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Startposition Silber

29.10.2013  |  Adam Hamilton
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Wenn Preise so schnell steigen wie beim Silber, wenn es bei Investoren beliebt ist, brennen sich Gier und Euphorie bald selber aus und dieser Preis bricht zusammen. Tatsächlich stürzte Silber bald um über ein Drittel in nur einem Monat im Juni 2006, was einfach nur der Lauf der Dinge in der volatilen Silberwelt ist. Aber das zwang Silber erneut nach unten in die Nähe der säkularen Unterstützungslinie, von wo aus Silber in einen weiteren enormen, 144%igen parabolischen Aufstieg startete.

Dieser erreichte seinen Höhepunkt nur wenige Jahre später, im März 2008. Silber korrigierte dann und konsolidierte sich, wurde aber bald in die schlimmste Angst hinein gezogen, die wir in unserem Leben jemals erleben werden. Die Jahrhundert Aktienpanik 2008 war ein beispielloser Strudel der Angst, der sogar Gold erfasste, was natürlich zu einer verzweifelten Silberflucht führte. In nur wenigen Monaten war der Silberpreis um erschreckende 57% gefallen!

Ende 2008 und Anfang 2009, ähnlich wie im Juni und Juli dieses Jahres, wurde die Stimmung bei Silber von der Ansicht dominiert, dass der Bullenmarkt dieses Metalls tot sei. Händler schlossen von dem außerordentlichen und grundsätzlich unhaltbaren, durch Panik ausgelösten Silberabverkauf auf einen ewig anhaltenden Trend. Aber wie alle Querdenker wissen, ist die allgemeine Meinung zu Zeiten bedeutender Spitzen- und Tiefwerte immer falsch, wenn Gier und Angst zu ausgeprägt sind.

Silber war durch die Aktienpanik Abverkäufe sogar unter seine säkulare Unterstützung gedrückt worden, das konnten wir dieses Jahr im kleineren Maßstab auch im Juni und Juli beobachten. Aber damals wie auch heute waren die Silberpreise weit hinter die von Gold zurück gefallen. Silber ist so etwas wie ein Stimmungsindikator für Gold, denn es wird überkauft und läuft voran, wenn Gold besonders stark ist. Wenn Gold äußerst schwach ist, wird Silber überverkauft und bleibt zurück.

Die enge Beziehung zwischen den Silber- und Goldpreisen versteht man am besten mittels eines einfachen Verhältnisses, dem Silber/Gold Verhältnis (SGR). Die SGR teilt den täglichen Silberpreis durch den Goldpreis. Anfang 2009, direkt nach der Aktienpanik als Silber noch bei um 12 $ gehandelt wurde, nutzte ich das SGR um darzulegen, dass Silber vor einem bedeutenden Anstieg stand, um den Goldpreis wieder einzuholen. Und diese unkonventionelle Vorhersage erwies sich natürlich als Treffer.

Silber schoss schließlich erstaunliche 443% höher in den nächsten 2,4 Jahren, da sich ein normaler Aufwärtstrend zu einem euphorischen, parabolischen Raketenflug entwickelte! Sehen Sie es sich in der Grafik an, Ende 2010 und Anfang 2011, es war völlig verblüffend. Weil Silber nur so ein kleiner Markt in dem großen Gefüge ist, besitzt jeder Anstieg das Potential, sich zu so einem Super Höhenflug zu entwickeln. Diese extreme Volatilität macht den Reiz des weißen Metalls aus.

Sobald Silber tatsächlich wieder in großem Maßstab beliebter wird, wird der Strom des hereinströmenden Investitionskapitals jegliches kurzfristiges Angebot bei Weitem übertreffen. Also explodiert Silber parabolisch, bis Gier und Euphorie sich selbst ausgebrannt haben, was eintritt, wenn alle potentiellen kurzfristigen Käufer bereits eingestiegen sind. Obwohl es ein großer Spaß ist, ist der Preis solcher parabolischer Explosionen eine besonders lange und tiefgreifende Korrektur im Anschluss, um die Stimmungen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Daher kam es zu einer scharfen Korrektur bis Mitte 2012, als Silber bei normalen Märkten seinen Tiefpunkt erreicht hätte. Aber die durch quantitative Lockerungen der Fed verursachte Loslösung der allgemeinen Aktienmärkte führte bald dazu, dass der Großteil des Kapitals aus alternativen Investitionen abgezogen wurde, einschließlich Gold. Die führte zu dem außerordentlichen, sich selbst antreibenden Goldabverkauf, der sich schließlich zu dem anomalen Absturz 2013 entwickelte. Und Ende Juni hatte dies auch Silber bis zur säkularen Unterstützung hinab gezogen.

