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Rückgang der Goldproduktion steht bevor

05.09.2013  |  Scott Wright
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Stilllegungen finden bereits jetzt statt. Es wird wahrscheinlich noch viele weitere Stilllegungen bei Projekten geben, die zu niedrigen Preisen einfach keinen Gewinn erzielen. Analystenberechnungen zufolge beläuft sich der Industriedurchschnitt der neuen vom WGC eingeführten Kennzahl zur Berechnung der Goldproduktionskosten, den sogenannten "all-in sustaining costs" auf ungefähr 1200 USD. Wenn dies der Durchschnitt ist, befinden sich Unternehmen, die vom Durchschnitt nach oben hin abweichen, in großen Schwierigkeiten.

Zu Beginn dieses Jahres rechneten die meisten von uns mit einer weiteren Rekordproduktion. Angesichts der wachsenden Stilllegungen könnte dieser Fall jedoch nicht eintreten. Das neue Produktionsvolumen einiger großer Projekte, die zu Beginn des Jahres in Betrieb genommen wurden, könnte gerade ausreichen, um die Produktionseinbußen der ersten Phase wettzumachen. Wenn man die Stilllegungen und die Verzögerungen im Entwicklungsablauf berücksichtigt, kann man für das Jahr 2014 mit einer geringeren Produktion rechnen.

Verzögerungen in den Entwicklungsabläufen wurden viel diskutiert. Als börsennotierte Unternehmen müssen Minengesellschaften ihre Investoren über jede wesentliche Entscheidung auf dem Laufenden halten. In den vergangenen Quartalen gab es viele Bekanntmachungen, die radikale Änderungen in der taktischen und strategischen Planung zahlreicher Minengesellschaften beinhalteten.

Vom taktischen Standpunkt aus gibt es viele Minengesellschaften, die die Ausgaben für den Rest des Jahres einschränken. Auch wenn dies vielleicht nicht spektakulär aussehen mag, ist es das in der Tat. Ob die Bohrgeräte abgestellt werden, die Bestellung von Anlagen verschoben wird oder andere Maßnahmen durchgeführt werden, die den Projektfortschritt verhindern: All das verzögert die künftige Produktion.

Vom strategischen Standpunkt gibt es einige Minengesellschaften, die ihre Entwicklungsplanung vollständig einstellen. Hierzu zählen sowohl die Erweiterung von bestehenden Minen als auch die Entwicklung brandneuer Minen. Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, sind diese Projekte entscheidend, um die aktuellen Produktionsniveaus zu halten. Aufgrund von Ressourcenerschöpfung und/oder Unwirtschaftlichkeit werden Bergwerke ständig geschlossen und es muss natürlich ständig neue Entwicklungsprojekte geben, um die eingebüßte Produktion zu ersetzen.

Leider sitzt der Schock über den plötzlichen Wandel der finanziellen Lage ihrer Entwicklungsprojekte bei vielen Minengesellschaften immer noch tief. Einige Projekte sind unwirtschaftlich, wenn die Preise niedrig sind (diese werden abgeschrieben) und der Rest hat einen Nettobarwert und einen internen Zinsfuß, die weit unter den erwarteten Werten liegen.

Leider hält dieser Zustand viele Minengesellschaften davon ab, ihre Entwicklungsprojekte fortzusetzen, sogar wenn ihre Projekte wirtschaftlich noch immer gut positioniert sind. Diese Verzögerungen sind größtenteils finanziell bedingt. Bergbauunternehmen widmen sich derzeit der Kapitalerhaltung entweder, weil sie Angst vor einem Goldpreisrückgang haben oder weil sie sich um die Finanzierung dieser Entwicklungsprojekte sorgen.

In den vergangenen vier Jahren hatten neue Entwicklungsprojekte einen Vorsprung zur Förderrate. Es werden jedoch nicht viele Verzögerungen in den Entwicklungsabläufen nötig sein, um diesen Vorsprung zunichte zu machen. Wenn sich die bereits angekündigten Verzögerungen bestätigen, wird sich dies zweifellos nachteilig auf die künftige Produktion auswirken.

