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Gold als Nenner (Denominator) für alle Ökonomie-Fakten/Relationen

24.10.2005  |  Dr. Dietmar Siebholz
Ich wohnte gestern dem vom Finanz-Buch-Verlag veranstalteten Kongress in München bei, an dem u.a. Jim Rogers, Dr. Karin Kneist, Markus Mezger und Uwe Bergold Vorträge hielten. Mit der Teilnahme an diesem Kongress wollte ich meine Kontakte zu einigen wichtigen "Aktivisten" in der Edelmetall-Szene auffrischen.

Die meisten Aussagen auf diesem Kongress waren nicht neu bzw. waren mir schon aus eigener Analyse bekannt; fast schon wollte ich den Event als nicht sehr produktiv einstufen, da stellte Uwe Bergold als letzter Vortragender seine Charts und deren Auslegungen vor. Mit seinen resümierenden Worten hat Herr Bergold schlagartig bei mir eine Erklärung für die Lösung eines Problems geliefert, dessen Auswirkungen mich seit Jahren beschäftigen.

Dieses Problem ist die Authentizität der statistischen Veröffentlichungen und Daten; diesem Problemkreis habe ich mich schon in einigen Stellungnahmen gewidmet und dabei festgestellt, dass aus fehlerhaften und/oder bewusst "gemanagten" Daten kaum rationale und zweckdienliche Entscheidungen gefällt werden können. Man unterliegt ja als Wirtschaftssubjekt leicht den als Fakten gereichten Zahlen und Indexwerten und lässt sich so in seinen Entscheidungen "leiten".

Uwe Bergold´s Vorschlag ist der, alle Wirtschaftsdaten und Statistiken "auf einen Nenner zu bringen", wie es ein umgangssprachliches Schlagwort sagt. Nur welches ist der Nenner, wenn alle Zähler in Gefahr stehen, manipuliert und zweckorientiert abgewandelt werden? Uwe Bergold schlägt vor, alle Wertveränderungen, Indexveröffentlichungen und Preise in Relation zu Gold zu setzen.

Warum Gold? Gold hat in den letzten Jahrhunderten seinen Wert gegenüber allen Waren gehalten, Goldpreise haben sich ebenfalls laufend verändert, allerdings ist die Relation von Gold zu Waren unverändert geblieben. Als klassisches Beispiel wird zitiert, dass "im Jahre 1800, im Jahre 1900 und im Jahre 2000 man für eine Unze Gold einen guten Herrenanzug hätte kaufen können..." D.h. der Goldpreis hat sich auch verändert, aber seine Kaufkraft ist immer unverändert geblieben; Gold "verdient" somit nicht in Inflationsjahren, sondern hält nur langfristig seinen relativen Wert in Kaufkrafteinheiten.

Diese Aussage, so lapidar sie klingen mag, ist von extremer Bedeutung, wenn man bedenkt, dass der US-Dollar seit Gründung der US-Notenbank (FED) im Jahre 1913 inzwischen mehr als 94,5% an Kaufkraft verloren hat, Gold jedoch nicht. Damals kostete die Unze 20 US$, heute kostet sie 450 US$. Gemessen an der damaligen Kaufkraft aus dem Jahre 1913 ist Gold immer noch 20 US$. - (natürlich die alten Dollars von 1913 mit ihrer damaligen Kaufkraft) wert.

Weil Gold eben nicht durch politische Handlungen, sondern durch aufwändige Arbeit, Exploration und manuelle Leistungen gefördert wird, stellt der Goldpreis ein untrügliches Thermometer für das Messen von wirtschaftlichen Zuständen dar, das nicht oder nur sehr kurzfristig von der Politik beeinflusst werden kann. Daher ist Gold als NENNER für alle wirtschaftlichen Messeinheiten objektiv unverzichtbar.

Nimmt man die aktuellen Werte für diverse Messeinheiten (Wirtschaftswachstum, Börsenindices, Öl- und Warenpreise, Devisenkurse) und stellt sie in direkte Relation (englisch: "Ratios"), dann ergeben sich überraschend klare Einblicke, z.B. folgende:

  • Der aktuelle Ölpreis ist total überzogen (im Vergleich zu Gold); die großen Ölgesellschaften verlieren schon an Wert (gegenüber Gold);

  • die internationalen Börsenindices befinden sich seit geraumer Zeit auf dem Rückzug (in Relation zu Gold);

  • alle wichtigen Devisen (US-Dollar, Yen, Schweizer Franken, kanadischer Dollar, Euro verlieren gegenüber Gold.



  • Welche Schlussfolgerungen sind zu ziehen?

    Der Ölpreis ist überhitzt; das Börsenvertrauen in Aktien und Renten sinkt. Das Vertrauen in Papiergeld-Währungen schwindet weltweit. Die Anlage in Gold und Edelmetallen wird ein Muss für jeden Anleger.

    Zusatz: Da die Relation Gold zu Silber ebenfalls eine wichtige Beurteilungskomponente darstellt, die von einem Jahrhunderte langen Durchschnittswert weit entfernt ist, sollte man Silber zu mindest gleichen Anlageanteilen berücksichtigen. Meine Direktive heißt, "Silber ist das dynamischere Gold".


    © Dietmar Siebholz







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