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Achtung: Deutsche Immobilienpreise ziehen an

27.10.2013  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
In ihrem Monatsbericht Oktober 2013 berichtet die Deutsche Bundesbank, dass gemäß ihrer Berechnungen die Preise für Immobilien in Deutschland merklich angezogen hätten. Als Gründe nennt sie Konjunkturerholung, wachsendes Interesse ausländischer Investoren, aber auch die Finanz- und Wirtschaftskrise, die die Nachfrage nach Immobilien steigen lässt, und nicht zuletzt die niedrigen Zinsen, für die die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und anderer Zentralbanken sorgt.

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Die Bundesbank schreibt (S. 13): "Die Preissteigerungen haben sich bislang auf die städtischen Immobilienmärkte konzentriert. Dort könnte es gemessen an den längerfristigen demographischen und ökonomischen Einflussfaktorengegenwärtig Überbewertungen zwischen 5% und 10% geben. In den attraktiven Großstädten betragen die Abweichungen nach oben bis zu 20%. Hiervon sind vor allem Wohnungen betroffen. Demgegenüber scheinen sich die Preise für Einfamilienhäuser sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum nicht wahrnehmbar vom fundamental gerechtfertigten Niveau entfernt zu haben."

In der Tat erlebt die deutsche Volkswirtschaft einen bisher nicht beobachtbaren "Zinsniedergang" unter der Geldpolitik der EZB. Seit Jahren ist der Zins "zu tief" für Deutschland. Die Folgen sind eine "auffällig" positive Konjunkturlage und vor allem Expansionsdrang von zinssensitiven Branchen - wie insbesonde-re der Immobilien- bzw. Bausektor. Während die positiven Konjunktureffekte bejubelt werden, sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Politik der tiefen Zinsen Deutschland arge Probleme bescheren wird - genauso, wie der niedrige Zins den Volkswirtschaften in der "Euro-Peripherie" zunächst einen Scheinaufschwung brachte, auf den dann eine Rezession folgte.

Es ist sicherlich nicht überzogen, wenn man zum Schluss gelangt, dass sich die fortgesetzte Niedrigzinspolitik der EZB als krisentreibend für die deutsche Wirtschaft erweisen wird.

Beispielsloser Zinsniedergang seit Euro-Einführung

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Leitzins in Deutschland in Prozent, 1948 bis 2013
Quelle: Deutsche Bundesbank, Thomson Financial, eigene Berechnungen


Siehe hierzu: Deutsche Bundesbank, Die Preissteigerungen bei Wohnimmobilien seit dem Jahr 2010: Einflussfaktoren und regionale Abhängigkeiten, Monatsbericht Oktober 2013, S. 13 - 30.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



Anmerkung Redaktion: Prof. Dr. Thorsten Polleit ist Referent auf der diesjährigen Internationalen Edelmetall- und Rohstoffmesse, die am 8. & 9. November in München stattfindet.



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