Medien in letzter Zeit besonders stark konzentriert hatten.
Top-Stratege Albert Edwards von Société Générale glaubt, dass sich China letztendlich noch zur Abwertung des Renminbis gezwungen sehen könnte; er warnt vor einem Währungsdebakel in nicht allzu ferner Zukunft, die der Contagion von 1997 ähneln könnte. Erdward meint:
“Die Story der Schwellenmärkte hat sich erneut als Pyramide aus hohlem Geschwätz herausgestellt. Das Konstrukt der Schwellenmärkte bricht in sich zusammen - die grundlegenden Zahlungsbilanzschwächen traten zuerst beim Abrutschen des Yens und dann in Rahmen der Gefahr einer härteren Fed-Politik zum Vorschein. China hat komplett umgeschaltet von Beschimpfungen Bernankes wegen zu viel QE im Jahr 2010 auf Warnungen, dass die QE-Bremse negative Auswirkungen auf die Schwellenländer haben wird! Mir ist völlig rätselhaft, warum irgendjemand - abgesehen von den Aktivisten in den westlichen Zentralbanken – denkt, dass QE die Lösung für die Probleme der Weltwirtschaft sein könnte. Indem man die Risse nur vorläufig mit Geld übertapezierte, ließ man es zu, dass sie sich zu unermesslich tiefen Kluften entwickelten. Auch auf die Gefahr hin, wieder als Spinner bezeichnet zu werden, wiederhole ich meine Prognose von 450 Punkten für den S&P, die 10-jährige US-Staatsanleiherendite bei unter 1% und Gold über 10.000 $.“
Heute haben wir also die Vorsage "Gold bei 10.000" von einem Ökonomen einer globalen Super-Bank (Albert Edwards von SocGen) bekommen, die sich zur gestrigen Vorhersage von 3.500 $ pro Unze eines Ökonomen einer anderen Super-Bank (Tom Fitzpatrick von CitiBank) gesellt.
Fitzpatrick sagt:
“Im Rahmen der Golddynamik ähnelt die jüngste Korrektur unserer Meinung nach sehr stark den Entwicklungen am Goldmarkt zwischen 1974 bis 1976, als sich die Aktienmärkte von ihrem Bärenmarkttief 1974 erholten. Im vorliegenden Fall tauchte Gold gerade erst 14 % unter den 55-Monate-Durchschnitt ab, genau wie damals 1976.
Nach dem Gold-Tief von 1976 erreichte der Aktienmarkt 4 Wochen später seinen Höhepunkt. Nach aktuellem Stand ist das Aktienmarkthoch 5 Wochen nach dem Gold-Tief von 1.181 $ markiert worden. Als die historische Aufwärtsbewegung beim Gold Anfang 1976 begann, erreichte auch der Aktienmarkt sein Hoch und ging in eine Korrekturphase über - und zu dieser Zeit kam die Gold-Rally voll zur Geltung.
Wir sind also der Meinung, dass wir wieder an dem Punkt angekommen sind, an den Gold die harte Währung der Wahl ist, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend in Zukunft verstärkt. Wir sind immer noch der Auffassung, dass wir den Goldpreis in den nächsten Monaten bei ca. 3.500 $ sehen werden. Wenn das Gold-Silber-Verhältnis auf fast 30 sackt (siehe Chart unten), würde das dann auch einen Silberpreis von über 100 $ nahelegen.“
© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.
Der Artikel wurde am 29.08.2013 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Auf der Liste dieser Länder stehen China, Indien, Brasilien, Argentinien, Indonesien, Südafrika, Russland und Mexiko - um nur einige zu nennen (wir wollen gar nicht auf die Probleme in den südlichen Randzonen Europas eingehen). Einige betrachten die sich verdichtenden Entwicklungen als Wiederholung der Ansteckungswirkung der Asienkrise 1996-1997, obwohl es hier, wie schon gesagt, über den pazifischen Gürtel hinaus geht, betroffen ist auch der größte Teil der südlichen Hemisphäre.
Kevin Lai, führender Regionalökonom bei Daiwa Securities, sagte kürzlich in einem Artikel der Financial Times, “all dieses QE-Geld hat zu einer massiven Kreditinflations-Bubble in Asien geführt. Das Verbrechen ist begangen worden, jetzt bleiben uns nur noch die Folgewirkungen. Dieser Prozess wird große Schäden anrichten. […] Es ist wie ein Margin-Call. Die Haushalte werden ihre Vermögenswerte verkaufen müssen. Es wird viel Vermögen zerstört werden." Im Verlauf des Artikels fügt er noch folgende Bedenken hinzu. “Man muss wählen: Entweder schützt man seine Währung oder man schützt das Binnenwachstum. Man kann nur das eine oder das andere machen. Einen einfachen Ausweg gibt es nicht. Der erste führt zu Inflation, der letztere zu Disinflation oder Stagflation, welcher Begriff Ihnen gerade am besten passt.“
Um ein Beispiel zu finden, das zeigt, welche generellen Auswirkungen ein solches Szenario auf den Goldmarkt haben kann, muss man nur nach Indien schauen, wo der anhaltende Zusammenbruch der Rupie die Goldnachfrage in den oberen Grenzbereich gedrückt hat. Indiens Geldpolitiker begegneten dieser Situation, indem sie Importkontrollen für das Metall erhoben, um die Bevölkerung von der Flucht aus der Rupie und vom Gold-Kauf abzuhalten. Einige Kommentatoren gingen sogar so weit und nannten die Möglichkeit von Konfiszierungen in Indien. Natürlich gibt es in keinem anderen Land, außer China, eine solche Affinität zum Gold, dennoch gibt dieses Beispiel einen kleinen Eindruck davon, welche Auswirkungen solche Entwicklungen auf die Gold-Fundamentaldaten haben könnten.
