Jahresausblick 2014
24.01.2014 | James Turk
Bevor man einen Blick auf das kommende Jahr wirft, sollte man sich noch einmal das vergangene betrachten. Diese Weisheit passt hier besonders gut, weil sich in der Tat wenig geändert hat. Die drei großen Märkte - Aktien, Anleihen und Gold - werden auch dieses Jahr von denselben Triebkräften beherrscht werden, die schon das Jahr 2013 gestaltet haben, nur dass sich die Auswirkungen in einem wichtigen Aspekt unterscheiden werden: Dieses Jahr wird der Goldpreis steigen.
Im Zentrum meiner im Januar 2013 veröffentlichten Prognose für das vergangene Jahr standen die folgenden drei spezifischen Ereignisse: eine steigende Verzinsung für die 10-jährige US-Staatsanleihe, die Ausweitung der Bilanzen der Federal Reserve und ein sinkendes Gold-Silber-Verhältnis.
Zwei dieser vorhergesagten Ereignisse geschahen wie erwartet. Doch das dritte konnte die ersten beiden nicht bestätigen.
1. Steigende Verzinsung der 10-jährigen US-Staatsanleihen
Im Januar hatte ich die 2%-Zinsmarke für 10-jährige US Treasury Notes als entscheidende Schwelle bezeichnet. Ein Durchbrechen dieser Schwelle, so schrieb ich, wäre ein Signal für das kommende Ende der Finanzrepression durch die Federal Reserve. Ein Anstieg über 2% war in meinen Augen ein Schlüsselindikator, der uns zeigen würde, dass die Fed die Zinssätze nicht mehr länger auf diesen künstlich niedrigen Niveaus halten könne, weil jetzt die Marktkräfte immer stärker gegen die Kräfte der Fed wirken und diese überwältigen würden. Mit anderen Worten: Der Umkipppunkt wäre dann erreicht, wenn die Investoren mehr Staatsschuldeninstrumente verkaufen als die Fed kaufen könnte; dieses Ungleichgewicht würde dann zu steigenden Zinssätzen führen.
Schon in den ersten Monaten des Jahres 2013 wurde das 2%-Niveau mehrfach getestet. Im Mai 2013, als sich die Fed gerade auf das Treffen ihres Offenmarktausschusses vorbereitete, stieg der Zins schließlich über 2%. Der Markt glaubte, die Chancen stünden jetzt gut, dass die Fed ihr quantitatives Lockerungsprogramm zusammenkürzen würde. Als das nicht passierte, schossen die Zinsen weiter in die Höhe und überstiegen ein weiteres technisches Schlüsselniveau - die Marke von 2,3%. Und jetzt hat es den Anschein, als könnte die 10-jährige US-Staatsanleihe in Kürze auch das dritte kritische Niveau von 3% durchbrechen - was auch für den nächsten Punkt von Relevanz ist.
2) Ausweitung der Fed-Bilanzen
Fast unmittelbar nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 begann die Federal Reserve mit der Ausweitung ihrer Bilanzen, um den Banken in der folgenden Finanzkrise, die durch die globalen Märkte peitschte, Schutz gewähren zu können. Mithilfe ihrer quantitativen Lockerungsmaßnahmen und mittels Währungs-Swaps mit europäischen Banken stiegen die Bilanzposten der Federal Reserve zur Spitzenzeit im Juli 2011 auf 2,86 Billionen $.
Dann trat die Fed auf die Bremse, so dass ihre Gesamtbilanzsumme 18 Monate später sogar ganz leicht auf 2,81 Billionen $ gefallen war. Diese unerwartete Drosslung ihres Bilanzwachstums beschäftigte mich im Januar 2013.
Wenn die Fed ihre Bilanzen ausweitet, verwandelt sie Schulden in US-Dollar-Währung. Doch im Gegensatz zu den vorherrschenden ökonomischen und geldpolitischen Theorien, und im Widerspruch zur gängigen Meinung, bewirkte das neugeschöpfte Geld, das die Fed rauspumpte, kaum etwas für die US-Wirtschaft. Die Arbeitslosenquoten blieben unverändert hoch, trotz staatlicher Zahlenkosmetik. Die realen Privateinkommen und die Einzelhandelsumsätze (mit Ausnahme von Luxusgütern) stagnierten - und keine Spur vom üblichen “Feel-Good"-Faktor, der normalerweise in Zeiten des Wirtschaftswachstums dominiert.
Am Aktien- und Goldmarkt vollbrachte die frisch geschöpfte Währung jedoch Wunder, wie wir im folgenden Chart sehen können (deutlich zu erkennen ist auch die Korrelation beider Märkte). Seitdem die Fed im März 2009 ihr quantitatives Lockerungsprogramm im Umfang von 1 Billion $ angekündigt hatte, wurden beide Märkte durch diese monetäre Freizügigkeit in die Höhe getrieben. Gold und die Gesamtbilanzsumme der Fed erreichten daraufhin im Jahr 2011 ihre Spitzenstände. Als die Fed dann die Ausweitung ihrer Bilanzen stoppte, rissen auch die Fortschritte beim Gold und im S&P 500 ab.
