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Öl, Gold und Geldmenge

02.09.2013  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Quelle: Bloomberg. Zeitperiode: Q1 1959 bis Q2 2013


Geldmenge und Goldpreis

Die Beziehung zwischen der Geldmengenausweitung und dem Goldpreis lässt sich recht gut erkennen, zumindest zeigt sie sich in der langen Frist (siehe die Grafik auf der nächsten Seite).

Von Anfang der 50er Jahre bis heute ist in den Vereinigten Staaten von Amerika die Geldmenge M2 um ungefähr 3.950 Prozent angestiegen. Eine ganz ähnliche Steigerung zeigt sich beim Goldpreis: Er stieg um 3.560 Prozent. Doch nicht immer laufen Geldmengenausweitung und Goldpreisanstieg "paral-el", wie die Phase von Ende der 80er Jahre bis Anfang 2001 erkennen lässt. Hier folgte der Goldpreis der Geldmengenausweitung nicht.

Was ist die Erklärung? Die schattierte Fläche markiert die Zeit von Juni 1991 bis März 2009, in der die weltweiten Zentralbanken ihre Goldreserven von 1.143,1 Millionen Feinunzen auf 962,7 Millionen Feinunzen reduzierten.

Der Abbau beziehungsweise Verkauf der Zentralbankgoldreserven dürfte maßgeblich dazu beigetragen haben, dass der Goldpreis zumindest bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts nicht der Geldmengenausweitung gefolgt ist.

Dann jedoch platzte der "New Economy"-Hype in 2000/2001. Daraufhin wurden die Geldpolitiken weltweit noch lockerer. Und trotz fortgesetzter Goldverkäufe der Zentralbanken begann der Goldpreis dann anzusteigen.

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Quelle: Bloomberg, Thomson Financial
Schattierte Fläche: Juni 1991 bis März 2009


Vermutlich sahen Investoren und Sparer im Halten von Gold nunmehr wieder eine geeignete Absicherung gegen die Schäden, die das fortgesetzte Geld- und Kreditmengenvermehren der Zentralbank verursachen würde.


Erwartungen

Kurzfristig mögen die Preise für Öl- und Gold natürlich aufgrund besonderer politischer Ereignisse reagieren. Langfristig ist jedoch vor allem die Entwicklung der Geldmenge für die Preise bedeutsam.

Eine fortgesetzte Ausweitung der Geldmenge - und zwar nicht nur in den Vereinigten Staaten von Amerika, sondern auch in anderen Regionen -, spräche folglich für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends der Preise für Öl und Gold.

Dass die Geldpolitik der Geldvermehrung fortgeführt wird, ist sehr wahrscheinlich, vor allem dann, wenn die Verbesserungen der Konjunkturlage hinter den Erwartungen und Hoffnungen zurückbleiben - und damit ist zu rechnen.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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