Falls Indien und China - das seine ganz eigenen Probleme hat - als Beispiele dienen können, dann könnte eine globale Übertragung von Finanzkrisenerscheinungen (Contagion) die weltweite Nachfrage nach Gold noch stärker steigen lassen als ohnehin schon. Wenn man sich zudem noch die Tatsache vor Augen führt, dass Gold in letzter Zeit im Übernacht-/Übersee-Handel stark gestiegen war, so könnte man die jüngste Stärke am Markt eher der globalen Krise als den Ereignissen in Syrien zurechnen - auf die sich die Mainstream-Medien in letzter Zeit besonders stark konzentriert hatten.
Top-Stratege Albert Edwards von Société Générale glaubt, dass sich China letztendlich noch zur Abwertung des Renminbis gezwungen sehen könnte; er warnt vor einem Währungsdebakel in nicht allzu ferner Zukunft, die der Contagion von 1997 ähneln könnte. Erdward meint:
“Die Story der Schwellenmärkte hat sich erneut als Pyramide aus hohlem Geschwätz herausgestellt. Das Konstrukt der Schwellenmärkte bricht in sich zusammen - die grundlegenden Zahlungsbilanzschwächen traten zuerst beim Abrutschen des Yens und dann in Rahmen der Gefahr einer härteren Fed-Politik zum Vorschein. China hat komplett umgeschaltet von Beschimpfungen Bernankes wegen zu viel QE im Jahr 2010 auf Warnungen, dass die QE-Bremse negative Auswirkungen auf die Schwellenländer haben wird! Mir ist völlig rätselhaft, warum irgendjemand - abgesehen von den Aktivisten in den westlichen Zentralbanken – denkt, dass QE die Lösung für die Probleme der Weltwirtschaft sein könnte. Indem man die Risse nur vorläufig mit Geld übertapezierte, ließ man es zu, dass sie sich zu unermesslich tiefen Kluften entwickelten. Auch auf die Gefahr hin, wieder als Spinner bezeichnet zu werden, wiederhole ich meine Prognose von 450 Punkten für den S&P, die 10-jährige US-Staatsanleiherendite bei unter 1% und Gold über 10.000 $.“
Heute haben wir also die Vorsage "Gold bei 10.000" von einem Ökonomen einer globalen Super-Bank (Albert Edwards von SocGen) bekommen, die sich zur gestrigen Vorhersage von 3.500 $ pro Unze eines Ökonomen einer anderen Super-Bank (Tom Fitzpatrick von CitiBank) gesellt.
Fitzpatrick sagt:
“Im Rahmen der Golddynamik ähnelt die jüngste Korrektur unserer Meinung nach sehr stark den Entwicklungen am Goldmarkt zwischen 1974 bis 1976, als sich die Aktienmärkte von ihrem Bärenmarkttief 1974 erholten. Im vorliegenden Fall tauchte Gold gerade erst 14 % unter den 55-Monate-Durchschnitt ab, genau wie damals 1976.
Nach dem Gold-Tief von 1976 erreichte der Aktienmarkt 4 Wochen später seinen Höhepunkt. Nach aktuellem Stand ist das Aktienmarkthoch 5 Wochen nach dem Gold-Tief von 1.181 $ markiert worden. Als die historische Aufwärtsbewegung beim Gold Anfang 1976 begann, erreichte auch der Aktienmarkt sein Hoch und ging in eine Korrekturphase über - und zu dieser Zeit kam die Gold-Rally voll zur Geltung.
Wir sind also der Meinung, dass wir wieder an dem Punkt angekommen sind, an den Gold die harte Währung der Wahl ist, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend in Zukunft verstärkt. Wir sind immer noch der Auffassung, dass wir den Goldpreis in den nächsten Monaten bei ca. 3.500 $ sehen werden. Wenn das Gold-Silber-Verhältnis auf fast 30 sackt (siehe Chart unten), würde das dann auch einen Silberpreis von über 100 $ nahelegen.“
© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.
Der Artikel wurde am 29.08.2013 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.