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Ist bei Gold und Silber schon wieder alles vorbei, bevor es richtig angefangen hat?

04.03.2014  |  Philip Hopf
Je mehr die Dinge sich ändern, desto mehr bleiben sie gleich. Gleichgültig in welche Richtung sich die Edelmetalle gerade bewegen, denkt die Mehrheit der Marktteilnehmer, dass sich der Trend auch in diese Richtung fortsetzt; Linear Analyse par excellence. Das einzige, klitzekleine Hindernis auf dem Weg zum Erfolg dieser Herangehensweise, ist die Märkte verlaufen nicht linear. Lineare Finanzmärkte existieren nicht.

Bei Erreichen des Bereiches um die Marke von 1200 $, erschienen reihenweise Prognosen, welche die frohe Kunde verbreiteten und das Ende des Bullenmarktes ausriefen. Welches in der Apokalypse eines Abverkaufs auf mindestens 1000 $ pro Unze sein Ende findet. Man muss kein Prophet sein, um bereits jetzt die Schlagzeilen derer zu kennen, die bei Erreichen unseres Zielbereiches von 1420 $-1450 $ die Marke 2000 $+ ausrufen werden. Im Silber sieht die Sache nicht viel besser aus.

Die Marke von 1065 $ stellt zwar auch unser ultimatives Ziel, für die bärische Bewegung dar, einhergehend mit einer Bodenbildung des glänzenden Metalls.

Wir gingen aber nicht davon aus, dass wir direkt in diesen Bereich fallen werden. Im Gegenteil, im Bereich von 1200 $ schlossen wir unsere Shorts und bereiteten uns auf eine größere Gegenbewegung vor, in der wir uns jetzt gerade befinden. Die einzige Frage ist und bleibt, wohin uns diese Gegenbewegung im Gold und Silber führen wird.

Wenn ich mir jetzt die Artikel der letzten Woche durchlese, finde ich einige namhafte Autoren, die den gefühlt hundertsten Boden im Goldmarkt ausrufen und vom Ende der Korrektur schreiben. Genauso überzeugt und fundamental erklärbar wie sie noch vor kurzem davon schrieben, dass der Bullenmarkt am Ende sei.

Der Amerikanische Analyst Robert Wagner schrieb sogar davon, dass es schlecht für den Goldpreis sei, wenn China weiterhin in so großer Menge physisches Gold kauft. Der Kreativität von Fundamentalanalysten ist schier keine Grenze gesetzt.

Was ich daraus für mich erkenne ist, dass Edelmetall Enthusiasten und Analysten gleichermaßen behaupten, der Bärenmarkt liegt hinter uns, schlichtweg, weil die Preise steigen.

Einhergehend mit der "fundamentalen" Ursache, derer ich mich als Erklärung bediene, unterstützt es mein Argument und macht es glaubhaft.

Hierbei geht es nicht um Täuschung, jedenfalls nicht vorsätzlich, ich bin mir sicher, dass viele der Autoren von ihren Thesen fest überzeugt sind. Wer die Fundamentalanalyse als legitimes Instrument zur Vorhersage von Kursentwicklungen ansieht, der wird immer einen Grund finden, weshalb Gold, Silber oder die Aktie X gerade steigt oder fällt.

Dazu möchte ich eine Passage aus einem vergangenen Artikel von mir zitieren:

"Professor Hernan Cortes Douglas, ein ehemaliger Dozent der HarvardUniversität sowie ehemaliger Forschungsadministrator der Weltbank, schrieb zur Prognosegenauigkeit der Fundamentalanalyse folgendes:

"Die historischen Daten zeigen uns, dass sie keinen Erfolg damit haben können. Finanzmärkte kollabieren nie wenn die Stimmung an ihnen schlecht ist. Faktisch ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn Markteinbrüche beginnen, sehen makroökonomische Daten gut aus. Deswegen behauptet die Mehrheit der Ökonomen, dass sich die Wirtschaft in exzellenter Verfassung befindet, kurz bevor die Märkte einbrechen. Ungeachtet der Wirkungslosigkeit und auch ungeachtet dessen, die gleichen Fehler immer wieder zu wiederholen, bedienen sich Ökonomen auch weiterhin dieser makroökonomischen Fundamentaldaten, um ihre Vorhersagen für die Zukunft zu treffen."

Wenn nun also diese Herangehensweise selbst rückblickend untauglich ist, da sie weder ein Ereignis verstehen noch rückwirkend erklären kann, wie kommt es dann zu der Annahme man, wäre damit in der Lage die Zukunft einzuschätzen?"
Sie sehen, bei einem Fall oder Anstieg, egal von welchem Kurs, wird es immer fundamentale Daten und Argumente geben, welche das aktuelle Bild unterstützen.

Meiner bescheidenen Meinung nach, befinden wir uns aktuell in einer korrektiven Gegenbewegung oder einer Bärenmarktrallye. Die Frage, auf die wir auch täglich in unserem Markt Update eingehen ist, wie hoch wir noch steigen werden, bevor der nächste heftige Abverkauf ansteht.

Natürlich können wir immer falsch liegen und eine starke Bewegung über den Bereich von 26 $-27 $ im Silber wird mir zeigen, dass wir falsch liegen. Aber das ist zurzeit nicht unsere primäre Erwartung. Tatsächlich stellen wir es in Frage, ob wir überhaupt noch so weit steigen werden.

Ich möchte hier nicht im Detail darauf eingehen. Was wir sehen und warum wir dieser Meinung sind, dazu dienen unsere Markt Updates.

Nur so viel, nach unserer Elliott Wave Analyse, gibt die Struktur des bisherigen Anstiegs, Anlass zur Sorge. Die Rallyebewegung könnte schneller ihr Ende finden als Einigen lieb ist und als die Meisten erwarten. Nach Wochenschluss am Freitag erwarten viele das es sich nur um einen temporären Rücksetzer handelt und wir schon bald wieder Rallyeschübe erleben werden. Die Kursstruktur und das schwächliche Bild das beide Metalle abgeben sprechen jedoch eine andere Sprache.




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