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Ian Gordon: Gold und der zyklische Winter

30.01.2014  |  The Gold Report
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The Gold Report: In einer Dezember-Ausgabe Ihres Newsletters “That Was The Well That Was” erwähnen Sie einen Vergleich Richard Schoddes von MineEx Consulting bezüglich der Performance von Junior- und Senior-Firmen im Explorationssektor in Kanada und in anderen Ländern seit den 1960ern. Zu welchen Ergebnissen ist Schodde dabei gekommen?

Ian Gordon: Ich denke, das Wichtigste, was man seiner Analyse entnehmen kann, ist die Bedeutung der Junior-Unternehmen im Explorationssektor. Zwischen 1960 und 2012 wurden 46% der größten Entdeckungen durch Junior-Firmen gemacht. Die Juniors sind zudem viel effizienter bei ihren Entdeckungen als die großen Seniors in diesem Bereich. Den Juniors entstehen viel niedrigere Dollar-Kosten bei den Entdeckungen als den Großunternehmen.


The Gold Report: Wenn Gold bei 1.200 $/ oz bleibt, so Schoddle, dann dürften die jährlichen Aufwendungen für Exploration in Kanada bei ca. 1,3 Mrd. $ liegen. Sie helfen Explorationsfirmen auf ihrer Suche nach Finanzierung. Wie lief es letztes Jahr, im Vergleich zu 2012?

Ian Gordon: Es waren zwei schwierige Jahre. Viele Junior-Bergbauunternehmen haben ums Überleben kämpfen müssen. Toronto, als Hauptfinanzierungsplatz für den Bergbausektor, konnte seiner Finanzierungsrolle größtenteils nicht mehr nachkommen, weil die Goldfonds große Rückzahlungen und Abflüsse zu verzeichnen hatten und Positionen verkaufen mussten, um die Auszahlungen zu gewährleisten. Es gab also kein Geld für Finanzierungen.

Ich merke aber auch, dass die Europäer und Amerikaner entlang der Ostküste recht aktiv bei der Junior-Finanzierung geblieben sind. Europäer verstehen Gold und sie verstehen auch, dass die Papierwährungen große Probleme haben.


The Gold Report: Können Sie mit Blick aufs kommende Jahr etwas zum Thema Investitionen sagen?

Ian Gordon: Ich bin überaus optimistisch, was den Goldpreis angeht. Der Goldpreis wird explosionsartig steigen, sobald deutlich wird, dass der Kaiser nackt ist und kein Gold hat, und dass der Krieg gegen Gold zu Ende geht. Das bedeutet auch, dass es Junior-Firmen mit guten Projekten und einem guten Management genauso ergehen wird.

Auf der anderen Seite bin ich extrem pessimistisch mit Blick auf den Aktienmarkt, allein schon aufgrund meiner Zyklenforschung. Seit 2000 bewegen wir uns in einer 2-5-2-5-Sequenz: Zwei Jahre runter, fünf Jahre rauf, zwei Jahre runter, fünf rauf. Das sind Fibonacci-Zahlen und für Zyklen sind solche Zahlen sehr wichtig. Mir zeigt das, dass 2014 das Ende für den Aktienmarkt naht.

Und dann wird die Federal Reserve keine Munition mehr haben, um die Aktienkurse weiter in der Höhe zu halten. In den USA sind die Zinssätze praktisch schon bei null, und wir drücken Geld im Umfang von 75 Mrd. $ monatlich in die großen US-Banken rein. Wenn nun der Markt einbricht, wird die Fed nicht mehr in der Lage sein, diesen wieder nach oben zu stemmen, weil sie bei den Zinssenkungen keinen Spielraum mehr hat. Falls die Fed weiterhin Geld im derzeitigen Ausmaß drucken sollte oder noch mehr, dann wird der Dollar gewaltig unter Druck geraten. Die Fed sitzt in der Klemme!


The Gold Report: Also auch mit vollen quantitativen Lockerungen würde das nicht mehr reichen?

Ian Gordon: Eine Erhöhung der Quantitativen Lockerungen, die über die Banken dem Aktienmarkt zugeführt werden, wird den Dollar zerstören. Wenn diese Phase beginnt, werden die Zinssätze steigen müssen, und vor diesem Dilemma steht die Fed.


The Gold Report: Danke für Ihre Zeit und Informationen zum Jahresbeginn 2014.


Ian Gordon, weltweit anerkannter Wirtschaftsprognost, Autor und Redner, ist Gründer und Chairman der Longwave Group, welche zwei Unternehmen umfasst - Longwave Analytics und Longwave Strategies. Das erste hat sich auf Ians ständige Untersuchung und Analyse des Prinzips der Langwelle spezialisiert, welches ursprünglich von Nikolai Kondratjew dargestellt wurde. Und mit Longwave Strategies steht Ian Gordon ausgewählten Edelmetallunternehmen bei Finanzierungsfragen zu Seite. Ian Gordon erhielt seine Ausbildung in England und machte seinen Abschluss an der Royal Military Academy in Sandhurst. Nachdem er einige Jahre in einem schottischen Regiment als Platoon-Kommandeur gedient hatte, zog er 1967 nach Kanada und ging an das Institut für Geschichte der University of Manitoba. Dieser Schritt hatte weitreichende Auswirkungen, denn in dieser Zeit begann er den historischen Trend zu studieren, der letztendlich die Grundlage seiner Langwellentheorie bildet. Seit 1998 publiziert er seinen Long Wave Analyst. Eric Sprott, Chairman, CEO und Portfolio-Manager bei Sprott Asset Management, beschreibt Ian Gordon als "Ausnahmeerscheinung auf dem Gebiet der Anlageberatung". Er stellt fest:"[ Ians Prognosen] haben eine ganz eigene Lebenskraft entwickelt, und wer es hören will, wird von Ian erfahren, wie alles ausgehen wird.".

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Selbstauskunft:

1) Brian Sylvester führte dieses Interview für den Gold Report und erbringt als Angestellter Dienstleistungen für den Gold Report.
Streetwise Reports erhält keine Wertpapiere im Austausch gegen Dienstleistungen oder Sponsoring-Zahlungen.
3) Ian Gordon: Ich wurde nicht von Streetwise Reports für die Teilnahme an diesem Interview bezahlt. Im Interview brachte ich ausschließlich persönliche Kommentare und Meinungen zum Ausdruck. Ich äußerte in diesem Interview ausschließlich persönliche Kommentare und Meinungen. Ich hatte Gelegenheit, das Interview aus Gründen der Exaktheit zu überprüfen und bin verantwortlich für den Inhalt des Interviews.
4) Die Interviews werden zur besseren Verständlichkeit editiert. Streetwise Reports nimmt keine Herausgeberkommentare vor oder ändert Expertenaussagen ohne deren Zustimmung.
5) Dieses Interview stellt keine Investitionsempfehlung dar. Jeder Leser sollte eigene Finanzberatung in Anspruch nehmen; für alle Entscheidungen und Maßnahmen, die in Reaktion auf dieses Interview getroffen werden, sind die Leser persönlich verantwortlich. Die allgemeinen Geschäftsbedingungen und den Disclaimer von Streetwise Reports finden Sie unter: www.theaureport.com.



© Brian Sylvester
The Gold Report



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Dieser Artikel wurde am 21. Januar 2014 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.




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