Goldbullen auf die Schlachtbank in 2014?
08.01.2014 | Philip Hopf
Wenn ich mit Analysten spreche, die sich rühmen dürfen, bei den deutschen Börsensendern ihre Weisheiten zu verbreiten, so höre ich oft, dass diese natürlich auch "antizyklisch" handeln und "das große Bild" im Auge behalten. Bei der TV-Analyse wird dann aber oft genug auf Gold und Silber eingehackt und behauptet, die Leute sollen sich besser von den Edelmetallen fernhalten, da man sich im letzten Jahr ja böse die Finger verbrannt hat.
Das Argument ist: Da Gold und vor allem Silber in 2013 die schlechtesten Performer waren, sei es doch nur "logisch", dass sich dies in 2014 fortführen wird. Die gleiche Argumentationskette hat Scharen von Anlegern in 2011 in die Edelmetalle getrieben. Da ja Ende 2010 und Anfang 2011 die Edelmetalle die besten Performer waren, müssten sie dies Ende 2011 dann auch sein. Nur schade, dass die Finanzmärkte nicht nach diesen Regeln funktionieren. Die Märkte sind nicht linear in ihrem Verlauf, sondern im Gegenteil - sie sind unlinear in ihren Bewegungen. Wer einen Trend solange tradet, bis es kein Trend mehr ist, wird schnell merken, dass ein signifikanter Teil seiner Profite verpufft, bevor er überhaupt erkannt hat, dass der Trend vorbei ist.
Während die Mainstream-Medien nun wieder fleißig dabei sind, die Edelmetalle als Investment zu diskreditieren, wächst aber auch gleichzeitig eine Gruppe von Analysten und Investoren, die sehr zuversichtlich sind, dass der Boden im Gold und im Silber bereits hinter uns liegt. Gerade in der letzten Woche las ich eine Reihe von Artikeln, die davon handeln, dass der Boden erreicht wurde und 2014 das Jahr der Edelmetallbullen wird. Ich persönlich denke, diese Aussagen sind eher "Bullshit". Ich sehe 2014 als das Jahr, in dem die Bullen geschlachtet werden. Das Jahr, in dem die Hoffnung der Bullen stirbt.
Macht mich das zu einem Edelmetall-Bären? Zu einem Skeptiker und Schwarzseher? Überhaupt nicht! 2014 wird ein grandioses Trading-Jahr - wenn man weiß, wie man es anzugehen hat, denn ein neuer Bullenmarkt kann aus antizyklischer Sicht erst entstehen, wenn die Bullen aus dem Markt verjagt wurden. Dann erst entsteht ein finaler Boden und neues Rallyepotential.
Warum treffe ich diese provokanten Aussagen? Nun, welche Kursstruktur wir auch immer zurück legen, ich lege mich fest. Wir werden in 2014 noch tiefere Goldpreise sehen als bisher erwartet. Mit meiner Elliott-Wellen-Analyse verfolge ich verschiedene Set-ups, welche sich ausspielen könnten. Das erste führt uns in die Region von 1.400 $ - 1.440 $ beim Gold, bevor wir nochmals stark korrigieren werden, in den Zielbereich von ca. 1.040 $, wovor ich auch die letzten Wochen gewarnt habe. Gerade diese Rallye, die ich erwarte, wird die Bullen noch optimistischer Stimmen. Im Bereich von 1.400 $ und darüber erwarte ich dann auch, dass sich die Medien wieder für Gold stark machen. Es wird also noch mal richtig Hoffnung in den Markt gebracht und einige werden nahe dem Top, so wie immer eben, ihre Positionen aufstocken. Nur um dann voll in die von mir erwartete finale Korrektur hineinzulaufen. Das wird den Markt, meiner Erfahrung nach, kapitulieren lassen. Dann erst sehe ich den Boden und das entsprechende Set-up für die finale Rallye, auf die wir nun fast alle schon seit gut 2 Jahren warten.
Sollte sich jedoch mein zweites Set-up ausspielen, dann erreichen wir die 1.400 $ - 1.440 $ nicht mehr und die Bullen sterben einen langsamen Tod, da der Markt die kommenden Monate in einem korrektiven Auf und Ab schwanken wird, bis wir den Zielbereich von ca. 1.040 $ erreicht haben. Jeder kleine Anstieg wird den Bullen Hoffnung geben, die nur durch einen stärkeren Verfall zunichte gemacht wird.
Das hört sich alles nicht sehr schön an, ist aber nur unangenehm, solange sie nicht wissen, wie man darauf reagiert. Sie werden sich sicher denken, dass ich sehr emotional und polemisch erkläre in diesem Artikel. Die Finanzmärkte werden nach der Elliott-Wellen-Theorie nur von zwei Kräften getrieben. Marktstimmmung, also Emotionen und massenpsychologisches Verhalten, als Reaktion auf diese Emotionen. Gier und Angst. Wer meine Artikel liest, weiß, dass ich der Fundamentalanalyse, ergo Berichterstattungen der Medien, keinerlei Bedeutung beimesse.
