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Silberaktien (Teil 5)

03.01.2014  |  Scott Wright
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Der SIL repräsentiert einen Index, der die Leistungen der Silberminenbranche reflektieren soll. Dieser Index besteht aus Unternehmen, die das Metall abbauen, raffinieren und danach explorieren. Grundsätzlich gilt, je höher der Silberpreis steigt, umso mehr Geld verdienen sie und umso höher ist der Wert ihrer im Boden befindlichen Ressourcen. Und umgekehrt gilt, je niedriger der Silberpreis fällt, umso mehr schrumpfen ihre Margen und umso geringer ist der Wert ihrer Lagerstätten. Daher ist es von Grund auf natürlich, dass die Bewegung der Silberaktien mit der von Silber übereinstimmt.

Diese Korrelation natürlich deutlich sichtbar. Und sie ist auch mathematisch belegt. Seit dem 28. April 2011 (der höchste Silberkurs im aktuellen Bullenmarkt) betrug die tägliche Übereinstimmung der Kursentwicklung des SIL mit Silber 93,2%. Das heißt, dass sich über 93% der täglichen Kursentwicklung des SIL innerhalb der letzten ca. 2,5 Jahre direkt durch den Silberkurs erklären lassen. Solch eine unglaublich hohe Korrelation offenbart, wie fest Silber die Aktien seiner Minenunternehmen im Griff hat.

Wie Sie sehen können, hat alles in Bezug auf Silber eine schwierige Entwicklung in den letzten drei Jahren erlebt (der SIL in blau und das Metall in rot). Seit dem Hoch des Metalls im April 2011 ist es bis letzte Woche um 60% gefallen. Unabhängig davon, wie unlogisch dieser Rückgang ist, überrascht es nicht, dass Investoren verängstigt wurden. Dieser brutale Abverkauf hat den Silberpreis wieder zurück bis auf sein Level von 2008 gedrückt.

Der Absturz von Silber hat natürlich den Verkauf von Silberaktien angespornt. Und im gleichen Zeitraum reagierte der SIL mit einem eigenen schwindelerregenden Rückgang von 62%. Erschreckenderweise demonstriert dieser Verlust kaum eine Hebelwirkung (negativ das 1,3-fache). Wie bereits erwähnt, sorgt das Risiko-Gewinn-Paradigma, das mit Aktien einhergeht, typischerweise dafür, dass sie nach oben eine deutliche Überleistung abliefern und nach unten hinter den Erwartungen zurückbleiben. Doch hätten Sie am 28. April 2011 den SIL gekauft, wären Sie heute nicht viel schlechter dran, als hätten sie das physische Metall gekauft.

Diese fehlende Hebelwirkung lässt sich erklären, wenn man die Geschehnisse vor dem Höhepunkt von Silber berücksichtigt. Interessanterweise gab es so etwas wie eine Ablösung der Edelmetalle von den Aktien ihrer Minenunternehmen in der ersten Hälfte 2011. Die meisten Investoren erinnern sich lebhaft an dieses Ereignis, ein Ärgernis für uns. Bei Gold nahmen die Minenaktien überhaupt nicht am finalen Anstieg teil. Die Goldaktien waren effektiv unverändert, während das Metall eine Reihe von Rekordhochs in den ersten drei Quartalen 2011 ablieferte.

Es war nicht ganz so schlimm für die vom SIL berücksichtigten Silberaktien, aber es war doch sehr beunruhigend für die Investoren. Während Silber um 80% in einem enormen parabolischen Anstieg Anfang 2011 auf direktem Weg zum Höchstwert nach oben schoss, konnte der SIL nur einen Zuwachs um 36% verzeichnen. Warum sich mit den risikoreicheren Minenaktien abgeben, wenn ihre Gewinne die des Metalls nicht überflügeln können? Diese Ablösung hat wahrhaft einen unangenehmen Geschmack im Mund der Investoren hinterlassen. Und aus diesem Grund haben sie das Vertrauen in die Aktien verloren, schon bevor die zugrundeliegenden Metalle ihre Bullenhöchstwerte erreichten.

Schließlich war es die schwache Entwicklung vor den Spitzenwerten, die die minimale negative Hebelwirkung nach den Spitzenwerten bei Silber und SIL unterstützte. Dadurch geschah es, dass Silber am Anfang dieser Zeitspanne schärfer korrigieren musste als es dies normalerweise im Vergleich zu seinen Aktien tun muss. Es liegt in der Natur von Parabeln, dass ihr Abstieg genau so brutal ist wie ihr Aufstieg. Genau wie wir damals bei Zeal gewarnt haben, brauchte Silber eine harte Korrektur um die Stimmung wieder auszubalancieren. Und da die Silberaktien während der Silberparabel nicht so hoch gehandelt wurden, mussten sie direkt im Anschluss auch nicht so sehr korrigieren.

Aber auch wenn die Ereignisse vor den Spitzenwerten das Konzept der Hebelwirkung für diese langfristige Betrachtung nach den Höchstwerten verzerrt haben, hat sich die Hebelwirkung in keiner Weise gelegt. Wie zu erwarten, dauerte es nicht lange, bis Silber und der SIL ihre ursprüngliche Beziehung wieder aufnahmen. Während der Abwärtsfahrt mussten Silberaktien-Investoren in diesem Jahr mehr einstecken, als sie vertragen konnten. Durch einen Silberabsturz von 36% gab auch der Großteil des Rests auf. Dadurch sank der SIL bis letzte Woche um 52% (ein Hebel von 1,44)!

Glücklicherweise können sich Investoren an die Hoffnung einer positiven Hebelwirkung klammern, selbst inmitten des jüngsten Massakers. Silberaktien haben die Zuwächse bei Silber seit über einem Jahrzehnt deutlich verstärkt und Investoren zu Vermögen verholfen. Und trotz der Tatsache, dass die Aktien Anfang 2011 hinterher hingen (Hebelwirkung 0,45) und dann erneut Anfang 2012 (Hebelwirkung 0,81), war eine Rückkehr der positiven Hebelwirkung sicher. Falls eine positive Hebelwirkung nicht existiert hätte, wäre dies das Ende der börsennotierten Silberaktien gewesen, wie wir sie kennen. Es hätte keinen Grund gegeben, sie zu besitzen!

Glücklicherweise zeigten Silberaktien während der letzten zwei Anstiege von Silber endlich wieder erste Lebenszeichen. Der Anstieg im dritten Quartal 2012 lieferte Silber einen Zuwachs von 33%, in dieser Zeit stieg der SIL um 43% (Hebelwirkung 1,30). Und im dritten Quartal 2013 wurde es noch besser, mit einem SIL-Zuwachs von 46% gegenüber 33% bei Silber. Dieser letzte Anstieg lieferte Aktieninvestoren eine Hebelwirkung von 1,39 gegenüber dem Metall, eine sich abzeichnende Verbesserung. Und ich erwarte, dass sich diese in künftigen Anstiegen zunehmend steigern wird, von besser zu großartig.

Idealerweise möchten Investoren einen Hebel von mindesten 2 zu 1 sehen, eine nette Belohnung für das Risiko, Minenaktien zu besitzen. Und das ist unter Berücksichtigung früherer Geschehnisse nicht unmöglich. Tatsächlich haben wir bei früheren Anstiegen gesehen, dass die Aktien von Edelmetallen eine positive Hebelwirkung von mehr als 5 zu 1 gegenüber den Metallen aufwiesen.




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