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“Bullen“ auf den Titelseiten

23.09.2013  |  Clif Droke
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Terrorismus und der Aktienmarkt

Die Schießerei mit zahlreichen Toten, die diese Woche in der Marinewerft in Washington DC stattgefunden hatte, war eine unangenehme Erinnerung daran, dass Terrorismus (trotz aller Schrecken) normalerweise dafür sorgt, dass in den Folgetagen die Aktienkurse steigen. Ich habe diese Korrelation über die Jahre immer wieder feststellen können; es ist erstaunlich, wie häufig Bombenanschläge, Schießereien oder andere terroristische Akte, Auslöser von Rallys an den Aktienmärkten sind. Das lässt sich vielleicht auch unter dem alten Spruch verbuchen: "Buy when there's blood in the streets." Ich weiß, dass dieser Spruch in seiner ursprünglichen Form rein metaphorisch gemeint ist und sich auf das “Bluten“ nach einem Crash oder einer Panik bezieht. Und doch macht es leider ganz den Eindruck, als ob dieser Spruch auch auf das Bluten im eigentlichen Sinn zutrifft.

Ich persönlich kann nicht verstehen, wie sich die Wall Street derart gefühllos gegenüber den Leiden der Opfer dieser Gewaltakte zeigen kann, indem sie solche Ereignisse als massives Kaufsignal nutzt. Aber Geld ist amoralisch und macht sich selten Gedanken über eine angemessene Antwort auf nationale Tragödien. Geld hat nur ein Interesse – Wertsteigerung wann immer es kann, und ohne Fragen des “Richtig oder Falsch“ zu berücksichtigen. So schockierte es auch nicht, als die Aktien in den Tagen nach der Schießerei in Washington deutlich stiegen.


Gold

Nach der Überraschungsmeldung vom Mittwoch (18.September) über die Weiterführung von QE 3, schoss der Goldkurs um fast 5 % in die Höhe, und hatte seinen besten Tag seit vier Jahren. Diese erstaunliche Wende beim Goldkurs führte dazu, dass eine der angesehensten Wall-Street-Firmen mit einem Mal ihre kurzfristigen Einschätzungen zum gelben Metall veränderte.

Die Goldman-Sachs-Analysten Jeffrey Currie und Damien Courvalin, die erst kürzlich noch eine negative Goldprognose veröffentlicht hatten, sahen sich nach der mächtigen Rally von Mittwoch gezwungen, ihre kurzfristigen Goldkursprognosen zu revidieren. Nach Angaben des Business Insider sollen Currei und Courvalin in einer Mitteilung an Kunden geschrieben haben: “Die Entscheidung [der Fed] als auch die anstehenden Debatten um die Verschuldungsobergrenze in den USA, sorgen dafür, dass sich die Risiken für den Goldpreis, unserer Einschätzung nach, kurzfristig zu steigenden Kursen verschieben.” Aber nicht nur Goldman Sachs steht diesbezüglich dumm da, auch viele andere Analysten hatten im Rahmen der Fed-Aussagen hinsichtlich sinkenden QE-Engagements eine entschieden negative Haltung gegenüber dem Metall eingenommen.

Ein interessanter Stärketest wartet auf den SPDR Gold Trust ETF (GLD), sobald der Kurs in den Bereich von 137 vorstößt, wo die technisch wichtige 150-Tage-Linie durch den Tages-Chart läuft. In der Vergangenheit hatte der 150-Tage-Durchschnitt entweder als entscheidendes Unterstützungs- oder Widerstandsniveau gedient (je nachdem, ob sich der GLD in einem steigenden oder fallen Trend befand). Wie man im folgenden Chart sehen kann, schaffte es der GLD trotz einiger Versuche in diesem Jahr nicht, die 150-Tage-Linie erfolgreich zu durchstoßen.

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Ein Durchbrechen dieser sehr wichtigen Trendlinie würde Gold und dem Gold-ETF – aufgrund von Short-Glattstellungen – wahrscheinlich noch zusätzlichen Aufwärtsschwung bescheren, da viele Computer-Trading-Programme in ihren Algorithmen mit der 150-Tage-Linie arbeiten.


Zitierfähig:

Das Zitat der Woche stammt von Steve Todd von Todd Market Forecast. Er meinte mit Blick auf die überraschende Entscheidung der Federal Reserve von Mittwoch, den Stimulus in vollem Umfang weiterzuführen: “Der Markt ist wie ein Prostituierter. Er mag Geld und es ist ihm egal, woher es kommt. Auch wenn wir später dafür zahlen müssen, sei's drum.“


© Clif Droke
www.clifdroke.com

Dieser Artikel wurde am 19.09.2013 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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