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Silberpreismanipulation, möglicherweise doch nur Selbstmanipulation?

07.11.2013  |  Philip Hopf
- Seite 2 -
Nun, wie wir alle wissen, kam es ganz anders und was ist naheliegender und psychologisch nachvollziebarer als die weit verfehlten Prognosen, nicht als das einzugestehen was sie sind; sondern daraus das zu machen was heute schon vorherschende Mainstream Meinung ist, die große Verschwörung der Banken und Hedge Fonds, die den Markt zu jeder Zeit manipulieren um die Preise in den Keller zu drücken.

Wenn man eine andere Perspektive auf den Silbermarkt entwickelt und versteht das es nicht Manipulation ist, sondern Marktstimmung, also das psychische Verhalten der Marktteilnehmer welches die Bewegung der Märkte wiedergibt, dann wird man nicht länger jede unvorhersehbare Marktbewegung als Manipulation ansehen.

Als der Silberkurs ende September 2011 von über 40$ binnen 3 Handelstagen auf knapp über 26$ viel und dabei über 30% seines wertes verlor waren viele Markteilnehmer völlig geschockt und wurden ganz kalt erwischt. Präzise arbeitende Elliott Waver hatten diese Marktbewegung schon Wochen vorher explizit vorausgesagt und wer darauf vorbereitet war fuhr innerhalb weniger Tage massive Gewinne ein. Doch selbst die großen "Experten" der Branche zeigten sich von dieser Marktbewegung überrascht und hatten natürlich schnell eine Lösung parat. Die Fed war Schuld, da sie wiederholt angekündigt hatte keine weitere quantitative Lockerung zu beschließen.

Die einhellige Meinung vieler Analysten war, wenn erst QE3 und QE4 beschlossen werden, ist dem steilen Anstieg von Gold und Silber nichts mehr entgegenzusetzen, da durch die entstehende Inflation, die Metalle parabolische Anstiege zu neuen Hochs verzeichnen müssten. Nun was passierte, QE3 und schließlich QE4 wurden unter großem Getöse verkündet, und dann kam alles anders als vom Markt erwartet. Kein parabolischer Anstieg, keine unmittelbare neue Rally.

Wer genau hinschaut kann erkennen das die letzten Fed Ankündigungen den Markt mal kurz steigen oder auch fallen liesen, das klare Muster welches oft beschrieben wurde ist nicht zu erkennen.

Als im April 2013 der Silbermarkt von 28 USD kommend innerhalb von 2 Tagen auf 22 USD absackte, schrieen die Analysten welche noch kurz vorher die 26$ als möglichen Tiefpunkt und starken Wiederstand aufgerufen haben lautstark nach Manipulation. Sie konnten sich einfach nicht vorstellen das sie mit ihrer Analyse falsch lagen. Frei nach dem Credo, was nicht sein darf, kann nicht sein.

Doch warum hält sich der Silbermarkt sollte er durchgehend manipuliert sein nur allzu oft, auf ein paar Cents genau an Fibonacci Widerstände und unterstützungen? Wäre dies bei einem Markt der scheinbar oft völlig irrational handelt überhaupt möglich?


Gerade in der letzten Woche habe ich wieder vermehrt gelesen wie in gold-blogs von von usern lamentiert wurde das die manipulatoren sie bei der Spekulation um ihr hart verdientes Geld bringen. Viele sind überzeugt, das der Markt gegen die eigenen Erwartungen läuft, weil er von einer unsichtbaren Hand kontrolliert wird.

Als sich vorletzte Woche die Fed vorerst gegen die Reduzierung der Konjunkturhilfen entschied und Silber daraufhin um gut 6% stieg, wurde es wieder laut im Lager der Silberbullen und viele sahen euphorisiert, "Silber wieder bis zum Mond gehen" und "sich so verhalten wie es soll". Nach zwei Tagen war der Spuck schon wieder vorbei und Silber stoppte exakt an einem Fibonacci Wiederstand, welcher durch Elliott Wave Analyse schon vorher ermittelbar war und drehte wieder ab. Die Reaktion lies nicht lange auf sich warten, wie sollte es es anders sein, die Silberbullen gaben den Manipulatoren die Schuld.

Ich hoffe, das ich damit überzeugen konnte, die zu ignorieren welche, konstant von Manipulation posaunen, oft gerade dann wenn ihre Prognosen mal wieder total daneben lagen, ich glaube ernsthaft, das es eine Ausrede dafür ist, einfach auf der falschen Seite des Marktes zu stehen.

Zeit und Energie dafür aufzuwenden solchen Theorien zu folgen, hilft einem ernsthaften Investor kein Stück weiter in diesen Markt erfolgreich zu investieren. Es scheint die Perspektive vieler Marktteilnehmer zu sein, zu denken sie seien zu schlau für den Markt um Falsch zu liegen, und sollte es wieder erwarten dann doch anders kommen als erwartet, müssen die Manipulatoren für das unerklärliche hinhalten.

Jedem der glaubt der Silbermarkt wird Manipuliert, der muss sich die ernsthafte Frage stellen, wie diese Theorie seinem Investment Portfolio geholfen hat? Wenn die Antwort lautet, das die Manipulatoren meine Fähigkeit einschränken gewinne zu erzielen, sollte man seine Augen vielleicht der Möglichkeit öffnen, das die eigene Investment Strategie, also die Methodik, die Falsche ist und man selbst, die passende Ausrede in einer möglichen Manipulation findet.

Dies lässt mich zur Annahme kommen, das es entweder keine wirkliche Manipulation gibt, oder aber die Manipulatoren richten sich bei ihrem System selbst an markanten Fibonaccipunkten aus, um innerhalb dieser den Markt zu manipulieren.


© Philip Hopf
Hopf-Klinkmüller Capital Management KG



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