Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gold - Inflations-Hedge?

25.09.2013  |  Klaus Singer
Der Goldpreis zeigte sich zuletzt äußerst volatil. Im Umfeld der Entscheidung der Fed, die QE-Maßnahmen nicht zu drosseln, konnte er von unter 1300 Dollar je Feinunze kräftig auf über 1370 zulegen. Das Niveau konnte nicht gehalten werden, auch der wichtige Pegel bei rund 1350 wurde wieder verletzt.

Für die fundamentale Entwicklung des Goldpreises werden hauptsächlich folgende Einflussfaktoren angegeben:

  • Schutz gegen Inflation
  • Schutz gegen Währungs-Entwertung
  • Allgemeiner Katastrophenschutz, insbesondere vor Finanzkrisen

Wie bei allen Assets können fundamentale Faktoren von spekulativem Momentum überdeckt werden, das sich phasenweise von diesen Faktoren abkoppelt und der Preisbildung ein Eigenleben verleiht.

Claude B. Erb und Campbell R. Harvey gehen in einer Untersuchung “The Golden Dilemma“ der Frage nach den Triebkräften hinter der Goldpreisentwicklung nach. Der Goldpreis ist von Dezember 1999 bis März 2012 um 15,4% p.a. gestiegen. In derselben Zeit stieg der CPI um 2,5% pro Jahr, die US-Aktien- und Bondmärkte legten um 1,5%, bzw. 6,4% jährlich zu. Es liegt nahe, hinter der Entwicklung auch massive spekulative Einflüsse zu vermuten, die mit den drei Schutz-Motiven nichts zu tun haben.

Bei der Frage nach der Rolle von Gold als Inflationsschutz stellen die Autoren die Entwicklung des Goldpreises und des CPI in einem X/Y-Chart dar. Sie betrachten die lineare Regression zwischen den beiden Zeitreihen grob als den impliziten Goldpreis. Per März 2012 notierte der nominale Goldpreis bei etwa 1800 Dollar. Die Autoren schließen nach Verlauf der Regressionsgeraden, dass der implizite Goldpreis zu diesem Zeitpunkt lediglich bei etwa 780 Dollar lag. Sie zweifeln daher am Zusammenhang Goldpreis - Inflationsschutz.

Das ist jedoch methodisch nicht ganz nachvollziehbar, weil bei einer solchen Betrachtung unterstellt wird, dass der Goldpreis von der absoluten Höhe der Inflation unabhängig ist. Selbst wenn die Inflation zehn mal höher wäre, würde sich als impliziter Goldpreis weiterhin 780 Dollar ergeben. Das ist meines Erachtens wenig plausibel.

Ich gehe einen anderen Weg, um der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Goldpreis und Inflation nachzugehen. Im folgenden werden die Korrelationen zwischen drei Inflations-Indices, ihren jährlichen Wachstumsraten und dem Goldpreis untersucht.

Bei den Inflations-Indices handelt es sich um den CPI, den von Shadowstats.com auf Basis der bis in die frühen 1980er Jahre üblichen Methode berechneten “SGS Alternate CPI” und den PCE-Kernpreisindex PCEPILFE, der von der Fed bevorzugt wird. Ich favorisiere dabei eine Korrelation in einem zehn Jahre weiten gleitenden Fenster, weil die Ergebnisse zeitnäher sind. Das folgende Bild zeigt die Ergebnisse im Chart rechts oben. Im Chart links oben wird zum Vergleich die Korelation über den Zeitraum zwischen April 1977 und dem jeweiligen Datum auf der X-Achse gezeigt.

Open in new window




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"