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Einige Überlegungen zur Höhe des Goldpreises

28.10.2013  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Deutet das nun auf eine Überbewertung des Goldpreises hin? Diese Frage lässt sich am besten beantworten, indem die langfristige Beziehung zwischen Goldpreis und Geldmenge betrachtet wird.

Eine "einfache Betrachtung" der langfristigen Beziehung zwischen Goldpreis und Dollar-Geldmenge lässt den aktuellen Preis von etwas mehr als 1.300 USD/oz durchaus als "angemessen" erscheinen.

Ermittelt man hingegen die Beziehung zwischen Goldpreis und Dollar-Geldmenge ohne die Phase der offiziellen Goldverkäufe (also ohne die Zeit von Mitte 1991 bis Mitte 2009), so gelangt man sogar zum Schluss, dass der aktu-elle Goldpreis tendenziell eher recht niedrig ist.

Der Goldpreis lässt sich auch in Abhängigkeit von Geldmengen- und Zinsentwicklung darstellen. Dies zeigt die nachstehende Grafik. Demnach liegt der Goldpreis, der sich auf Basis der langfristigen Entwicklung der Geldmenge und dem Zins ergibt, bei derzeit knapp unter 1.300 USD/oz.

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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen. Periode: Januar 1969 bis September 2013. Der Goldpreis wurde geschätzt mit Hilfe der "kleinste-Quadrate-Schätzung" auf Basis der Geldmenge M2 und dem Kurzfristzins. Die grau schattierte Fläche zeigt die Standardabweichung der Schätzung.


Aus den bisherigen Überlegungen lässt sich Folgendes ableiten: Der aktuelle Goldpreis scheint nicht "zu teuer" zu sein. Und angesichts der Probleme, die sich im internationalen Kredit- und Geldsystem weiter aufbauen, bedarf es nicht viel, um Phantasie für einen weiteren Goldpreisanstieg zu entwickeln.

Gleichwohl - und das sei an dieser Stelle betont - können die hier vorgestellten Überlegungen lediglich "Hilfestellungen" bei der Frage leisten, ob der Goldpreis mit Blick auf die aktuelle Datenlage angemessen ist oder nicht, denn eine zweifelsfreie Berechnung der Zukunft gibt es nun einmal nicht dort, wo Menschen handeln.

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Quelle: IMF, Bloomberg


Von Juni 1991 bis Mitte 2009 reduzierten die Zentralbanken weltweit ihre Goldreserve von1.143,1 Millionen Feinunzen auf 962,7 Millionen Feinunzen. Dieser Trend hat sich nun umgekehrt. Mittlerweile bauen die Zentralbanken (insbesondere aus den aufstrebenden Volkswirtschaften) ihre Goldreserve wieder auf. Den offiziellen Zahlen zufolge haben vor allem China, Russland, Indien, aber auch Mexiko und jüngst auch Brasilien ihre Goldreserven ausgebaut.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



Anmerkung Redaktion: Prof. Dr. Thorsten Polleit ist Referent auf der diesjährigen Internationalen Edelmetall- und Rohstoffmesse, die am 8. & 9. November in München stattfindet.



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