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Let’s Talk About Your Cash

05.11.2013  |  Nadine Smeding
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Sorgen mache man sich vor allem wegen der Rezession und der sinkenden Konsumentenausgaben. Die Amerikaner fordern, dass die EZB drastischere Maßnahmen ergreift als die frühere Senkung des Leitzinses auf 0,5%. Das ist auch eine durchaus logische Forderung, denn wie kann es sein, dass die Geldmenge steigt, wohingegen die Bankkredite noch immer stagnieren?

Banken können sich inzwischen immer günstiger Geld leihen, aber anstatt diesen Vorteil an die Bürger und Unternehmen weiterzugeben, wird dieses Geld vorwiegend dazu angewendet, um frühere Kapitalspritzen der EZB für Banken zu tilgen. Diese Problematik wird Privatanleger vor allem dazu verführen, weniger Risiken einzugehen und das Eigenvermögen vor den Gefahren des Finanzsystems, in dem Gold eine bedeutende Rolle spielt, zu schützen.


Great Rotation

Die Geldhortung ist leider nicht nur ein europäisches Problem. In letzter Zeit war oft von der "großen Rotation" oder auf Englisch von der Great Rotation die Rede. Gemeint ist damit, dass immer mehr Anleger auf der anderen Seite des Ozeans ihre Anleihen in Aktien umschichten. Mit einem Volumen von 45,5 Milliarden US-Dollar hat es im Oktober den sechstgrößten Aktieneinstieg seit dem Jahr 2000 gegeben. Der Einstieg geht auf Kosten der Anleihefonds. Die Anleger sind in Erwartung eines eventuellen QE3-Abbaus der US-amerikanischen Zentralbank massiv dazu übergegangen, ihre Anleihen zu verkaufen.

Grund dafür ist die Angst vor einem steigenden Zinsniveau. Und das ist eigentlich seltsam, wo sich doch inzwischen herausgestellt hat, dass die Inflationsrate sinkt und die Fed das "Tapering", den Abbau des Stimulierungsprogramms, vorläufig vergessen kann, da der Immobilienmarkt zu schwach und die reale Arbeitslosenquote noch immer viel zu hoch ist. Besorgniserregend ist in dieser Hinsicht, dass aus einer Untersuchung von Morningstar hervorgegangen ist, dass reiche US-Amerikaner momentan vermehrt dazu neigen, ihr Geld horten, da auch sie erwarten, dass wir am Vorabend einer Deflation stehen.

Daher ist es auch nicht besonders verwunderlich, dass auch das Interesse vieler institutioneller Anleger am US-amerikanischen Markt abnimmt. Schließlich wird die Diskussion um die US-amerikanische Schuldendecke spätestens im Januar aufs Neue entfacht werden, wodurch die Angst vor einem Bankrott der USA weiterhin bestehen bleibt. Vor allem Anleger, die in kurz laufende Anleihen investieren, könnten bei einem technischen Bankrott der weltweit größten Volkswirtschaft den Kürzeren ziehen.

Immerhin haben viele US-Amerikaner einen Teil ihrer Ersparnisse oder Altersvorsorge in Geldmarktfonds angelegt, die sich ausschließlich auf US-amerikanische Schuldenpapiere mit kurzer Laufzeit richten. Der Grund dafür liegt darin, dass diese Form der Kapitalanlage als sicher zu Buche steht, da solche Anlagen, sollte etwas passieren, relativ einfach wieder verkauft werden können.


Wo sollte Ihr Fokus liegen?

Dass auf dem Goldmarkt seit Jahresbeginn unerklärliche Dinge vor sich gehen, sollte allseits bekannt sein. Einerseits besteht die Vermutung, dass die Goldpreise manipuliert werden, andererseits erwartet so mancher, dass die Goldpreise auch nicht weiter steigen werden und die Nachfrage nach Gold weiter abnehmen wird. Die heutigen Entwicklungen an der Börse jedoch zeigen einen deutlich anderen Trend.

Die Angst vor einem Ansturm aus den Geldmarktfonds unterstützt die Vermutung, dass immer mehr Anlagespezialisten sich große Sorgen machen wegen der negativen Wirkung, die von der massiven Liquidität in den Märkten ausgeht. Wir sollten außerdem die Zentralbanken nicht vergessen. Seit nunmehr drei Jahren in Folge brechen sie alle Rekorde beim Aufkauf von Gold.

Die Zentralbanken besitzen inzwischen schon 20% des weltweiten physischen Goldvorrats. Solche Mengen an Gold wurden zuletzt zu Zeiten des Goldstandards gehalten. Ein jeder hat so seine eigene Meinung über die Entwicklungen hinsichtlich des Edelmetalls. Wir jedoch sind der Auffassung, dass wenn die Zentralbanken ihren Goldbestand inzwischen um 20% erhöht haben, wir als Privatanleger vor allem sehr gut aufpassen müssen. Denn die kurzfristigen Marktbewegungen bei den Edelmetallpreisen werden sich kaum halten, falls tatsächlich eine weltweite Währungskrise eintritt.

Anleger werden vermehrt die Diversifizierung der internationalen Reserven suchen, wobei die Anlage in Gold eine immer wichtigere Rolle spielen kann. Und dabei werden die Unsicherheit bezüglich der Wertbeständigkeit der europäischen und US-amerikanischen Staatsanleihen sowie die Streuung der Währungsrisiken hinsichtlich des Euros und des Dollars die bestimmenden Antriebskräfte sein.


© Nadine Smeding
Analystin bei GoldRepublic.com



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