Genau wie bei vergangenen bedeutenden, säkularen Unterstützungsansätzen, fielen die Silberpreise hinter den Goldpreisen zurück. Dies ist in der Grafik nur zu deutlich. Und die Kombination vom Absturz bis zur säkularen Unterstützung und dem Abprallen davon trotz vorherrschendem extremen Pessimismus und Verzweiflung mit dem Zurückbleiben hinter Gold ist unglaublich bullisch. Selbst wenn wir den atemberaubenden Anstieg 2011 ignorieren, war der durchschnittliche Silberanstieg nach ähnlichen Situationen immer noch gewaltig.

Die Anstiege von 2006 und 2008 lieferten einen durchschnittlichen Zuwachs von 119% über eine mittlere Dauer von nur 1,2 Jahren. Wenn Silber erst einmal loslegt, steigt es meist ziemlich schnell. Sollte Silber nur einen ähnlichen Anstieg aus den jüngsten Tiefen Ende Juni erleben, würde der Preis bis Ende nächsten Jahres auf um die 41 $ getrieben! Und weil es dafür nicht nötig ist, dass Silber die Gunst der breiten Masse von Investoren zurückerlangt, nur die der Querdenker, ist dieses Ziel eher konservativ.

Als wäre das noch nicht genug, wird die säkularen Widerstandslinie für Silber Ende nächsten Jahres ebenfalls 41 $ erreichen. Sowohl der Anstieg 2006 als auch 2008 scheiterten an dieser Widerstandszone und der Anstieg von 2010/2011 ebenfalls fast, bis die Launen der vorherrschenden Psychologie den parabolische Rausch auslösten. Dass Silber 40 $ also irgendwann nächstes Jahr erneut übersteigt, ist äußerst wahrscheinlich, einfach ein durchschnittlicher Anstieg in Folge säkularer Starthilfen.

Es gibt einen dritten Bereich, der aktuell zur Silberstartposition beiträgt, der von allen der wichtigste ist und es handelt sich um das Silber/Gold Verhältnis. Diese nächste Grafik betrachtet das SGR, oder vielmehr das umgekehrte Gold/Silber Verhältnis (was das Gleiche ist), weil das SGR winzige, schwer erfassbare Dezimalen liefert. Sie zeigt, dass sich Silber bei mehreren wichtigen Unterstützungsbereichen relativ annähert an Gold, das schon immer der Hauptantrieb für Silber war.

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Über Jahre hinweg, vor der Jahrhundert Aktienpanik 2008, betrug das SGR im Schnitt 54,9. Eine Unze Silber war etwa 1/55 des Preises einer Unze Gold wert. Dieser Durchschnitt leitete sich von SGR Bewegungen ab, die eine starke Handelsspanne zwischen 60 bei Tiefwerten und 45 bei Hochwerten schafften. Als Silber unbeliebt war, fiel der Preis üblicherweise auf 1/60 des Goldpreises und stieg dann auf 1/45, wenn es wieder beliebt war.

Achten Sie darauf, dass das SGR aktuell exakt auf dem Tiefpunkt der Vor Panik Spanne liegt, Silber diese Woche also bei etwa einem 1/59 des Goldpreises gehandelt wurde. Diese untere Linie ist eine bedeutende Unterstützung für Silber relativ zu Gold, sowohl vor als auch seit der Aktienpanik. Während die SGR auf vollkommen absurde Tiefwerte fiel durch die Panik, ein damals richtig von mir bemerktes, äußerst bullisches Zeichen, erholte sich Silber tatsächlich bald darauf völlig relativ zum Goldpreis.

Selbst bevor der Silberanstieg von 2010 zu Anfang des Jahres 2011 parabolisch nach oben schoss, bewegte sich das SGR wieder in der oberen Hälfte der Vor Panik Handelsspanne. Weil dann auch die breite Masse der Investoren anfing, Kapital in den winzigen Silbermarkt zu pumpen, schossen die Preise so schnell durch die Decke, dass das SGR bald ein Bullenhoch von 32 erreichte. Obwohl dies eine überkaufte Anomalie war, die nicht anhalten konnte, wovor ich kurz davor warnte, hielt die Handelsspanne das SGR immer noch.

Als es zu einer scharfen Korrektur von Silber im Jahr 2011 kam, verblieb das SGR genau in der Mitte dieser Vor Panik Handelsspanne. Dieses Verhalten, das oftmals mit einer sehr pessimistischen Silberstimmung der Händler einhergeht, stellte die Gültigkeit der Vor Panik Handelsspanne des SGR zwischen 60 und 45 wieder her in dieser Nach Panik Welt. Und mit dieser Woche liegt das durchschnittliche SGR seit der Panik bei 57,3 und damit nicht zu weit entfernt von dem langjährigen Durchschnitt vor der Panik von 54,9.




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