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Der geheime Herrscher der Federal Reserve

01.10.2013  |  Clif Droke
- Seite 2 -
“In letzter Zeit musste ich immer denken, dass die Fed-Politik wie der “große“ Zauberer von Oz ist. Viele glauben an sie, und die Wahrnehmung ist in gewissem Maße schon Wirklichkeit geworden. So wurde die Fed Funds Rate [Leitzins] doch noch nie in den frühen Phasen des Bullenmarktes anhoben, oder? Hmm, also wartet sie, bis der Bullenmarkt langsam abflacht und/ oder die Zinssätze steigen (wie z.B. die Zinssätze der 3-Monate-Anleihen, denen die FFR in jedem Fall folgen muss - spiel das mal in Gedanken durch). Dann wird die Fed für den Abschwung verantwortlich gemacht, was wiederum die Macht der Fed in den Köpfen der Menschen wachsen lässt. Das ist mentale Konditionierung, wenn du mich fragst.”

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Der unsichtbare Herrscher der Federal Reserve sind in der Tat die zukünftigen Inflationserwartungen des Marktes. Das erlebten wir 2004, als die Zinsen für US-Staatsanleihen mit 3-monatiger Laufzeit zu Jahresbeginn stiegen. Fed-Chef Greenspan sah sich dann einige Monate später gezwungen, mit der Anhebung der Fed Funds Rate nachzuziehen; dieser Trend hielt dann für die kommenden 3 Jahre an, was auch zur Kreditkrise beitrug.

Wir sind wahrscheinlich noch eine lange Zeit vom Punkt entfernt, an dem die 3-Monate-US-Staatsanleihen so stark gestiegen sind, dass sich die Fed zur Anhebung der FFR gezwungen sehen wird. Nichtsdestotrotz werden die Folgen ungewisser Aktien- und Anleihemärkte (unschlüssig hinsichtlich der nächsten Schritte der Fed) den Investoren noch mehr als genug Kopfschmerzen bereiten.


Gold

Die Gold-ETF-Manager haben sich jetzt allem Anschein nach für einen positiven Ausblick für Gold entschieden, nachdem sie lange mit einem bärischen Trend geliebäugelt hatten. Die goldgedeckten ETF-Bestände wuchsen am Donnerstag um über 3 Tonnen an, so Sharps Pixley. Das ist der erste Anstieg nach 11 Tagen Verlusten. Seit Jahresbeginn sind die ETF-Bestände aber um ca. 26% Prozent auf 1.935 Tonnen gesunken, wodurch der langfristig sinkende Trend trotzdem intakt bleibt. Sharps Pixley merkt allerdings auch an, dass chinesische Verbraucher offenbar mehr als das Doppelte der Abflüsse aus dem SPDR-Gold-ETF akkumuliert haben.

Goldkommentatoren griffen das Thema schnell auf und merkten an, dass die chinesischen Hausfrauen ganz offenbar etwas über die zukünftigen Entwicklungen beim Gold wüssten, was Goldman Sachs nicht weiß. Die chinesischen Verbraucher haben sich ihren Hunger nach physischem Gold trotz der großen Rücksetzer beim gelben Metall in diesem Jahr bewahrt. Werden die chinesischen Investoren am Ende Recht behalten, oder haben Investmentbanken wie Goldman Sachs die korrekte langfristige Einschätzung zum Metall? Wer am Ende Recht behalten wird, werden wir wohl erst später erfahren, aktuell sei konservativen Tradern jedoch empfohlen, sich im unmittelbaren Schatten des 15-Tage-Durchschnitts und des Relative-Stärke-Indikators zu bewegen.

Da wir gerade bei der relative Stärke von Gold sind: Der RS-Indikator des iShares Gold Trust (IAU) - unser bevorzugter Gold-Proxy - hat bislang noch keine neuen Kaufsignale ausgegeben. Der Indikator deckt sich ziemlich genau mit der Kursentwicklung des IAU und ist technisch neutral. Was neues Engagement im IAU angeht, könnten konservative Trader vielleicht noch einen Anstieg der Relative-Stärke-Kurve abwarten.

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© Clif Droke
www.clifdroke.com

Dieser Artikel wurde am 24.09.2013 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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