Letzte Woche erreichten wir den von mir erwarteten Bereich von 1.165 $ - 1.185 $ beim Gold. Für aggressive Trader war das ein guter Long-Einstieg mit einem Stopp knapp unter 1.160 $. Leser unseres täglichen Markt-Updates bekamen rechtzeitig Zielbereiche und Unterstützungen zugesandt. In den meisten Fällen werden Fibonacci-Punkte auf wenige Dollar oder sogar Cents getroffen. Aber in ca. 20% der Fälle erreicht der Kurs das Level nicht ganz oder geht etwas über das Ziel hinaus. Wenn sie also genau gewartet haben, bis Gold in das Herz des Zielbereichs stößt und damit auf das Fibonacci-Level, werden sie den Trade verpasst haben.
In der jetzigen Kursstruktur rate ich, auf die Seitenlinie zu gehen und darauf zu warten, dass der Markt uns die Informationen liefert, um genauere Aussagen zu treffen für die nächste größere Bewegung im Goldmarkt. Sollten wir, wie ich letzte Woche schrieb, die 1.255 $ überschreiten, wäre das ein starkes Signal, dass wir die mittelfristige Rallye auf die 1.400 $-1.440 $ begonnen haben. Marschiert der Kurs nun direkt auf die 1.255 $, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir einen kurzfristigen Pullback und eine Konsolidierung zu sehen bekommen. Dort werde ich neue Kalkulationen vornehmen, um das Set-up zu bestimmen, welches uns in die 1.400 $ - 1.440 $ Region bringen sollte. Dies entspricht 26 $ - 27 $ beim Silber.
In meinem zweiten Szenario erreichen wir die 1.255 $ nicht, sondern brechen davor ein, unter das Level von 1.200 $. Dann sehe ich eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir rasch die 1.140 $-1.150 $ erreichen, möglicherweise sogar noch tiefer im Bereich von 1.120 $ - 1.130 $. Von dort ändert sich das große Bild nicht, auch hier bietet sich die Chance auf einen profitablen Long-Trade.
Es spielt keine Rolle, wie sie es betrachten, ob meine primäre oder sekundäre Einschätzung zum Tragen kommt - die Gold-Bullen werden dieses Jahr noch große Schmerzen bekommen. Die Hoffnung und Euphorie wird sich, sollten wir noch in den Bereich von 1.400 $ vordringen, weiter steigern. Sobald sich die 5-wellige Struktur in dieser Region komplettiert, geht es wieder abwärts in meinen Zielbereich von 1.040 $ und die (zu) frühen Bullen marschieren ins offene Messer.
Wir veröffentlichen kostenlose, tägliche Market Updates zu Gold, Silber, WTI und S&P 500. Um unseren täglichen Analysen folgen zu können schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an Anmeldung@hkcmanagement.de, mit dem Stichwort "Anmelden", Ihrem Namen und Ihrer E-mail Adresse.
© Philip Hopf
Hopf-Klinkmüller Capital Management KG
Das Argument ist: Da Gold und vor allem Silber in 2013 die schlechtesten Performer waren, sei es doch nur "logisch", dass sich dies in 2014 fortführen wird. Die gleiche Argumentationskette hat Scharen von Anlegern in 2011 in die Edelmetalle getrieben. Da ja Ende 2010 und Anfang 2011 die Edelmetalle die besten Performer waren, müssten sie dies Ende 2011 dann auch sein. Nur schade, dass die Finanzmärkte nicht nach diesen Regeln funktionieren. Die Märkte sind nicht linear in ihrem Verlauf, sondern im Gegenteil - sie sind unlinear in ihren Bewegungen. Wer einen Trend solange tradet, bis es kein Trend mehr ist, wird schnell merken, dass ein signifikanter Teil seiner Profite verpufft, bevor er überhaupt erkannt hat, dass der Trend vorbei ist.
Während die Mainstream-Medien nun wieder fleißig dabei sind, die Edelmetalle als Investment zu diskreditieren, wächst aber auch gleichzeitig eine Gruppe von Analysten und Investoren, die sehr zuversichtlich sind, dass der Boden im Gold und im Silber bereits hinter uns liegt. Gerade in der letzten Woche las ich eine Reihe von Artikeln, die davon handeln, dass der Boden erreicht wurde und 2014 das Jahr der Edelmetallbullen wird. Ich persönlich denke, diese Aussagen sind eher "Bullshit". Ich sehe 2014 als das Jahr, in dem die Bullen geschlachtet werden. Das Jahr, in dem die Hoffnung der Bullen stirbt.
Macht mich das zu einem Edelmetall-Bären? Zu einem Skeptiker und Schwarzseher? Überhaupt nicht! 2014 wird ein grandioses Trading-Jahr - wenn man weiß, wie man es anzugehen hat, denn ein neuer Bullenmarkt kann aus antizyklischer Sicht erst entstehen, wenn die Bullen aus dem Markt verjagt wurden. Dann erst entsteht ein finaler Boden und neues Rallyepotential.
