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Goldfieber, Hyperinflation & Deflation, Reichsökonomie (Teil 1/2)

14.11.2013  |  Jim Willie CB
- Seite 3 -
• Ein Nachgeben der Vermögenspreise ruft mehr kommende Inflation auf den Plan (Teufelskreis).
• Die konstant steigenden Spannungen erfordern mehr monetäre Inflation.
• INFALTION UND DEFLATION EXISTIEREN JETZT SIMULTAN.
• Diese beiden Kräfte interagieren seit 2011 - seit Beginn von QE.
• Sie schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ereignen sich simultan - sie sind sogar miteinander verwoben
• Hinter den Kulissen sind gewaltige derivative Inflationsinstrumente am Wirken.
• Gewaltige Abwärtswellen bei den Vermögenspreisen werden durch offizielle Interventionen verhindert.


Kritische Fehldarstellung meiner Position

Es ist unglaublich, wie überaus dicht sich eine fehlerhafte Gedankenführung in einem einzigen, so kurzen Satz niederschlagen kann (in Großschrift hervorgehoben). Dieser Satz verkörpert die ungerechtfertigte Kenntnis meiner Prognose und analytischen Position. Er verkörpert zudem ein ungerechtfertigtes Verständnis der komplexen aktuellen Situation, das sich die Schwachköpfe zuschreiben (zu komplex für sie). Hier kommt Ackermans Fehldarstellung:

“Er und ich hatten in der Vergangenheit unsere Differenzen gehabt. JIM WILLIE GLAUBT, HYPERINFLATION SEI UNAUSWEICHLICH, UND OBWOHL ICH AUCH HIER ZUR ZUSTIMMUNG NEIGE, SO DENKE ICH, DASS SIE WIE EIN DONNERSCHLAG AUFTAUCHEN WIRD, NACHDEM DIE DEFLATION DAS FINANZSYSTEM VERWÜSTET HAT. In der Vergangenheit haben wir beide das Halten physischer Goldmetallbestände empfohlen - um sich gegen sämtliche Möglichkeiten abzusichern. Trotzdem empfehle ich auch, einen Schuhkarton mit intrinsisch 'wertloser' Papierwährung vorzuhalten, um sich gegen das ultimative deflationäre Ereignis abzusichern - d.h. die Zwangsschließung von US-Banken für mehr als ein, zwei Tage. Auch wenn keiner vorhersagen kann, was letztendlich zu einer solchen Situation führen würde, so sollte man an der Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses keinen Zweifel haben. Falls Jim Willie und ich über eine Sache voll und ganz einer Meinung sind, dann über diese: Die lange Herrschaft des Dollar nähert sich seinem Ende.”

Der Ton ist positiv, die Übereinstimmungen sind zahlreich, es gibt ein gemeinsames Endziel. Und trotzdem wäre Jackass hocherfreut, wenn seine Analyse und seine Schlussfolgerungen nicht falsch dargestellt würden. Das oben Geschriebene entspricht NICHT meiner analytischen Position - nicht damals und auch nicht morgen.

Hyperinflation existiert schon - jetzt und hier. Dass die Finanzmärkte schon Ödland sind, zeigt sich auch in ihrer Entleerung ganz deutlich. Entscheidender, integraler Bestandteil ist Folgendes: das Zusammenspiel von In- und Deflation im Rahmen von Zentralbankenpolitik, in Reaktion auf die Erfordernisse der Finanzmärkte - und der daraus resultierende Teufelskreis. Das Thema “Tapering” müsste Ackerman doch die Interaktion wie auch die Existenz und das Wirken der Hyperinflation demonstriert haben. Hat es aber nicht. Er ist kein Ökonom oder Geldexperte. Er ist ein außergewöhnlicher technischer Analyst.

