Optimieren Sie den Goldanteil an Ihrem Vermögen!
16.03.2014 | Manfred Gburek
Heute widme ich mich dem Thema Gold auf dem Umweg über den Fall Hoeneß. Falls Sie sich jetzt fragen, worin der Zusammenhang besteht, ist hier gleich die passende Antwort: Zwischen der Anlage in dem seit Jahrtausenden überall auf der Welt hoch geschätzten Edelmetall und dem Börsenspiel der Marke Hoeneß in Bruchteilen von Sekunden besteht die größtmögliche Diskrepanz, die man sich beim Umgang mit Geld vorstellen kann. Also ein Zusammenhang der Extreme: ein ewiger Wert an sich im Gegensatz zu einem Sekundenspiel.
Zur Hoeneß-Affäre gibt es vier besonders interessante Erkenntnisse: 1. Plumpe Steuerhinterziehung ist von gestern und wird hart bestraft, in diesem Fall mit dreieinhalb Jahren Gefängnis. 2. Banken machen rücksichtslos alles mit, was ihnen Gewinne beschert, besonders wenn sie dabei kein Risiko einzugehen brauchen. 3. Allzu hektisches Trading lohnt sich nicht, weil es in ein Spiel mit ungewissem Ende ausartet. 4. Ab einer gewissen, nicht im Voraus ermittelbaren Zahl von Börsentransaktionen siegen Gier und Angst derart über den Verstand, dass eine Rückkehr zur Vernunft aussichtslos ist.
Greifen wir zunächst die Aspekte 2. bis 4. mit einem Zitat aus meinem neuen elektronischen Buch auf: "Ach du liebes Geld!" https://www.epubli.de/shop/buch/35351
"Zum Thema Chancen bekommen wir täglich Unmengen an Ratschlägen serviert. Mehr als nur ein Hauch von Monte Carlo und Las Vegas weht längst auch durch die Börsensäle - oder treffender formuliert: durch die Laptops und sonstigen elektronischen Geräte mit Anbindung an Direktbanken, die Kundenaufträge im Schnellverfahren an Xetra, Tradegate, NYSE oder Nasdaq weiterleiten. Die Ratschläge zielen vielfach auf möglichst viel Trading, was treffend interpretiert bedeutet: Hin und Her macht Taschen leer. Oder auch: Die Bank gewinnt immer."
Und Erkenntnis Nummer 1? Im Gegensatz zu privaten Anlegern haben es internationale Konzerne nicht nötig, Steuern so plump zu hinterziehen, dass sie dafür bestraft werden könnten. Stattdessen holen sie sich die gewieftesten Steuerexperten ins Haus und lassen sie so lange Steuersparmodelle konstruieren, bis ihre Abgaben an den Fiskus minimiert sind. Schließlich gibt es jede Menge an Steuertricks, und fast täglich kommen neue hinzu. Derweil werden private Anleger bei Wertpapiergeschäften mit der Abgeltungsteuer zur Kasse gebeten. Und falls sie sich auf die extra für sie konstruierten, allmählich auslaufenden Steuersparmodelle einlassen, etwa über geschlossene Immobilienfonds, müssen sie allzu oft fürchten, dass unter dem Strich nur magere Ergebnisse herauskommen.
Da haben es Anleger, die auf Gold setzen, viel einfacher: Frei von Mehrwertsteuer kaufen, nur den Aufschlag zwischen Kauf- und Verkaufspreis zusätzlich berappen und nach mehr als einem Jahr frei von Abgeltungsteuer verkaufen (falls man das überhaupt will). Also eines der letzten verbleibenden Steuerschlupflöcher für private Anleger nutzen. Doch Vorsicht, wer auf diese Weise spekuliert, kann bei einer ungünstigen Konstellation wie in den Jahren 2012 und 2013 daneben liegen. Ich finde es ohnehin verwegen, mit Goldbarren oder -münzen zu spekulieren. Dafür eignen sich die stärker schwankenden Minenaktien besser.
Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Probleme - Krim-Krise, Japan/China-Konflikt, internationale Schuldenberge, im Verborgenen weiter schwelende Eurokrise u.a. - wird es allmählich Zeit, den Goldanteil am eigenen Vermögen zu optimieren, je nach Anleger und Anlagehorizont sogar zu maximieren. Dazu gehören im Regelfall Barren in verschiedenen gängigen Größen (bei umfangreichem Vermögen vorzugsweise Kilobarren) und Anlagemünzen (Krügerrand, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, Känguru, American Eagle u.a.) mit dem allseits üblichen Gewicht von 1 Unze, entsprechend 31,1 Gramm. Das Ganze an sicherer Stelle gelagert, am besten zum Teil in Deutschland (nicht im Bankschließfach), zum Teil im Ausland (vorzugsweise gegen Gebühr in einem Schweizer Zollfreilager).
