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Minenindizes und Minensektor im Check

25.09.2013  |  Hannes Huster
- Seite 2 -
Fazit und Ausblick:

Der Minensektor war in den vergangenen 24 Monaten wohl das härteste Pflaster, in dem man investiert sein konnte. Obwohl die Rahmendaten eigentlich ordentlich sind, fehlt von einem Eigenleben jede Spur. Es gibt kaum Erfolgsgeschichten, die sich gegen den Trend stemmen können, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war. Auch die Stimmung im Sektor ist extrem schlecht. Kaum positive Analystenkommentare oder Handlungsempfehlungen zur entsprechenden Gewichtung des Sektors.

Einen großen Anteil an dieser Misere haben die großen Produzenten, die hauptsächlich von wichtigen Investoren verfolgt werden. Unternehmen wie Barrick Gold oder Kinross haben in den vergangenen Jahren jegliche Erwartungen verfehlt und damit enttäuscht. Sie wollten sich dem Investmentmodell der Wall-Street-Banken fügen und Umsatzsteigerung um jeden Preis. Jede halbwegs rentable Unze sollte gefördert werden, auch wenn das Risiko und die Kapitalinvestition in keinem Verhältnis mehr standen.

Ein Goldunternehmen kann aber nicht nach solchen Kriterien geführt werden. Zunächst arbeitet man mit der Natur, die bekanntlich eigene Risiken mit sich bringt. Zum anderen ist das produzierte Produkt Gold kein handelsübliches Endprodukt, für das man selbst den Preis festlegen kann. Die Preisschwankungen müssen einkalkuliert werden und feste Margen wie in der Automobilindustrie oder in der Technologiebranche gibt es nicht.

Seit Anfang des Jahres herrscht aber ein großer Umschwung im Goldsektor. Viel Unternehmen haben unprofitable Minen geschlossen, neue Projekte auf Eis gelegt und konzentrieren sich wieder auf die rentable Goldförderung, unabhängig von der reinen Unzen-Zahl pro Jahr.

Bereits im 2. Quartal gab es einige Verbesserungen bei den Goldminenunternehmen und die Kosten konnten gesenkt werden. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend im laufenden Quartal bestätigt und die Zahlen per Ende September eine Trendwende für die Minen auslösen könnten. Alle Goldunternehmen haben im ersten Halbjahr massive Abschreibungen vorgenommen und alles, was auch nur halbwegs gefährdet war, abgeschrieben.

Zudem sind die meisten der Firmen an den eigenen Geldbeutel gegangen, haben die Gehälter deutlich reduziert oder teilweise sogar eingefroren.

Durch die Stilllegung vieler Goldminen wurden auch die stark gestiegenen Kosten bei geschulten Arbeitern, Bergbau-Consultants und Bohrfirmen deutlich reduziert. Viele Minenarbeiter sind nun wieder bereit, für "normale" Löhne zu arbeiten und auch die, in der Hochzeit überlasteten Consulting-Firmen, haben ihre Preisvorstellungen reduziert.

Wir gehen also davon aus, dass wir einen Spiegeleffekt bei den Minen sehen werden. Während mit dem steigenden Goldpreis die Kosten für die Goldförderung überproportional gestiegen sind, werden sie nun mit dem schwächeren Goldpreis überproportional fallen!

Eine ähnliche Situation lag 1997-2002 vor. Damals waren die Goldminenunternehmen ebenfalls gezwungen, auf die fallenden Goldpreise zu reagieren. Und trotz eines Goldpreises auf Rekordtief, schafften es die Unternehmen, die Förderkosten pro Unze um etwa 35% zu senken.

Mit den gesäuberten Bilanzen und den Kostensenkungsmaßnahmen steht der Minensektor vor einer gewaltigen Trendwende. Ob wir die Tiefststände bereits im Juni 2013 gesehen haben, wird sich dabei noch herausstellen.

Allerdings befindet sich der Sektor seit etwa einem halben Jahr im Umbruch. Die Erwartungshaltung des Marktes tendiert gegen Null und jeder rechnet nur noch mit dem Schlimmsten im Minensektor. Großkapital ist nicht mehr vertreten, die Bewertungsniveaus befinden sich nahe der Jahrtausendwende und die fehlenden Finanzierungen für neue Projekte werden das Angebot in den nächsten Jahren deutlich nach unten drücken.

Für Gold, als entscheidende Größe, sind wir weiterhin positiv gestimmt. Auch wenn der Goldpreis in den vergangenen Monaten nach unten tendiert, bleibt das Umfeld sehr gut. Die Investoren glauben derzeit an eine Erholung der Weltwirtschaft, allen voran an eine Erholung der US-Wirtschaft.

Bei genauer Betrachtung der Daten ist aber schnell klar, dass es kein starkes Wirtschaftswachstum gibt und das geringe Wachstum lediglich auf die Milliarden Investitionen der US-Notenbank FED zurückzuführen sind. Doch der Großteil dieses Geldes kommt nie in der Wirtschaft an und das weiß auch die FED. Es wird versucht, mit niedrigen Zinsen und viel Liquidität gegenzusteuern, doch einzig in zinssensiblen Anlageklassen (Immobilen) oder bei den Aktienmärkten bewirkt diese Geldschwemme etwas Positives.

Wenn ein Gut per Knopfdruck unendlich vermehrt werden kann, dann wird es entweder stetig oder schlagartig seinen Wert verlieren.

Papierwährungen sind genauso zu betrachten. Täglich druckt die FED frisches Geld. Aktuell in etwa 10 US-Dollar pro Tag und Einwohner. Jeder US-Bürger müsste eigentlich am Ende vom Monat 300 USD mehr in der Kasse haben, was aber nicht der Fall ist!

Der Wert (Kaufkraft) des Papiergeldes fällt jeden Tag, nur merkt das aktuell noch kaum jemand, da die Banken, die als erster Zugriff zum frischen Kapital haben, die Verteilung nur zu ihren Gunsten tätigen.


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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