Die USA haben die hypermonetäre Inflation mit ihren QE-Serienprogrammen - wie QE1, QE", Operation Twist und QE3 - auf den Weg gebracht. Ich bin nicht mehr der Ansicht, Hyperinflation sei zukünftig unausweichlich. Denn schon jetzt ist sie Bestandteil der aktuellen Politik. Jackass hatte sie im Jahr 2010 prognostiziert, und 2011 kam sie kraft der quantitativen Lockerungen. Passender wäre der Name “QE-Unendlich" - gerade in Hinblick auf die irrige “Tapering“-Fehlleistung. Ackerman scheint nicht begreifen zu können, dass die Hyperinflation, die in meinen Prognosen vorhergesagt wurde, jetzt schon da ist. Sie ist nicht nur da, auch ihre dauerhafte Fortführung (QE-Unendlich) wird formal schon für ein dreifaches Mandat der Fed diskutiert. Sozusagen: Inflationskontrolle, Vollbeschäftigung und stabile Märkte. Meine Prognose lautete Nullzinspolitik für immer und quantitative Lockerungen auf Unendlich. Die Ereignisse der letzten Monate beweisen, dass die Prognosen zu den monetären Doppelentwicklungen korrekt sind.


QE als Deflationsmaschine

Das Finanzsystem wurde schon verwüstet. Mit Sicherheit kann auch Ackerman dieses Ödland erkennen, auch wenn er hierbei nicht spezifisch wird. Wie es scheint, erwartet er, dass die Zerstörung der Finanzmärkte noch bevorsteht, obgleich sie schon längst da ist. Jackass erwartet (was auch deutlich in seinen vorhergehenden Artikel artikuliert wird), dass die hypermonetäre Inflation Hand in Hand mit eine laufenden Zerstörung des Finanzwesens und der Wirtschaft geht.

Auf einen Punkt weist Jackass mit Nachdruck hin: QE entwertet den US-Dollar; als Verteidigung sichert man sich nun durch Investitionen in Sach-Vermögensanlagen ab. Die Folge ist ein Preisanstieg bei Sachanlagen gegenüber den schnell abwertenden US-Dollar-Einheiten. Die steigenden Kostenstrukturen führen zu schrumpfenden Gewinnspannen und verlorener Rentabilität von großen wie auch kleinen Unternehmen. Daraus folgt die Verrentung von Kapital (Ausrüstung, Maschinenpark, Gebäude) und deren Einmottung - welcher später die Liquidierung folgt. Damit begibt sich Jackass paradoxerweise ins Lager der Deflationsschwachköpfen - dahingehend, dass auch er Deflation erwartet, allerdings durch Kapitalzerstörung - doch das verstehen diese nicht.


Jackass sieht eine direkte Verbindung zwischen hyperinflationierender Geldpolitik und Kapitalverfall, oder wie die Schwachköpfe zu sagen pflegen, Deflation. Beide schließen sich nicht aus, so wie es die Schwachköpfe in ihrer extrem flachen intellektuellen Herangehensweise behaupten. Beide Faktoren weisen stattdessen eine integrale Verbindung auf: Heraufbeschworene Deflation in Reaktion auf Inflation. Schlimmer noch, sinkende Vermögenspreise bewirken sogar noch mehr Inflationierung, weil frisch gedrucktes zur Stützung von Anleihekursen, Immobilienpreisen und Bankaktienkursen aufgewandt wird.

Wer aber nicht erkennen kann, dass die Immobilienpreise geplatzt sind, der sollte sich die wachsende Legion aus Private-Equity-Unternehmen anschauen, die 100-Wohnungen-Blocks aus dem Portfolios der Großbanken aufkaufen. Das machen sie mit billigem Geld und Krediten, die die US Fed für die bevorzugten Kunden zur Verfügung stellt - und das sind die Teilhaber und Partner von Firmen wie Blackrock - geführt von Larry Fink, der zu ihren aktivsten Akteuren zählt.

Als Fußnote: Die Schwachköpfe können den größten dämpfenden Faktor nicht erkennen (oder eben deflationären Faktor - um es mit ihrem mangelhaften Wortschatz auszudrücken). Gemeint sind die ultraniedrigen Zinsen für kurz- und langlaufende US-Staatsanleihen, auf denen Jackass nun schon drei Jahre herumhackt. Sie verlangsamen nicht nur die physische Wirtschaftsaktivität - indem sie den Sparern eine erbärmliche, armselig niedrige Verzinsung bieten - sie verhindern auch, dass der gesamte Renten- und Versicherungssektor und auch der Investmentbanksektor adäquate Einnahmen aus den Anleihespread-Motoren generiert.

Lesen sie weiter: Teil 2 ...


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com


Der Artikel wurde am 09.11.13 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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