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Neue (geld)politische Impulse für Goldmarkt?

26.10.2013  |  Thorsten Proettel
Preissprung nach US-Arbeitsmarktbericht

Durch das sogenannte Government Shutdown in den USA wurde die Veröffentlichung des jüngsten US-Arbeitsmarktberichtes auf Dienstag dieser Woche verschoben. Die Zahlen enttäuschten auf ganzer Linie und lösten einen Anstieg des Goldpreises um mehr als 30 USD aus (siehe Chart). Anstatt des vom Markt erwarteten Aufbaus von 180.000 Arbeitsplätzen wurden im September lediglich 148.000 neue Stellen geschaffen.

Der schwache Anstieg und Revisionen der Daten für die vorangegangenen Monate deuten auf eine nachlassende Dynamik am US-Arbeitsmarkt hin. Da die Notenbank Fed ein besonderes Augenmerk auf diese Entwicklung legt, ist ein gestaffelter Ausstieg aus ihrem Anleihenkaufprogramm noch in diesem Jahr sehr unwahrscheinlich geworden. Der Goldpreisanstieg kann deshalb als teilweise Rückabwicklung der Verluste vom Sommer interpretiert werden, als das Edelmetall vor dem Hintergrund der erwarteten Abkehr der Fed von der ultralockeren Geldpolitik nachgab.

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Höchste ETC-Käufe 2013

Der Arbeitsmarktbericht ist allein schon deshalb bemerkenswert, da er die größten ETC-Käufe im bisherigen Jahresverlauf auslöste. Der Marktführer SPDR erwarb am Dienstag 6,6 Tonnen Gold zur Besicherung neu ausgegebener Anteilsscheine. Allerdings trennten sich die Anleger zwischenzeitlich bereits wieder von ETC-Papieren, deren Abverkauf in diesem Jahr maßgeblich zur Baisse beigetragen hat.

Der Goldbestand von SPDR sank am Donnerstag um 1,8 Tonnen und die Bestände der anderen Fonds um 1,2 Tonnen. Vor diesem Hintergrund lässt sich bislang kaum von einer Trendwende sprechen. Auch die Beendigung der Anleihenkäufe durch die Fed ist vorerst nur aufgeschoben aber nicht aufgehoben.Da außerdem die Goldnachfrage in der westlichen Welt weiterhin verhalten ausfällt und die Importe nach Indien stocken, bleibt unsere Erwartung leicht nachgebender Notierungen unverändert.

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Eurokrise schwelt weiter

In den Medien ist die Eurokrise derzeit kein Thema, was einen Teil derKaufzurückhaltung der Anleger hierzulande erklärt. Neue Impulse wären jedoch denkbar, wenn das aktuelle Hilfsprogrammfür Portugal Mitte 2014 ausläuft. Trotz zuletzt erreichter Erfolge und des Rückgangs der Rendite 10jähriger Staatsanleihen unter 7% ist eine Rückkehr der Portugiesen an den Kapitalmarkt fraglich. Kurzfristig orientierte Anleger sollten diese Entwicklung deshalb im Auge behalten.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart

Anmerkung Redaktion: Herr Proettel ist Referent auf der diesjährigen Internationalen Edelmetall- und Rohstoffmesse, die am 8. & 9. November in München stattfindet.

Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.



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