Zusammengefasst sind diese Entwicklungen also folgendermaßen zu verstehen: Der Aktienmarkt hatte sich nicht aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation von seinen Tiefständen erholt, die in Folge der Lehman-Pleite ausgelotet wurden. Viel eher war es so, dass das ganze frisch geschöpfte Geld der Fed irgendwo hinfließen musste, und es floss schließlich an der Aktienmarkt. Natürlich floss es auch in den Goldmarkt, welcher ja immer mit Kurssteigerungen reagiert, wenn die Fed den Dollar entwertet, indem sie zu viele von ihnen schöpft.
Im Zentrum meiner im Januar 2013 veröffentlichten Prognose für das vergangene Jahr standen die folgenden drei spezifischen Ereignisse: eine steigende Verzinsung für die 10-jährige US-Staatsanleihe, die Ausweitung der Bilanzen der Federal Reserve und ein sinkendes Gold-Silber-Verhältnis.
Zwei dieser vorhergesagten Ereignisse geschahen wie erwartet. Doch das dritte konnte die ersten beiden nicht bestätigen.
1. Steigende Verzinsung der 10-jährigen US-Staatsanleihen
Im Januar hatte ich die 2%-Zinsmarke für 10-jährige US Treasury Notes als entscheidende Schwelle bezeichnet. Ein Durchbrechen dieser Schwelle, so schrieb ich, wäre ein Signal für das kommende Ende der Finanzrepression durch die Federal Reserve. Ein Anstieg über 2% war in meinen Augen ein Schlüsselindikator, der uns zeigen würde, dass die Fed die Zinssätze nicht mehr länger auf diesen künstlich niedrigen Niveaus halten könne, weil jetzt die Marktkräfte immer stärker gegen die Kräfte der Fed wirken und diese überwältigen würden. Mit anderen Worten: Der Umkipppunkt wäre dann erreicht, wenn die Investoren mehr Staatsschuldeninstrumente verkaufen als die Fed kaufen könnte; dieses Ungleichgewicht würde dann zu steigenden Zinssätzen führen.
Schon in den ersten Monaten des Jahres 2013 wurde das 2%-Niveau mehrfach getestet. Im Mai 2013, als sich die Fed gerade auf das Treffen ihres Offenmarktausschusses vorbereitete, stieg der Zins schließlich über 2%. Der Markt glaubte, die Chancen stünden jetzt gut, dass die Fed ihr quantitatives Lockerungsprogramm zusammenkürzen würde. Als das nicht passierte, schossen die Zinsen weiter in die Höhe und überstiegen ein weiteres technisches Schlüsselniveau - die Marke von 2,3%. Und jetzt hat es den Anschein, als könnte die 10-jährige US-Staatsanleihe in Kürze auch das dritte kritische Niveau von 3% durchbrechen - was auch für den nächsten Punkt von Relevanz ist.
2) Ausweitung der Fed-Bilanzen
Fast unmittelbar nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 begann die Federal Reserve mit der Ausweitung ihrer Bilanzen, um den Banken in der folgenden Finanzkrise, die durch die globalen Märkte peitschte, Schutz gewähren zu können. Mithilfe ihrer quantitativen Lockerungsmaßnahmen und mittels Währungs-Swaps mit europäischen Banken stiegen die Bilanzposten der Federal Reserve zur Spitzenzeit im Juli 2011 auf 2,86 Billionen $.
Dann trat die Fed auf die Bremse, so dass ihre Gesamtbilanzsumme 18 Monate später sogar ganz leicht auf 2,81 Billionen $ gefallen war. Diese unerwartete Drosslung ihres Bilanzwachstums beschäftigte mich im Januar 2013.
Wenn die Fed ihre Bilanzen ausweitet, verwandelt sie Schulden in US-Dollar-Währung. Doch im Gegensatz zu den vorherrschenden ökonomischen und geldpolitischen Theorien, und im Widerspruch zur gängigen Meinung, bewirkte das neugeschöpfte Geld, das die Fed rauspumpte, kaum etwas für die US-Wirtschaft. Die Arbeitslosenquoten blieben unverändert hoch, trotz staatlicher Zahlenkosmetik. Die realen Privateinkommen und die Einzelhandelsumsätze (mit Ausnahme von Luxusgütern) stagnierten - und keine Spur vom üblichen “Feel-Good"-Faktor, der normalerweise in Zeiten des Wirtschaftswachstums dominiert.
Am Aktien- und Goldmarkt vollbrachte die frisch geschöpfte Währung jedoch Wunder, wie wir im folgenden Chart sehen können (deutlich zu erkennen ist auch die Korrelation beider Märkte). Seitdem die Fed im März 2009 ihr quantitatives Lockerungsprogramm im Umfang von 1 Billion $ angekündigt hatte, wurden beide Märkte durch diese monetäre Freizügigkeit in die Höhe getrieben. Gold und die Gesamtbilanzsumme der Fed erreichten daraufhin im Jahr 2011 ihre Spitzenstände. Als die Fed dann die Ausweitung ihrer Bilanzen stoppte, rissen auch die Fortschritte beim Gold und im S&P 500 ab.
Zusammengefasst sind diese Entwicklungen also folgendermaßen zu verstehen: Der Aktienmarkt hatte sich nicht aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation von seinen Tiefständen erholt, die in Folge der Lehman-Pleite ausgelotet wurden. Viel eher war es so, dass das ganze frisch geschöpfte Geld der Fed irgendwo hinfließen musste, und es floss schließlich an der Aktienmarkt. Natürlich floss es auch in den Goldmarkt, welcher ja immer mit Kurssteigerungen reagiert, wenn die Fed den Dollar entwertet, indem sie zu viele von ihnen schöpft.