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Rohstoff Express: Leerverkäufer fährt Verlust in dreistelliger Millionenhöhe ein

21.11.2005  |   Sebastian Hell
Bereits am Freitag hatte ich darüber berichtet, dass EZB Präsident Jean Claude Trichet mit ungewöhnlich klaren Aussagen eine kommende Zinserhöhung im Dezember prognostizierte. Allerdings teilte er heute in einer Rede vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU Parlaments in Brüssel mit, dass es wahrscheinlich keine Serie von weiteren Zinserhöhungen geben wird. Nach diesen Worten gab der Euro deutlich nach und fiel von einem vorherigen Tageshoch bei 1,1838 $ auf mittlerweile 1,1720 $ zurück. Erschwerend kam auch noch hinzu, dass sich die amerikanischen Frühindikatoren mit einem Plus von 0,9% im Oktober besser als erwartet erholt hatten.

Laut dem in London ansässigen Centre for Global Energy Studies, wird die Ölnachfrage im nächsten Jahr nur um 1,3% oder 1,1 Millionen Barrel pro Tag wachsen. Eine rückläufige chinesische Nachfrage sowie Sparmaßnahmen in anderen Ländern aufgrund der hohen Preise werden zu einem verminderten Nachfragewachstum führen. Des weiteren erwartet die Gesellschaft, dass der Öloutput außerhalb der OPEC um 850.000 Barrel pro Tag ansteigen wird und damit zu weiterem Abwärtsdruck führen wird. Die einzige Möglichkeit wäre, dass die OPEC ihre Produktion zurückschraubt um einem Kursverfall des Ölkorbes entgegenzuwirken. Bereits in der letzten Woche fiel der OPEC Ölsortenkorb zum ersten Mal seit mehreren Monaten unter die Schwelle von 50$ zurück. Trotzdem gab es bis jetzt seitens der Organisation keine Signale, die Förderung bei ihrem nächsten Treffen im Dezember zurückzufahren.

Am Kupfermarkt gehen die Spekulationen über Leerverkäufe eines inzwischen untergetauchten chinesischen Händlers unvermindert weiter. Heute wurde bekannt, dass dieser Trader möglicherweise in China unter Hausarrest gestellt wurde, nachdem er 200.000 Tonnen des roten Metalls bei Kursen von 3.500 $ pro Tonne leerverkauft hatte. Am letzten Freitag konnte Kupfer deutlich zulegen, da Händler darauf spekulierten, dass es weltweit nur 150.000 Tonnen des roten Metalls gäbe und die riesigen Verkäufe nicht bedient werden könnten. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass die chinesische Regierung geheime Lager hat, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Experten schätzen, dass das Reich der Mitte zwischen 100.000 und 1,2 Millionen Tonnen in der "Hinterhand" hält. Möglicherweise wird China versuchen den Kurs zu drücken indem große Mengen der Staatsbestände auf den Markt geworfen werden. Laut ersten Schätzungen dürfte sich der Verlust auf mehrere hundert Millionen Dollar belaufen, falls die Verkäufe zum aktuellen Kurs von über 4.000 $ pro Tonnen bedient werden müssten.


© Sebastian Hell

    Quelle: www.derivate-magazin.de
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