Rohstoff Express: Euro trotzt bullischen US Zahlen
29.11.2005 | Sebastian Hell
Am Kassamarkt erreichte der Goldpreis über Nacht die magische Marke von 500 $ und stieg sogar bis auf 502 $. Im Anschluss an dieses High setzte jedoch ein Ausverkauf ein, der den Preis des gelben Metalls bis auf unter 495 $ drückte. Aktuell steht die Feinunze wieder bei 496,80 $. Der Euro konnte gestern gegenüber dem US Dollar deutlich zulegen und markierte Höchststände bei über 1,19 $. Diese Spitzen konnten jedoch nicht gehalten werden und so schloss die Währung bei 1,1850 $. Aufgrund von sehr bullischen US Wirtschaftszahlen gab die europäische Valuta Intraday bis auf 1,1735 $ nach, konnte sich allerdings sehr schnell wieder erholen und steht aktuell bei 1,1780 $. Bekannt gegeben wurden die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter die mit einem Plus von 3,4% über den Erwartungen der Ökonomen lagen. Des weiteren überraschte das US Verbrauchervertrauen mit einem Zuwachs von 85,2 auf 98,9 Zähler positiv. Den Abschluss der Datenserie bildeten die Verkäufe neugebauter Häuser die mit einem Plus von 13% gegenüber September den Konsens der Marktteilnehmer deutlich übertrafen. Interessant ist jedoch, dass der Dollar von all diesen positiven News nur sehr kurzfristig profitieren konnte und anschließend den Euro wieder ans Steuer ließ.
Aufgrund eines starken brasilianischen Reals gehen US Experten davon aus, dass die Anbaufläche für Sojabohnen in Mato Grasso (Brasilien) um etwa 10% zurück gehen könnte. Allerdings wurde ebenfalls darauf hingewiesen, dass argentinische Farmer mehr Soja anbauen werden und deshalb zwei Millionen Acre mehr bepflanzen als noch im letzten Jahr. Während in Brasilien etwa 66 Millionen Scheffel weniger angebaut werden, sollte in Argentinien eine Steigerung um 70 Millionen Scheffel erfolgen. Unterm Strich ergibt sich somit ein Zuwachs der Sojaernte dieser beiden Länder. Die Sojabohnen Futures geben aktuell um fast 1% auf 552,8 US Cents nach.
Der Januar Rohölfuture in New York konnte heute Intraday bis auf 57,70 $ pro Barrel zulegen, da in den USA ein schwerer Schneesturm aus den Plains in Richtung Great Lakes zieht. Inzwischen haben die Ölbullen allerdings die Kontrolle über den Markt wieder verloren und der Future kommt derzeit bis auf 56,65 $ zurück.
Die Befürchtungen von weiteren Preisschnitten in der chinesischen Stahlbranche auf Grund von Überkapazitäten, setzen die Stahlwerte unter Druck. So gibt der in Shanghai gelistete grösste Stahlkocher Baosteel dort um 1,8% nach. In Hongkong verliert die China Orientel um 0,52%, Maanshan Iron um 1,05%, Angang Newsteel 1,23% und Chonqing Iron um 1%.
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© Sebastian Hell
Quelle: www.derivate-magazin.de
