Der Finanzwelt derzeit wichtigster Chart
15.12.2005 | Dr. Jürgen Müller
Ein häufig gehörtes Argument gegen das Investieren in Gold geht ungefähr so: Obwohl Gold in den letzten Jahren gut lief, ist es noch immer weit unterhalb dessen, wo es 1980 war. Der Dow Jones Aktienindex, auf der anderen Seite, ist im Augenblick 1200% höher als er im Jahr 1980 war. Für Langzeit-Investoren macht es daher viel mehr Sinn im Aktienmarkt zu investieren als in Gold.
Es kann durchaus möglich sein, ein noch dümmeres Argument zu finden, warum man den Dow dem Gold vorziehen sollte, aber mir fällt gerade kein dümmeres ein. Ja, Gold war ein schlechtes Investment während der beiden Jahrzehnte ab 1980, speziell wenn man es mit den Aktienmärkten vergleicht. Doch genau wegen dieser Unterbewertung hat das Gold in den letzten 5 Jahren besser abgeschnitten und wird dies auch noch für mindestens weitere 5 bis 10 Jahre tun. Mit anderen Worten: Wenn man heute Langfrist-Investoren raten würde dem Gold fern zu bleiben und stattdessen in Aktien zu gehen, nur weil die Aktien zwischen 1980 - 2000 besser abgeschnitten haben, so würde das einem Argument vom Januar 1980 entsprechen, daß der Dow langfristig bewiesen hat, ein schlechtes Investment zu sein, wohingegen Gold bewiesen hat, ein spektakuläres Investment zu sein (im Januar 1980 stand der Dow niedriger als 15 Jahre zuvor, wohingegen Gold mehr als 2000% Gewinne in dieser Zeit verzeichnen konnte).
Über große Zeiträume hinweg schwankt jede Investment-Klasse zwischen massiver Unterbewertung und massiver Überbewertung. Während der späten 70er Jahre z.B. sorgten Inflationsängste und das schwindende Vertrauen in das Papiergeldsystem für einen spektakulären Investmentbedarf im Gold (..). Aber statt in diesem Umstand einen Grund zu sehen, die Aktienmärkte zu meiden und den Goldmarkt zu favorisieren, bedeuteten 15 Jahre schlechte Entwicklung des Dow und großartige Entwicklung des Goldes, daß nun die Aktienmärkte sehr gute Langzeit-Profite und Gold sehr schlechte Langzeit-Profite versprachen.
Im Jahr 2000 jedoch führten zwei Jahrzehnte nicht vorhandene Inflationsangst und zunehmendes Vertrauen in das monetäre System zu einer Situation, in der Gold als Investment keine Rolle mehr spielte und Marktteilnehmer bereit waren, absurde KGVs für Aktien zu bezahlen. Doch anstatt daß dies ein Grund wäre, den Aktienmarkt zu favorisieren und Gold weiterhin zu vernachlässigen, führten 18-20 Jahre schlechte Goldperformance im Vergleich zu den Aktienmärkten nun zu der Situation, daß die nächsten 15 Jahre das Gold die Aktien outperformen wird. Dies war notwendig, um den neuen Dow/Gold Trend zu starten und die Richtung des Vertrauens sozusagen umzudrehen; genau dies geschah, als die Nasdaq-Blase in 2000 platzte.
Die langfristigen Schwankungen zwischen extremer Unter- und extremer Überbewertung, kommen klar beim Dow/Gold-Verhältnis zum Ausdruck, welches der folgende Chart zeigt (wieviele Unzen braucht es, um den Dow Jones Index zu kaufen). Meiner Meinung nach ist dies heute der wichtigste Chart für Langzeit-Investoren. Sekundär-Trends dauern nur selten weniger als 15 Jahre und sie enden nie, ohne einen Extremwert erreicht zu haben. Die wichtigste Nachricht dieses Charts ist es also, daß die schlechtere Performance des Dows im Vergleich zum Gold noch immer in den Anfängen steckt.
Langzeit-Investoren täten also gut daran, diesen Chart im Gedächtnis zu behalten und Gold-bezoge Investments in Ihren Portfolios überzugewichten, bis das Dow/Gold-Verhältnis wieder auf einem Tiefpunkt angekommen sein wird.
Anmerkungen des Übersetzers: Im Augenblick bewegt sich das Dow/Gold-Verhältnis auf dem Niveau des Extrempunktes Mitte der 60er-Jahre. Um den Tiefpunkt in 1980 zu erreichen, brauchte es also rund 15 Jahre. Der Autor kommt daher zur Annahme, daß auch der jetzige Trend, der vor 5 Jahren startete, noch mindestens für 5 bis 10 weitere Jahre anhalten wird, um damit wieder auf eine Zeitspanne von insgesamt 15 Jahren zu kommen.
Ich persönlich bezweifle jedoch, daß die Aktienmärkte ab ca. 2015 wieder einen Hochpunkt wie Mitte der 60er oder Ende der 90er erreichen werden können, da die geologischen Ressourcen aller Naturelemente, wie auch Ted Butler in seinem aktuellen Essay schreibt, vor einer fundamentalen Neubewertung stehen. Es scheint damit ehr damit zu rechnen zu sein, daß das Verhältnis Aktien/Gold tendenziell und langfristig unter Schwankungen sinken wird, sprich, sich in Richtung Edelmetalle verschieben wird.
