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Zinssenkung in Europa und Frankreich am Abgrund

11.11.2013  |  Hannes Huster
Wie von uns erwartet, hat die EZB am Donnerstag die Zinsen um weitere 0,25% auf 0,25% gesenkt. Damit hat sich unsere Einschätzung bestätigt, dass Inflationsdaten unter einem Prozentpunkt (zuletzt 0,70% in der Eurozone) Signalwirkung für die Zentralbanken haben. Die EZB hat nicht lange gefackelt und sofort reagiert.

Als Anleger stellt man sich natürlich die Frage, was dieser weitere Schritt nach unten zu bedeuten hat. Zu Beginn der Krise in Europa stand die EZB noch auf dem Standpunkt, dass man in Europa keine "amerikanischen Verhältnisse" haben möchte. Was aus diesen Versprechen geworden ist, sehen wir nun eindrucksvoll. Die Notenbanken weltweit kennen keine anderen Stellschrauben, als das Zinsniveau zu senken und die Liquidität zu erhöhen.

So sind wir nun, nach einem zaghaften Beginn, auf demselben Niveau wie die USA angekommen. Die Zinsen zur Refinanzierung für die Bankenwelt notieren nahe Null! Der nächste Schritt werden massive Anleihekäufe der EZB sein da die Stellschraube "Zins" abgedreht ist. Die EZB hat die Zinsen nicht gesenkt, weil es in Europa so gut läuft, sondern weil die Wirtschaft weiter kränkelt. Die Aktienindizes wie der DAX signalisieren den Anlegern aber ein komplett konträres Bild.


Frankreich am Abgrund

Im Hinterkopf ist Frankreich für viele noch immer die zweitstärkste wirtschaftliche Einheit im Euroraum. Doch das Land steht am Abgrund. Seit Monaten haben wir Frankreich als potentiellen nächsten Kandidaten auf der Liste, der in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geraten wird. Deutschland und Frankreich bürgen für einen Großteil der anderen angeschlagenen Schuldenstaaten, wobei Frankreich nun selber erheblich in die Enge getrieben wird.

Präsident Hollande, der mit populistischen Wahlversprechen ins Amt gewählt wurde, steht vor einem Trümmerhaufen. Die Bürger müssen nun erkennen, was man mit ausufernden Steuern, gerade für die Besserverdienenden erreicht, nämlich gar nichts. Die Millionäre oder Milliardäre haben dem Land nämlich den Rücken gekehrt und nun fehlen diese Einnahmen im Staatshaushalt.

Die Wirtschaft in Frankreich ist um 0,10% geschrumpft (Rezession) und die Schulden sind um 3,80% gestiegen. In der vergangenen Woche hat die Rating-Agentur S&P Frankreich herabgestuft und hegt Zweifel, dass sich das Land aus diesem Dilemma befreien kann! Für Frankreich ist dies schon die zweite Abstufung innerhalb der vergangenen Monate!

Wie wir alle wissen, sind die Franzosen von der Mentalität her nicht mit uns Deutschen zu vergleichen. Diverse Beispiele, auch in der jüngeren Vergangenheit, haben gezeigt, dass die Franzosen nichts von ihren Emotionen verloren haben und auf die Barrikaden gehen!

Frankreich wird vermutlich der nächste Krisenherd in Europa sein und dann muss die EZB, wie oben angesprochen, mit massiven Stützungsmaßnahmen in den Markt gehen. Die politisch motivierte Währung EURO wird auf keinen Fall in Frage gestellt werden und so bleibt nur der Aufkauf von Staatsanleihen, um die Zinsen niedrig zu halten und den endgültigen Crash nach hinten zu verschieben!


US-Dollar und Gold

Mit der Zinssenkung in Europa und der Abstufung Frankreichs, bekommt der Greenback wieder mehr Auftrieb. Die Aufwertung des US-Dollars zum Euro, aber auch zu anderen Währungen, belastet den Goldpreis.

Im folgenden Chart sehen Sie den US-Dollar-Index im Vergleich zum Goldpreis. Die kurzfristige Schwäche im Zuge des Government-Shut-Downs half Gold, die aktuelle Stärke belastet:

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© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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