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Saxo Bank wagt "10 provokante Vorhersagen für 2012"

21.12.2011  |  Redaktion
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5. Basel III und Regulierungseingriffe erzwingen die Verstaatlichung von 50 Banken in Europa

Anfang 2012 wird der Druck auf das europäische Bankensystem zunehmen, da strengere Kapitalanforderungen und Regulierungsmaßnahmen die Geldinstitute zu einem raschen Schuldenabbau zwingen. Angesichts nur weniger Interessenten im Markt kommt es dabei zu einem Ausverkauf von Finanzaktiva. Der europäische Interbankenmarkt schwindet und löst einen Run auf Banken aus, da Sparer den Einlagegarantien insolventer Staaten misstrauen. Mehr als 50 Geldhäuser landen auf staatlichen Bilanzen, andere wiederum verschwinden ganz.


6. Schweden und Norwegen werden die neue Schweiz

Das Beispiel der Schweiz zeigt: "Sicherer Hafen" zu sein in einer Zeit, in der die Notenbanken weltweit inflationäre Geldpolitik betreiben, hat für die Wirtschaft eines Landes auch beträchtliche Risiken. Zwar ist der Kapitalmarkt in Schweden und Norwegen deutlich kleiner als der der Schweiz; da aber die Schweizer ihre Währung zurzeit aggressiv abwerten, suchen Vermögensverwalter nach neuen sicheren Häfen für ihr Kapital. Der Zustrom in "sichere" schwedische und norwegische Staatsanleihen nimmt derart zu, dass die zehnjährige Rendite dieser Papiere um mehr als 100 Basispunkte unter die des klassischen sicheren Hafens, deutsche Bundesanleihen, sinkt.


7. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) gewinnt und katapultiert EUR/CHF auf 1,50

Die Hartnäckigkeit der Schweizer Notenbank im Kampf gegen die Aufwertung des Franken wird sich im nächsten Jahr weiter auszahlen. Da die Schweizer Fundamentaldaten - insbesondere die exportbezogenen - 2012 nach wie vor massiv unter der vergangenen Franken-Stärke leiden, setzen Notenbank und Regierung ihre Anstrengungen fort, um weitere Kollateralschäden zu verhindern. Neben der Verlängerung bestehender Programme werden sogar negative Zinsen in Kauf genommen, um eine ausreichend große Kapitalflucht aus dem traditionellen sicheren Hafen Schweiz auszulösen und dabei den Euro-Franken-Kurs im Jahresverlauf bis auf 1,50 zu katapultieren.


8. USD/CNY legt um 10 Prozent auf 7,00 zu

Weil die ohnehin schon schmalen Renditen aus dem Bau von Geistermillionenstädten schwinden und die Exportwirtschaft aufgrund des steigenden Renminbi mit hauchdünnen Margen zu kämpfen hat, gerät China mit nur noch fünf bis sechs Prozent BIP-Wachstum an den Rand einer "Rezession". Die politischen Verantwortlichen im Reich der Mitte eilen den Exporteuren zu Hilfe und lassen eine Abwertung des CNY gegenüber dem US-Dollar zu. Letzterer profitiert angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Verlangsamung und der anhaltenden Staatsschuldenkrise in der Eurozone von seinem Status als sicherer Hafen. Am Ende zieht das Währungspaar um 10 Prozent auf bis zu 7,00 an.


9. Der Baltic Dry Index steigt um 100 Prozent

Niedrigere Ölpreise könnten 2012 zu einem Anstieg des Baltic Dry Index führen, da die Betriebskosten sinken. Brasilien und Australien dürften ihr Eisenerzangebot ausweiten. Dies führt im Weiteren zu Preisrückgängen und somit zu einer höheren Importnachfrage aus China, das die unersättliche Maschinerie seiner Industrieproduktion in Gang halten muss. Im Verbund mit einer lockereren Geldpolitik schießt die Nachfrage nach Eisenerz schließlich gewaltig in die Höhe.


10. Die Weizenpreise verdoppeln sich 2012

Von allen Getreidearten hat sich Weizen 2011 am schlechtesten entwickelt. 2012 wird sich der Preis für an der CBOT gehandelten Weizen verdoppeln. Weltweit gilt es sieben Milliarden Menschen zu versorgen, und die Gelddruckmaschinen laufen auf Hochtouren. Unglücklicherweise wird das schlechte Wetter in Teilen der Welt zurückkehren und 2012 damit zu einem schwierigen Jahr für Agrarprodukte machen. Insbesondere Weizen verzeichnet eine kräftige Rally, weil Spekulanten, die eine der bisher größten Short-Positionen aufgebaut hatten, den Preis nun wieder in Richtung seines letzten Rekordhochs von 2008 treiben.

Unter folgendem Link können Sie auch Videobeiträge zu den "10 Outrageous Predictions 2012" einsehen: www.saxobank.com.

Die vollständigen "10 Outrageous Predictions 2012" auf Englisch finden Sie hier (PDF).


© Steen Jakobsen
Chefvolkswirt Saxo Bank
www.saxobank.com






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