Die letzte Phase des künftigen Druckes auf die Produktion wird die Folge eines mangelnden Versatzes sein. Wie bereits erwähnt, müssen erschöpfte/stillgelegte Minen ständig durch neue Entwicklungsprojekte ersetzt werden. Eine Reihe von vielversprechenden Projekten im Entwicklungsstadium kann dies ermöglichen.

Dafür braucht es jedoch ständig neue Entdeckungen und Fortschritt bei Projekten im frühen Stadium. Diese Projekte ersetzen die Entwicklungsprojekte, wenn sie stillgelegt werden. Ein Mangel an diesen Projekten wird letztendlich in der Produktion zu spüren sein.

Ich gehe davon aus, dass es einen Versatzmangel geben wird, der die Goldminenindustrie hart treffen wird. Nicht nur die großen Produzenten drosseln ihre Explorationsausgaben, sondern auch der Junior-Sektor hat die Exploration und die Weiterentwicklung von Projekten eingestellt. Die Vertrauenskrise im Junior-Sektor habe ich kürzlich in einem meiner Essays diskutiert. Daher ist es offensichtlich, dass sich mangelnde Aktivität in diesem Bereich in den kommenden Jahren nachteilig auf die Minenproduktion weltweit auswirken wird.

Im Großen und Ganzen steht durch die diesjährige Goldpanik ein Rückgang der weltweiten Minenproduktion bevor. Ich nehme an, dass das sogar der Fall sein wird, wenn sich das Juni-Tief hält und es zu einer schnellen Mean Reversion kommt. Der Schaden ist bereits angerichtet. Ungeachtet des Goldpreises werden die Minengesellschaften äußerst vorsichtig sein, was ihren Kapitalaufwand angeht.

Eine rückläufige Produktion bringt große Folgen für Investoren mit sich, insbesondere wenn die Nachfrage hoch bleibt. Da die Minenproduktion bei weitem die größte Angebotsquelle darstellt, würde ein Rückgang für wirtschaftliches Ungleichgewicht auf der Angebotsseite sorgen. Das würde mehr Geld für weniger Gold bedeuten. Für den Goldpreis ist das recht bullisch, da er steigen muss, bis das Gleichgewicht hergestellt ist.

Wenn der Goldpreis nach oben klettert, sollten Minengesellschaften Investoren für sich gewinnen. Diejenigen, die überlebt und im Jahr 2013 hohe Gewinne erzielt haben, werden eine zentrale Rolle in der nächsten Runde des Goldbullenmarktes spielen. Die Produzenten werden gut positioniert sein, um ihre Gewinne zu erhöhen und die Junior-Explorer mit vielversprechenden Projekten werden zu stattlichen Prämien verkaufen.

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Im Endeffekt wird sich herausstellen, dass die Goldpanik 2013 für eine Änderung im Goldangebot gesorgt hat. Sie hat die Minengesellschaften wirklich in Panik versetzt. So sehr, dass es bereits zu riesigen Ausgabensenkungen und Minenstilllegungen kommt.

Stilllegungen und Verzögerungen bei den Entwicklungsprojekten, die mittel- und langfristig für den Ersatz erschöpfter Minen gedacht sind, sind keine Seltenheit mehr. Erschwerend kommt hinzu, dass die Exploration fast zum Stillstand kommt, wenn sich die Minengesellschaften auf die Kapitalerhaltung konzentrieren. Somit steht ein Produktionsrückgang bevor, der sich in den kommenden Jahren letztendlich bullisch auf den Goldpreis auswirken wird.


© Scott Wright
Copyright by Zeal Research (www.ZealLLC.com)

Dieser Beitrag wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. (Zum Original vom 30.08.2013.)



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