Gold - Eine sichere Währung seit Jahrtausenden
10.05.2014
In einem ägyptischen Grab aus dem 14. Jh. v. Chr. findet sich eine interessante Abbildung: Ein Ägypter kniet vor einer Waage. In der rechten Waagschale liegt ein Gewicht in Form eines Stierkopfs. In der linken Waagschale liegen Dutzende von Ringen aus schwerem Gold. Tatsächlich zählen solche Goldringe zu den ältesten Zahlungsmitteln der Welt. In Israel hat man Stücke gefunden, die im 5. Jahrtausend v. Chr. entstanden. Seit damals hat Gold seinen Wert behalten, es schützt vor Inflation und ist weltweit als "Ersatzwährung" anerkannt.
Die ersten Goldmünzen
Damals wog man Edelmetall, um seinen Wert zu ermitteln. Der erste Versuch, diesen Prozess zu vereinfachen, wurde in der ersten Hälfte des 7. Jh. unternommen. Irgendwo im Grenzgebiet zwischen Griechen und Lydern entstanden die ersten Vorläufer unserer Münzen aus Elektron, einer künstlich hergestellten Legierung von Gold und Silber.
Schon unter Kroisos (ca. 555-541) wurde die erste bimetallische Währung ausgegeben. Und damit war für die nächsten mehr als 2.000 Jahre das Prinzip der Münze fixiert: Eine Zentralautorität produzierte in einem festgelegten Gewicht markierte Stücke aus Gold oder Silber, die auf dem heimischen Markt zu einem von der Obrigkeit fixierten Kurs umliefen. Sobald diese Münzen ihren Gültigkeitsraum verließen, wurden sie zu Minibarren, die überall zum Tagespreis eingetauscht wurden.
Sündenfall - oder die Voraussetzung für eine arbeitsteilige Gesellschaft
Der Gebrauch von Münzen setzte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit durch. Doch die Bürger in Großstädten wie Athen oder Syrakus erkannten bald die Schwäche der neuen Münzen. Sie waren zu kostbar für den täglichen Einkauf. Man brauchte handliches Geld für den Alltag. So entstand in Sizilien Kleingeld aus unedlem Metall, das auf dem Markt zu einem festgelegten Wert angenommen wurde.
Doch damit bekamen die Oberen eine zusätzliche Möglichkeit, ihre Untertanen zu besteuern. In Notzeiten streckten sie das edle Münzmetall mit unedlen Buntmetallen, was unter den römischen Soldatenkaisern direkt in der ersten Inflation der Geschichte mündete. Opfer waren diejenigen, die von einem Geldeinkommen leben mussten. Diejenigen, die Gold besaßen, hatten keine Einbußen zu fürchten. Sie konnten mit ihren Münzen immer zahlen - wenn man es genau nimmt, haben die Stücke sogar bis in die heutige Zeit ihren Materialwert behalten.
Eine gemeinsame Währung
Fortan gab es zwei Arten von Münzen: Da waren zunächst die Gold- und Silbermünzen mit gleichbleibendem Edelmetallgehalt. Sie wurden von den Reichen benutzt, um ihr Vermögen zu horten. Mit den minderwertigen Umlaufmünzen speiste man die kleinen Leute ab. Wollten sie ihren Lohn gegen wertbeständige Goldmünzen tauschen, mussten sie ein hohes Aufgeld zahlen. Bis Ende des 18. Jh. entsprach die Geldform den sozialen Gegebenheiten. So wie es Menschen erster und zweiter Klasse gab, gab es das passende Geld dazu.
Goldring aus ägyptischem Gold, gefunden als Grabbeigabe in einer Höhle im westlichen Samaria. Israel Museum.
Foto: Ursula Kampmann.
Foto: Ursula Kampmann.
Kroisos, König der Lyder 561-546. Goldstater (leichter Standard), Sardeis. Aus unserer Auktion 133 (2007).
Die ersten Goldmünzen
Damals wog man Edelmetall, um seinen Wert zu ermitteln. Der erste Versuch, diesen Prozess zu vereinfachen, wurde in der ersten Hälfte des 7. Jh. unternommen. Irgendwo im Grenzgebiet zwischen Griechen und Lydern entstanden die ersten Vorläufer unserer Münzen aus Elektron, einer künstlich hergestellten Legierung von Gold und Silber.
Schon unter Kroisos (ca. 555-541) wurde die erste bimetallische Währung ausgegeben. Und damit war für die nächsten mehr als 2.000 Jahre das Prinzip der Münze fixiert: Eine Zentralautorität produzierte in einem festgelegten Gewicht markierte Stücke aus Gold oder Silber, die auf dem heimischen Markt zu einem von der Obrigkeit fixierten Kurs umliefen. Sobald diese Münzen ihren Gültigkeitsraum verließen, wurden sie zu Minibarren, die überall zum Tagespreis eingetauscht wurden.
Gallienus, 253-268. Aureus, 253/4, Rom. Aus unserer Auktion 204 (2012).
Sündenfall - oder die Voraussetzung für eine arbeitsteilige Gesellschaft
Der Gebrauch von Münzen setzte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit durch. Doch die Bürger in Großstädten wie Athen oder Syrakus erkannten bald die Schwäche der neuen Münzen. Sie waren zu kostbar für den täglichen Einkauf. Man brauchte handliches Geld für den Alltag. So entstand in Sizilien Kleingeld aus unedlem Metall, das auf dem Markt zu einem festgelegten Wert angenommen wurde.
Doch damit bekamen die Oberen eine zusätzliche Möglichkeit, ihre Untertanen zu besteuern. In Notzeiten streckten sie das edle Münzmetall mit unedlen Buntmetallen, was unter den römischen Soldatenkaisern direkt in der ersten Inflation der Geschichte mündete. Opfer waren diejenigen, die von einem Geldeinkommen leben mussten. Diejenigen, die Gold besaßen, hatten keine Einbußen zu fürchten. Sie konnten mit ihren Münzen immer zahlen - wenn man es genau nimmt, haben die Stücke sogar bis in die heutige Zeit ihren Materialwert behalten.
Abbildung links: Florenz. Goldgulden, zwischen 1252-1303. Aus unserer Auktion 230 (2013).
Abbildung rechts: Venedig. Zecchino des Lodovico Manin, 1789-1797. Aus unserer Auktion 230 (2013).
Eine gemeinsame Währung
Fortan gab es zwei Arten von Münzen: Da waren zunächst die Gold- und Silbermünzen mit gleichbleibendem Edelmetallgehalt. Sie wurden von den Reichen benutzt, um ihr Vermögen zu horten. Mit den minderwertigen Umlaufmünzen speiste man die kleinen Leute ab. Wollten sie ihren Lohn gegen wertbeständige Goldmünzen tauschen, mussten sie ein hohes Aufgeld zahlen. Bis Ende des 18. Jh. entsprach die Geldform den sozialen Gegebenheiten. So wie es Menschen erster und zweiter Klasse gab, gab es das passende Geld dazu.
Frankreich. Convention, 1792-1795. 24 Livres, Jahr 2 (= 1793). Aus unserer Auktion 155 (2009).