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Flash-Trading: Jetzt auch bei US-Staatsanleihen

02.10.2013  |  Jim Willie CB
- Seite 3 -
2012 sagte Jackass in aller Deutlichkeit, dass der US Fed überhaupt keine Ausstiegsstrategie aus dieser zerstörerisch-desaströsen Geldpolitik (sprich Nullzins-Auf-Ewig und QE-Unendlich) möglich sei. Beide Prognosen stellten sich dann als zutreffend heraus. Die Treffen des Fed-Offenmarktausschusses und die jüngste Ansprache Bernankes unterstreichen deren Misere, keine Optionen, kein Ausstieg, keine Befreiung - gefangen in der zerstörerischen Geldpolitik, die nicht angehalten und nicht einmal reduziert werden kann. Tatsächlich wird man QE-Unendlich in den nächsten Monaten hochfahren und das Volumen der Staatsanleiheankäufe verdoppeln. Die ausländischen Nationen werden über Reserven-Diversifizierung US-Staatsanleihen abstoßen, ausländische Unternehmen werden US-Staatsanleihen hingegen direkt auf den Markt schmeißen - diese Entwicklung wird zum größten Misstrauensvotum der modernen Geschichte gegenüber den US-UK-Bankern. Die US Fed muss dieses Angebot aufsaugen. Die Alternativen sind wahrhaft schrecklich.


Zwei schreckliche Alternativen für die US Fed

PLAN A: Aktuell durchgeführt: Die US Fed kann ihr QE-Programm und ihre umfangreiche Anleihemonetisierung fortsetzen. Dies würde einen Anstieg der Kostenstrukturen, so auch der Nahrungsmittelpreise, weiter befördern. In der Folge werden die nationalen Ökonomien unter Kapitalzerstörung zu leiden haben - eine direkte (aber nicht wahrgenommene) Konsequenz sinkender Gewinnspannen und sinkender verfügbarer Haushaltseinkommen. Die Mainstream-Medien und die Bankenführungen bestehen darauf, all das einen Stimulus zu nennen, obgleich es genau das Gegenteil ist. Es ist die mächtigste kapitalzerstörende Kraft in der modernen Geschichte. Die heftige Rezession wird somit auf jeden Fall anhalten, die Einkommen werden sinken, die Liquidierung von Warenlagern wird anhalten und das systemische Scheitern ist garantiert.

Die Vereinigten Staaten werden mit ausströmendem Spekulativkapital konfrontiert sein - in Form einer ganz eigenen, neuen Entwicklung. Letztendlich werden die Vereinigten Staaten gemieden und der US-Dollar abgelehnt, da sich eine globale Alternative zum US $-basierten Handel abzeichnet, die nächstes Jahr 2014 formal an den Start gehen wird. Die USA werden dennoch auf ihren bekannten Pfaden wandeln und sich Feinde (Sündenböcke) kreieren, neue Kriege schaffen, die Propagandanetzwerke befeuern, aber immer den Grund des Anleihemarktdestasters verleugnen. Zerstört wird das US-System nicht durch die schnell steigenden Zinssätze, sondern durch die sich beschleunigende Kapitalzerstörung, Entlassungen und eine später als Depression identifizierte Rezession. Im Rahmen dieses Plan A, übernommen und aktuell verfolgt, wird die US Fed gezwungen sein, das Volumen der QE-Anleihekäufe zu erweitern - und dahingehend zu lügen; sie wird aber bei dieser Lüge ertappt werden. Man wird die Vereinigten Staaten und die US Fed für diese Hochphase der Zusammenbrüche, die SCHRITTWEISE passieren, verantwortlich machen. Die Vereinigten Staaten werden dann gemieden, der US-Dollar abgelehnt und die USA zum globalen Paria erklärt.

