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Historische und zukünftige Goldförderung

09.11.2005  |  Dr. Jürgen Müller
Die USGS stellt auf ihrer Homepage die Daten der weltweiten Goldförderung seit 1900 zur Verfügung [1]. Aus diesen Daten lassen sich für den Zeitraum von 1915 bis 2001 drei wiederkehrende Zyklen feststellen, die im arithmetischen Mittel eine Dauer von 28,7 Jahre aufweisen.

1. Zyklus:
Abstieg von 1915 bis 1922: 704 auf 481 Tonnen (7 Jahre, -31,7%)
Anstieg von 1922 bis 1940: 481 auf 1310 Tonnen (18 Jahre, +172,3%)

2. Zyklus:
Abstieg von 1940 bis 1945: 1310 auf 762 Tonnen (5 Jahre, -41,8%)
Anstieg von 1945 bis 1970: 762 auf 1480 Tonnen (25 Jahre, +94,2%)

3. Zyklus:
Abstieg von 1970 bis 1975: 1480 auf 1200 Tonnen (5 Jahre, -18,9%)
Anstieg von 1975 bis 2001: 1200 auf 2600 Tonnen (25 Jahre, +108,3%)

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Es fällt eine "natürliche Unterstützungslinie" auf, die eine Steigung von 13,3 Tonnen pro Jahr aufweist. Sollte die zukünftige Goldförderung wieder auf diese Unterstützungslinie zurückfallen, entspräche dies einem Rückgang von rund 30%, so wie er auch von Ferdinand Lips in 2004 prognostiziert wurde [Ref. 2, Punkt 6 der Aufzählung der Gründe, die für Gold sprechen]. Im historischen Rahmen der ersten beiden Zyklen ist dieser Rückgang also durchaus möglich, auch vor dem Hintergrund, dass in den vergangenen Jahren verbrauchte Reserven aufgrund des niedrigen Preisniveaus nicht durch Exploration ersetzt werden konnten (siehe z.B. [3]).

Der erste Zyklus wurde bestimmt durch die Weltkriege Nummer 1 und 2 (Tiefpunkt nach dem 1. und Hochpunkt vor dem 2.). Der zweite Zyklus vom 2. Weltkrieg bis zum Ende von Bretton-Woods. Dies ist auch ein eindrucksvoller Beleg, dass die Produktion selbst bei stark steigenden Preisen nicht sofort steigen kann. Von 1970 bis 1980 fiel die Produktion von 1480 Tonnen auf 1220 Tonnen, obwohl der Preis von 35,94 Dollar auf 612,56 Dollar je Unze (Jahresmittelwerte laut Kitco) stark gestiegen war.

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Erst nachdem die Preise wieder fielen, stieg die Produktion. Preis und Produktion vollzogen in den letzten Jahrzehnten demnach ein Wechselspiel, das - wohl geologisch und minentechnisch bedingt - um mehrere Jahre versetzt war. Wenn die Preise stiegen fiel die Produktion (1970 - 1980, sowie seit 2001), wenn die Preise hingegen fielen, stieg die Produktion (1980 - 2001). Man kann also sagen, dass die Produktion den jeweils vorherrschenden primären Preistrend unterstützt hat. Es scheint in der Tat so zu sein, dass dies in der jetzigen Phase steigender Goldnotierungen ebenfalls wieder der Fall sein wird.

Anders ausgedrückt erscheint dies die Ironie des Schicksals für die Anhänger des ungedeckten Papiergeldsystemes zu sein: Gerade wenn dieses unter offensichtlich werdender Inflation [4] mehr und mehr unter Druck gerät, geht die Förderung aufgrund ihrer eigenen vorherigen Manipulationen und der daraus resultierenden Minenschliessungen bzw. geringeren Explorationstätigkeit zurück, sodass der Treibsatz für den kommenden Aufschwung terminlich nicht, je nach Sichtweise, besser oder ungeschickter hätte gelegt werden können.

Gründe, die für Gold sprechen:
  • Globales Geld-Missmanagement [5]
  • Steigender Investmentbedarf
  • Grosse Handelsungleichgewichte in der Welt
  • Negative Realzinsen
  • Steigendes strukturelles Angebotsdefizit von physischem Gold
  • Grosse offene Short-Positionen durch Goldleih-Geschäfte
  • Zentralbanken leer? War die Schweiz der letzter Anker?
  • Steigende Popularität / mehr Artikel in grossen Medien
  • Wiedereinführung von Gold/Silber als Währung (Mexiko, islamischer Dinar, etc.)
  • Steigende politische Spannungen in der Welt
  • kleiner physischer Markt


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© Jürgen Müller
www.goldsilber.org
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Quellen:
1) www.minerals.usgs.gov/minerals/pubs/of01-006/gold.xls
2) www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=181
3) www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=91
4) www.wahre-inflation.de
5) www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=1752




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