(Bild anklicken zur Vergrößerung)
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
In der freien Übersetzung von Jürgen Müller (www.goldsilber.org), mit Erlaubnis des Autors.
Es kann durchaus möglich sein, ein noch dümmeres Argument zu finden, warum man den Dow dem Gold vorziehen sollte, aber mir fällt gerade kein dümmeres ein. Ja, Gold war ein schlechtes Investment während der beiden Jahrzehnte ab 1980, speziell wenn man es mit den Aktienmärkten vergleicht. Doch genau wegen dieser Unterbewertung hat das Gold in den letzten 5 Jahren besser abgeschnitten und wird dies auch noch für mindestens weitere 5 bis 10 Jahre tun. Mit anderen Worten: Wenn man heute Langfrist-Investoren raten würde dem Gold fern zu bleiben und stattdessen in Aktien zu gehen, nur weil die Aktien zwischen 1980 - 2000 besser abgeschnitten haben, so würde das einem Argument vom Januar 1980 entsprechen, daß der Dow langfristig bewiesen hat, ein schlechtes Investment zu sein, wohingegen Gold bewiesen hat, ein spektakuläres Investment zu sein (im Januar 1980 stand der Dow niedriger als 15 Jahre zuvor, wohingegen Gold mehr als 2000% Gewinne in dieser Zeit verzeichnen konnte).
Über große Zeiträume hinweg schwankt jede Investment-Klasse zwischen massiver Unterbewertung und massiver Überbewertung. Während der späten 70er Jahre z.B. sorgten Inflationsängste und das schwindende Vertrauen in das Papiergeldsystem für einen spektakulären Investmentbedarf im Gold (..). Aber statt in diesem Umstand einen Grund zu sehen, die Aktienmärkte zu meiden und den Goldmarkt zu favorisieren, bedeuteten 15 Jahre schlechte Entwicklung des Dow und großartige Entwicklung des Goldes, daß nun die Aktienmärkte sehr gute Langzeit-Profite und Gold sehr schlechte Langzeit-Profite versprachen.
Im Jahr 2000 jedoch führten zwei Jahrzehnte nicht vorhandene Inflationsangst und zunehmendes Vertrauen in das monetäre System zu einer Situation, in der Gold als Investment keine Rolle mehr spielte und Marktteilnehmer bereit waren, absurde KGVs für Aktien zu bezahlen. Doch anstatt daß dies ein Grund wäre, den Aktienmarkt zu favorisieren und Gold weiterhin zu vernachlässigen, führten 18-20 Jahre schlechte Goldperformance im Vergleich zu den Aktienmärkten nun zu der Situation, daß die nächsten 15 Jahre das Gold die Aktien outperformen wird. Dies war notwendig, um den neuen Dow/Gold Trend zu starten und die Richtung des Vertrauens sozusagen umzudrehen; genau dies geschah, als die Nasdaq-Blase in 2000 platzte.
Die langfristigen Schwankungen zwischen extremer Unter- und extremer Überbewertung, kommen klar beim Dow/Gold-Verhältnis zum Ausdruck, welches der folgende Chart zeigt (wieviele Unzen braucht es, um den Dow Jones Index zu kaufen). Meiner Meinung nach ist dies heute der wichtigste Chart für Langzeit-Investoren. Sekundär-Trends dauern nur selten weniger als 15 Jahre und sie enden nie, ohne einen Extremwert erreicht zu haben. Die wichtigste Nachricht dieses Charts ist es also, daß die schlechtere Performance des Dows im Vergleich zum Gold noch immer in den Anfängen steckt.
Langzeit-Investoren täten also gut daran, diesen Chart im Gedächtnis zu behalten und Gold-bezoge Investments in Ihren Portfolios überzugewichten, bis das Dow/Gold-Verhältnis wieder auf einem Tiefpunkt angekommen sein wird.
Anmerkungen des Übersetzers: Im Augenblick bewegt sich das Dow/Gold-Verhältnis auf dem Niveau des Extrempunktes Mitte der 60er-Jahre. Um den Tiefpunkt in 1980 zu erreichen, brauchte es also rund 15 Jahre. Der Autor kommt daher zur Annahme, daß auch der jetzige Trend, der vor 5 Jahren startete, noch mindestens für 5 bis 10 weitere Jahre anhalten wird, um damit wieder auf eine Zeitspanne von insgesamt 15 Jahren zu kommen.
Ich persönlich bezweifle jedoch, daß die Aktienmärkte ab ca. 2015 wieder einen Hochpunkt wie Mitte der 60er oder Ende der 90er erreichen werden können, da die geologischen Ressourcen aller Naturelemente, wie auch Ted Butler in seinem aktuellen Essay schreibt, vor einer fundamentalen Neubewertung stehen. Es scheint damit ehr damit zu rechnen zu sein, daß das Verhältnis Aktien/Gold tendenziell und langfristig unter Schwankungen sinken wird, sprich, sich in Richtung Edelmetalle verschieben wird.
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© Steve Saville
www.speculative-investor.com
In der freien Übersetzung von Jürgen Müller (www.goldsilber.org), mit Erlaubnis des Autors.