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Rohstoffaktien haben ihre mittelfristige Korrektur bereits beendet

03.10.2013  |  Dr. Uwe Bergold
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Neben der markttechnischen Trendbetrachtung, signalisiert auch die fundamentale Seite der Gold- und Rohstoff-Hausse, die überschüssige Geldvermehrung und somit Inflationierung, mit Folge der Preissteigerung bei Konsumenten- und Vermögenspreisen (Aktien, Immobilien und Anleihen) - ablesbar an den Zentralbankbilanzen - eindeutig einen unterbewerteten Gold- und Rohölpreis.

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Abb. 5: US-Geldbasis (blau), Goldpreis (gelb) und Rohölpreis (schwarz) von 01/1948 bis 09/2013
Quelle: GR Asset Management GmbH


Vergleicht man in Abbildung 5 in den letzten 65 Jahren die US-Geldbasisentwicklung in Mrd. USD (blau) mit der des Goldpreises in USD (gelb) und der des Rohölpreises mit dem Faktor 15 (langfristiges Mittel zwischen einer Unze Gold und einem Barrel Rohöl) in USD (schwarz), so kann man langfristige Über- und Unterbewertungsniveaus bei den Rohstoffen relativ einfach erkennen. Am letzten strategischen Gold- und Rohstofftop im Jahr 1980, überragte der Gold- und Rohölpreis die Geldbasis um den Faktor 4,9 (siehe hierzu bitte in Abb. 5 den roten Hinweis auf die Gold- und Rohölüberbewertung). Zum Millenniumswechsel, am letzen langfristigen Rohstofftief, unterboten der Gold- und Rohölpreis die Geldbasis um den Faktor 2,4 (siehe hierzu bitte in Abb. 5 den grünen Hinweis auf die Gold- und Rohölunterbewertung).

Zu Beginn des Jahres 2008, als kurz vor dem Rohstoff-Crash (Beginn der taktischen Korrektur), überboten sowohl der Gold- als auch der Rohölpreis die US-Geldbasis und waren so kurzfristig gering überbewertet (siehe hierzu bitte die drei roten Ausrufezeichen in Abbildung 5). Aktuell, nach einer mehrjährigen taktischen Korrektur, liegen der Gold- und Rohölpreis zirka mit einem Faktor von 2,5 unterhalb der Geldbasis. Daraus ergäben sich aktuell ein fairer Goldpreis von 3.400 USD und ein Rohölpreis von 225 USD. Beachte: Und dies ohne einer Übertreibung wie am letzten strategischen Top 1980! Da die Geldbasis Monat für Monat weiter exponentiell steigt, passen sich dementsprechend die fairen Gold- und Rohölpreise mit nach oben weiter an.

Rohöl bestätigt den taktischen Ausbruch der Rohstoffaktien

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Abb. 6: WTI Rohöl (schwarz) versus XAU-Edelmetallaktien (gelb) von 11/1998 bis 09/2013
Quelle: GR Asset Management GmbH


Auch taktisch bestätigt, neben den Rohstoffaktien (siehe Abb. 1), das Rohöl das Ende der mittelfristigen Korrektur (siehe hierzu bitte den Ausbruch aus dem markttechnischen Dreieck in Abb. 6). Der Rohölpreisanstieg wird sich natürlich auf der Preisfront mit zukünftig wieder anziehenden Konsumentenpreisen zeigen. Der Edelmetallsektor als Inflationsseismograph, inklusive der Gold- und Silberminenaktien, wird dem Ölpreisanstieg naturgemäß folgen, wie er es bereits in den vergangenen 13 Jahren tat (siehe hierzu bitte gelbe Kurve in Abb. 6).


Baltic Dry Index bestätigt ebenfalls das Ende der taktischen Rohstoffkorrektur

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Abb. 7: WTI Rohöl (schwarz) versus XAU-Edelmetallaktien (gelb) von 11/1998 bis 09/2013
Quelle: GR Asset Management GmbH


Neben dem Ausbruch der Rohstoffaktien und des Rohöls, kam im September noch der wichtigste Vorlaufindikator - der Baltic Dry Index (BDI) - mit einem mittelfristigen Kaufsignal hinzu. Da dieser Index nicht an der Börse und nicht am Terminmarkt gehandelt ("manipuliert") wird, stellt der BDI für uns eine der wichtigsten Analysekomponenten dar. Der Preisindex für die weltweite Verschiffung von Rohstoffen hat die Korrektur der Edelmetalle im ersten Halbjahr ebenfalls nicht mehr mitgemacht und ist, zusammen mit dem wichtigsten Rohstoff Öl, mit starker Dynamik nach oben ausgebrochen. Es besteht ein signifikanter Zusammen hang zwischen den Frachtraten (Verschiffungskosten von Rohstoffen) und der Nachfrage nach Rohstoffen. Aufgrund der sehr unflexiblen Angebotssituation (sehr langwierige Explorations- und Produktionsabläufe), sorgt solch ein Nachfrageanstieg relativ schnell zu einem Anstieg der Rohstoffpreise. Neben dem Rohöl wird dies auch bereits beim Eisenerz und folglich auch bei den Stahlpreisen sichtbar.

Die restlichen, noch nicht mit ihrem Preis aus der Konsolidierung ausgebrochenen, Rohstoffe werden folgen. Auch die Edelmetallinvestments als Rohstoffteilsektor unterliegen diesem ökonomischen Grundgesetz. Der Anstieg der Nachfrage (bedingt durch Wirtschaftsaufschwung oder durch geopolitische Zuspitzung) und somit der Preise nach Metallen, Energie- und Agrarrohstoffen sorgt natürlich zeitverzögert für einen Anstieg der Produzenten- und letztlich auch für eine Zunahme der Konsumentenpreise. Die Edelmetalle und ihre Produzenten (Gold- & Silberminenaktien handeln normalerweise mit einer Prämie gegenüber anderen Rohstoffaktien), die als "Inflationsseismographen" fungieren, werden fundamental bedingt, wie immer (siehe hierzu bitte den gelben XAU-Chart in Abbildung 7), dem BDI folgen.




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