PLAN B: Durch den “Taper-Diskurs” getestet, wird nicht umgesetzt: Die US Fed könnte QE zurückfahren und die Anleihemonetisierung stark reduzieren. Die Folgen wären sehr schnell und plötzlich spürbar, ähnlich dem, was im Juli und August zu beobachten war. Es war verlustreich und schockierend, zeigte aber die schwere Abhängigkeit vom Easy-Money-Geldhahn der US Fed - aus Finanzmarktperspektive (schnell) und aus wirtschaftlicher Perspektive (langsamer). Die Finanzmärkte würden unglaubliche Verluste erleiden, nah an der Grenze zu geschichtsträchtigen Ereignissen - quasi wie eine Abfolge aus Schwarzen Montagen (1987) und “Post-Lehmann-Markteinbrüchen“ (2008). Dies würde vielbeachtete Abflüsse von Spekulativkapital aus den US-Märkten verursachen zusätzlich zu den Schwellenländern. Die globale Liquiditätsschrumpfung würde einer globalen Katastrophe gleichkommen. Die US-Staatsanleiheinvestoren würden geschwind das Gebiet räumen, da die Anleiherenditen schnell steigen und auch stark auf den Zinsderivatekontrollhebeln lasten würden, so dass sich ein unkontrollierter Anstieg der Zinsen nicht mehr durch Zinsswaps kontrollieren ließe.

Die großen US-Banken würden ihre gehebelten US-Staatsanleihen-Carry-Trades auflösen - und übergroße Verluste erleiden. Der schnelle Zinsanstieg würde den Kapitalflüssen der Unternehmen, dem US-Immobilienmarkt und dem US-Automarkt einen deutlich wahrgenommenen Todesstoß versetzen und auch den Studentenkrediten ein Ende setzen. Die Binnenwirtschaft der USA würde unter den steigenden Zinsen leiden, die heftige Rezession würde fortdauern. Innerhalb von 12 bis 18 Monaten käme es zum systemischen Scheitern. Man würde die Vereinigten Staaten und die US Fed für diese Hochphase der Zusammenbrüche verantwortlich machen, die nun in SCHNELLER Abfolge kommen würden. Die Vereinigten Staaten werden dann schnell gemieden, der US-Dollar abgelehnt und die USA zum globalen Paria erklärt. Gleiches Endergebnis, höheres Tempo.

Die US Fed versucht ein verzweifeltes Jonglieren mit beiden schrecklichen, zerstörerischen Optionen. Auf den Pressekonferenzen steht dem scheidenden Fed-Chef Bernanke schon deutlich die Frustration ins Gesicht geschrieben. Er begreift endlich, dass seine Doktorarbeit per Experiment widerlegt wurde - und zwar durch seine eigenen Hände an der Bedienerkonsole der US Fed. Dennoch muss der Anschein gewahrt werden, dass die Banker alles unter Kontrolle haben. Sie müssen den US-Dollar und die US-Staatsanleihe zusammen mit den anderen großen Papierwährungen verteidigen. Sie müssen das Franchise-Zentralbankensystem verteidigen. Sie müssen Zeit schinden, um dort lebendig rauszukommen, bevor sie gezwungen werden, zu verschwinden - entweder freiwillig oder auf Befehl.


Golden Pfeiler

Der derzeit herrschende, trügerische und gebrochene US-T-Bond&US-Dollar-Wahn wird durch viele Pfeiler gestützt. Jackass Auffassung zufolge ist der US-Staatsanleihenmarkt kein Markt, sondern eher ein menschenleerer Raum, in dem nur Marktmanipulationsmaschinen stehen. Er ist eine Asset-Bubble. Tragisch und unausweichlich: Sobald eine Asset-Bubble angepiekst wurden, lässt sie sich nicht mehr zusammenhalten. Das Anpieksen geschah durch den “Taper-Diskurs" - eine höchst törichte Aktion. Vielleicht wollen die Basel-Meister ja, dass das System zusammenbricht und faschistische Bankerstaaten offen zu Ehren kommen. Wenn aber die Pfeiler fallen, wird der Goldpreis wie ein Phönix aufsteigen und uns ein atemberaubendes, erinnerungswürdiges Ereignis bieten. All diese Pfeiler sind am Einbrechen und sie werden den Goldpreis freisetzen. Neue Pfeiler werden zur Stützung des Goldpreises errichtet werden. Sie werden gewaltige Veränderungen markieren - so zum Beispiel ein Paradigmenwechsel in der globalen Struktur von Handel und Finanzen.

[…]


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com


Der Artikel wurde am 25.09.13 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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