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Goldpreismanipulation? Wen interessiert's!

21.01.2014  |  Philip Hopf
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, der Goldmarkt ist manipuliert, denn wie könnte es sonst anders sein, dass das Gold innerhalb weniger Minuten um15 $ fällt, "wenn niemand es erwartete"?

Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob diejenigen, welche die Edelmetallmärkte grundsätzlich dafür verantwortlich machen, dass sie kein Geld darin verdienen, jemals in der Lage sein werden, diese profitabel zu handeln.

Für solch einen Investor oder Trader sind die Märkte entweder manipuliert, oder sollten sie doch einmal Geld verdienen, war es dem Zufall geschuldet, dass die Märkte taten, was "erwartet" wurde. Wie wir schon oft sahen, kostet es einiges an emotionalem Schmerz und Verlusten, bis der Markt das Erwartete und Gewollte tut. Sagte nicht Einstein schon: "Die Definition von Wahnsinn ist es, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."

Ich hoffe mit jedem Artikel, ein paar Trader und Investoren mehr zu motivieren, die alten, unbrauchbaren, frustrierenden Erwartungen abzulegen und sich mit effektiveren Methoden zu beschäftigen. Meine klare Aussage ist: Selbst wenn es Manipulation geben sollte, verändert sie nicht zwangsläufig die Richtung, in die der Markt ohnehin gelaufen wäre, sowohl im großen wie auch im kleinen Rahmen. Nehmen wir ein ideales Beispiel aus der letzten Woche zur Hand. Viele "Experten" wiesen darauf hin, dass der plötzliche Markteinbruch von 15 $, welcher sich am Dienstag ergab, einen weiteren "Beweis" darstellt, dass der Markt manipuliert wird. Wir bekamen einige Mails von Lesern, die mich aufforderten, doch bitte zu erklären, wie dies keine Manipulation sein könnte.

Am vorigen Montag gelangte Gold an seinen Widerstandsbereich bei 1.255 $, wir schrieben in unserem täglichen Markt Update hierzu, dass in diesem Bereich von einem Rücksetzer auszugehen ist, idealerweise auf das Level von 1.225 - 1.230 $. In diesem Bereich liegt eine signifikante Fibonacci-Unterstützung. Wie wir sehen konnten, kam es zu diesem Rücksetzer, im Anschluss fand der Markt seine Unterstützung bei ca. 1.233 $ - nur 3 $ von unserem Zielbereich entfernt - und begann daraufhin eine kleine Rallye zurück in Richtung 1.255 $.

War ich nun der Verantwortliche für diesen Kursverfall um 15 $ in den Zielbereich? Sowohl das Top als auch der Bereich des Rücksetzers wurden von uns benannt. Macht uns das nun zu (Mit-)Manipulatoren?

Spaß beiseite, es ist nicht meine Intention, Sie als Leser auf die Schippe zu nehmen; dies ist ein ernstes Thema und leider verlieren viele Investoren und Trader durch den Irrglauben an fremdkontrollierte Märkte sehr viel Geld. Es wird ohne Frage Institutionen geben, die den "Verkaufen"-Knopf schneller drücken können und dabei eine weitaus höhere Kaufkraft haben als der Einzelinvestor oder Trader.

Es geht mir darum, Ihnen klarzumachen, dass es nicht wirklich eine Rolle spielt. Gleichwohl verläuft der Kurs in seinem großen, zu erwartenden Muster. Durch die höhere Kaufkraft können diese Muster natürlich beschleunigt komplettiert werden. Selbst die angeblichen Manipulatoren, sollte es sie geben, werden von Marktstimmung und Marktpsychologie getrieben. Nehmen wir an dieser Stelle noch ein prominentes Beispiel aus einem anderen Markt zur Hand, welches viele mit Sicherheit als Manipulation bezeichnen werden. George Soros begründet seinen Weltruf und einen Großteil seines Vermögens mit der Spekulation gegen das Britische Pfund im September 1992, welches zu dieser Zeit massiv überbewertet war. Soros erkannte dies und handelte. Sicherlich hat er diesen Prozess beschleunigt, aber er hat ihn nicht geschaffen. Oftmals bedarf es solcher Katalysatoren des Smart Money, um dem Gros der Spekulanten die Augen zu öffnen.

Sicher werden wir nicht alle Setups so klar sehen wie das der letzten Woche, doch dies ändert nichts an der Tatsache, dass die Edelmetallmärkte in Mustern verlaufen, definierbaren Mustern. Wer nicht davon ablässt, dass eine unsichtbare Hand die Märkte nach Belieben bewegt, der wird nicht in der Lage sein, von diesen Märkten zu profitieren, ergo Geld zu verdienen. Wenn die bisherige Sicht auf die Edelmetalle Ihnen nicht geholfen hat, warum nehmen Sie dann nicht mal eine andere Perspektive ein? Anstatt die bösen Puppenspieler zu bekämpfen, sollte es das Bestreben sein, selbst zum Puppenspieler zu werden. Wer nicht über das Bankkonto von Jim Rogers oder George Soros verfügt, wird niemals über genügend Kapital verfügen, sich die Vorstellung der großen Spieler bis zum Ende anzusehen, um seinen Standpunkt durchzusetzen. Es gibt eine sehr schöne Regel im Golfspiel, welche sich viele Trader und Investoren zu Herzen nehmen sollten: "Spiele den Ball, wie er liegt, und spiele den Kurs, wie du ihn vorfindest."

Womit wir wieder beim Geldverdienen angelangt sind. Die kommende Woche hat nun endlich einmal wieder das Potential, eine signifikante Bewegung hervorzubringen. Seit Wochen sprechen wir im Markt Update davon, dass es eines starken Durchbruchs der 1.255 $ bedarf und im Anschluss über die 1.280 $, um überhaupt die Chance zu wahren, den Bereich von 1.420 $ - 1.450 $ anzulaufen. Der wichtige Widerstand von 1.255 $ wurde in den letzten Wochen einige Male getestet, bislang ohne Erfolg.

Sollte der Markt nun in ein impulsives Abwärtsmuster übergehen, bevor wir die 1.255 $ basierend auf starkem Volumen durchbrochen haben, kann es schnell in Richtung 1.185 - 1.165 $ gehen. Es besteht dadurch sogar die Möglichkeit, dass wir direkt bis in den bereits erwähnten Bereich, von 1.065 $ vorstoßen. Vor uns liegen momentan zwei sehr starke Setups, welche in beide Richtungen viel Kurspotential mit sich bringen. Die nun seit mehreren Wochen andauernde Seitwärtskonsolidierung hat viel Druck im Markt aufgebaut und wird nach Entscheidung zu einer schnellen Komplettierung eines der Szenarien führen. Welches dies sein wird? Die nächste Woche sollte uns darüber nachhaltig Klarheit verschaffen.

Wir veröffentlichen kostenlose, tägliche und wöchentliche Market Updates zu Gold, Silber, WTI und S&P 500. Um unseren Analysen folgen zu können, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an Anmeldung@hkcmanagement.de, mit dem Stichwort "Anmelden", Ihrem Namen und Ihrer E-mail-Adresse.


© Philip Hopf
Hopf-Klinkmüller Capital Management KG



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