Warum treffe ich diese provokanten Aussagen? Nun, welche Kursstruktur wir auch immer zurück legen, ich lege mich fest. Wir werden in 2014 noch tiefere Goldpreise sehen als bisher erwartet. Mit meiner Elliott-Wellen-Analyse verfolge ich verschiedene Set-ups, welche sich ausspielen könnten. Das erste führt uns in die Region von 1.400 $ - 1.440 $ beim Gold, bevor wir nochmals stark korrigieren werden, in den Zielbereich von ca. 1.040 $, wovor ich auch die letzten Wochen gewarnt habe. Gerade diese Rallye, die ich erwarte, wird die Bullen noch optimistischer Stimmen. Im Bereich von 1.400 $ und darüber erwarte ich dann auch, dass sich die Medien wieder für Gold stark machen. Es wird also noch mal richtig Hoffnung in den Markt gebracht und einige werden nahe dem Top, so wie immer eben, ihre Positionen aufstocken. Nur um dann voll in die von mir erwartete finale Korrektur hineinzulaufen. Das wird den Markt, meiner Erfahrung nach, kapitulieren lassen. Dann erst sehe ich den Boden und das entsprechende Set-up für die finale Rallye, auf die wir nun fast alle schon seit gut 2 Jahren warten.
Sollte sich jedoch mein zweites Set-up ausspielen, dann erreichen wir die 1.400 $ - 1.440 $ nicht mehr und die Bullen sterben einen langsamen Tod, da der Markt die kommenden Monate in einem korrektiven Auf und Ab schwanken wird, bis wir den Zielbereich von ca. 1.040 $ erreicht haben. Jeder kleine Anstieg wird den Bullen Hoffnung geben, die nur durch einen stärkeren Verfall zunichte gemacht wird.
Das hört sich alles nicht sehr schön an, ist aber nur unangenehm, solange sie nicht wissen, wie man darauf reagiert. Sie werden sich sicher denken, dass ich sehr emotional und polemisch erkläre in diesem Artikel. Die Finanzmärkte werden nach der Elliott-Wellen-Theorie nur von zwei Kräften getrieben. Marktstimmmung, also Emotionen und massenpsychologisches Verhalten, als Reaktion auf diese Emotionen. Gier und Angst. Wer meine Artikel liest, weiß, dass ich der Fundamentalanalyse, ergo Berichterstattungen der Medien, keinerlei Bedeutung beimesse.
Letzte Woche erreichten wir den von mir erwarteten Bereich von 1.165 $ - 1.185 $ beim Gold. Für aggressive Trader war das ein guter Long-Einstieg mit einem Stopp knapp unter 1.160 $. Leser unseres täglichen Markt-Updates bekamen rechtzeitig Zielbereiche und Unterstützungen zugesandt. In den meisten Fällen werden Fibonacci-Punkte auf wenige Dollar oder sogar Cents getroffen. Aber in ca. 20% der Fälle erreicht der Kurs das Level nicht ganz oder geht etwas über das Ziel hinaus. Wenn sie also genau gewartet haben, bis Gold in das Herz des Zielbereichs stößt und damit auf das Fibonacci-Level, werden sie den Trade verpasst haben.
In der jetzigen Kursstruktur rate ich, auf die Seitenlinie zu gehen und darauf zu warten, dass der Markt uns die Informationen liefert, um genauere Aussagen zu treffen für die nächste größere Bewegung im Goldmarkt. Sollten wir, wie ich letzte Woche schrieb, die 1.255 $ überschreiten, wäre das ein starkes Signal, dass wir die mittelfristige Rallye auf die 1.400 $-1.440 $ begonnen haben. Marschiert der Kurs nun direkt auf die 1.255 $, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir einen kurzfristigen Pullback und eine Konsolidierung zu sehen bekommen. Dort werde ich neue Kalkulationen vornehmen, um das Set-up zu bestimmen, welches uns in die 1.400 $ - 1.440 $ Region bringen sollte. Dies entspricht 26 $ - 27 $ beim Silber.
In meinem zweiten Szenario erreichen wir die 1.255 $ nicht, sondern brechen davor ein, unter das Level von 1.200 $. Dann sehe ich eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir rasch die 1.140 $-1.150 $ erreichen, möglicherweise sogar noch tiefer im Bereich von 1.120 $ - 1.130 $. Von dort ändert sich das große Bild nicht, auch hier bietet sich die Chance auf einen profitablen Long-Trade.
Es spielt keine Rolle, wie sie es betrachten, ob meine primäre oder sekundäre Einschätzung zum Tragen kommt - die Gold-Bullen werden dieses Jahr noch große Schmerzen bekommen. Die Hoffnung und Euphorie wird sich, sollten wir noch in den Bereich von 1.400 $ vordringen, weiter steigern. Sobald sich die 5-wellige Struktur in dieser Region komplettiert, geht es wieder abwärts in meinen Zielbereich von 1.040 $ und die (zu) frühen Bullen marschieren ins offene Messer.
Wir veröffentlichen kostenlose, tägliche Market Updates zu Gold, Silber, WTI und S&P 500. Um unseren täglichen Analysen folgen zu können schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an Anmeldung@hkcmanagement.de, mit dem Stichwort "Anmelden", Ihrem Namen und Ihrer E-mail Adresse.
© Philip Hopf
Hopf-Klinkmüller Capital Management KG