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Goldpreis und Zins

30.09.2013  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
- Seite 2 -
Die Fed begann Ende 2008, den Banken Anleihen abzukaufen. Dadurch stieg zwar die Basisgeldmenge an. Sie erreichte jedoch nicht die Geldbestände der Nichtbanken wie Unternehmen und privater Haushalte.

Der Zuwachs der Geldmenge M2 gab also trotz der Anleihekäufe der Fed nach. Dann jedoch, ab Beginn 2011, stiegen die Basisgeldmenge und gleichzeitig auch der Zuwachs der Geldmenge M2 an. Wie kam das?

Die Fed kaufte nun auch Anleihen, die bis dato von Nichtbanken (wie Versicherungen, Pensionskassen etc.) gehalten wurden. Die Aufkäufe führen da-zu, dass die Fed den Verkäufern das neu geschaffene Geld direkt auf deren Konten überweist, und diese Konten sind Bestandteil der Geldmenge M2.

Mit anderen Worten: Die Anleiheaufkaufpolitik der Fed trägt entscheidend dazu bei, dass die Zuwächse der Geldmenge M2 nicht weiter absinken.

Seit Mitte 2012 haben sich die Zuwächse der Bankkreditvergabe aber wieder merklich abgeschwächt, und nur durch die Anleihekäufe der Fed wird ein Abschwächen der M2-Geldmengenzunahme verhindert.

Steigt die US-Zentralbank aus der Politik der Anleihekäufe aus, so würde das absehbar zu einer Abschwächung des M2-Zuwachses führen. Die Folge wäre mitunter deflationär - etwas, das die Fed mit allen Mitteln verhindern will.

Ein Ausstieg aus dem QE-Programm ist daher (geld-)politisch also gar nicht möglich. Das heißt natürlich nicht, dass die Fed nicht doch im Oktober eine Verminderung ihrer QE-Politik verkünden könnte.

Solch ein Schritt wäre aber wohl nur ein kurzer "Einstieg in den Ausstieg": Negative Folgen für die Konjunktur würden die US-Zentralbank veranlassen, rasch zum QE zurückkehren.


Negative Realzinsen

In den 70er und frühen 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren die US-Zinsen in inflationsbereinigter Rechnung negativ. Dies war eine Phase, in der der Goldpreis besonders stark anstieg.

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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen
*Nominalzins minus laufender Inflation der Konsumentenpreise


Die Aussicht auf dauerhaftniedrige Zinsen - verbunden mit negativen Realzinsen - in den großen Volkswirtschaften spräche demnach für eine Stützung der Goldnachfrage und damit des Goldpreises.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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