Zugegeben, wenn Sie meine Kolumnen ständig lesen, ist Ihnen das alles sicher längst bekannt. Wichtige Ratschläge können indes nicht oft genug wiederholt werden. Und wie wichtig das Engagement in Gold ist, muss gerade jetzt betont werden, weil wir uns vor einer neuen Ära befinden. Warum? Blättern wir doch einfach mal fast ein Vierteljahrhundert zurück, als 1989 die Berliner Mauer fiel und die Sowjetunion sich in Einzelteile aufzulösen begann. Damals schien das Wettrüsten ein Ende zu haben, sodass man an den Kapitalmärkten von der Friedensdividende schwärmte: Weniger Rüstung, so der hinter diesem Begriff steckende Gedanke, würde den Weg zu einem sinnvolleren Kapitaleinsatz ebnen. Was zehn Jahre später folgte, war allerdings nicht immer sinnvoll. Man denke nur an die Internetblase. Derweil fristete Gold ein kümmerliches Dasein. Aber nun ist es aus mit der Friedensdividende, und der 2001 begonnene, 2012/13 unterbrochene Aufwärtstrend des Goldpreises kann weiter gehen.
Wie weit? Die Skala ist zwar nach oben offen, aber da gibt es ja noch gewisse Kräfte, die etwas gegen einen zu hohen Goldpreis haben. Sie konnten sich im vergangenen Frühjahr und Sommer mittels Manipulationen austoben. Und nun? Versuche, den Goldpreis zu drücken, wird es immer wieder geben, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. Warum ohne? Weil es an den Börsen knistert und zum Teil sogar schon kracht, wie die jüngste Kursentwicklung zeigt. Das zeugt vom Misstrauen breiter Anlegerschichten gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Verkaufswelle bei Aktien verläuft in umgekehrter Richtung etwa konform zur Kaufwelle beim Gold, das nun als sicherer Hafen bzw. als Versicherung gegen wirtschaftliche Unbilden wiederentdeckt wird.
Dass es mit der Friedensdividende nicht lange etwas auf sich hatte, war schon in den 90er Jahren, besonders aber seit der Jahrtausendwende am Kursverlauf der amerikanischen Rüstungsaktien zu erkennen; sie stiegen und stiegen, als wäre Krieg. Und in die Rüstung wird weiter kräftig investiert, sei es in den USA, sei es weltweit. Die Krim-Krise ist nur einer von mehreren Anlässen, damit fortzufahren.
Es gibt diesbezüglich auch einen Zusammenhang mit dem Goldpreis: Investitionen in die Rüstung sind fast ausschließlich unproduktiv, ihr volkswirtschaftlicher Effekt ist gering. Sie müssen jedoch finanziert werden, und das funktioniert seit jeher - symbolisch formuliert - durch das Gelddrucken. Mehr Geld ohne produktive Verwendung bedeutet letzten Endes Inflation. Die wird kommen, und der steigende Goldpreis nimmt sie vorweg. Folglich sind Sie gut beraten, lieber zu viel als zu wenig Geld in Gold zu investieren.
© Manfred Gburek
www.gburek.eu
Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: "Das Goldbuch" (2005), das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z" (2007) und "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" (2008).
Zur Hoeneß-Affäre gibt es vier besonders interessante Erkenntnisse: 1. Plumpe Steuerhinterziehung ist von gestern und wird hart bestraft, in diesem Fall mit dreieinhalb Jahren Gefängnis. 2. Banken machen rücksichtslos alles mit, was ihnen Gewinne beschert, besonders wenn sie dabei kein Risiko einzugehen brauchen. 3. Allzu hektisches Trading lohnt sich nicht, weil es in ein Spiel mit ungewissem Ende ausartet. 4. Ab einer gewissen, nicht im Voraus ermittelbaren Zahl von Börsentransaktionen siegen Gier und Angst derart über den Verstand, dass eine Rückkehr zur Vernunft aussichtslos ist.
Greifen wir zunächst die Aspekte 2. bis 4. mit einem Zitat aus meinem neuen elektronischen Buch auf: "Ach du liebes Geld!" https://www.epubli.de/shop/buch/35351
"Zum Thema Chancen bekommen wir täglich Unmengen an Ratschlägen serviert. Mehr als nur ein Hauch von Monte Carlo und Las Vegas weht längst auch durch die Börsensäle - oder treffender formuliert: durch die Laptops und sonstigen elektronischen Geräte mit Anbindung an Direktbanken, die Kundenaufträge im Schnellverfahren an Xetra, Tradegate, NYSE oder Nasdaq weiterleiten. Die Ratschläge zielen vielfach auf möglichst viel Trading, was treffend interpretiert bedeutet: Hin und Her macht Taschen leer. Oder auch: Die Bank gewinnt immer."
Und Erkenntnis Nummer 1? Im Gegensatz zu privaten Anlegern haben es internationale Konzerne nicht nötig, Steuern so plump zu hinterziehen, dass sie dafür bestraft werden könnten. Stattdessen holen sie sich die gewieftesten Steuerexperten ins Haus und lassen sie so lange Steuersparmodelle konstruieren, bis ihre Abgaben an den Fiskus minimiert sind. Schließlich gibt es jede Menge an Steuertricks, und fast täglich kommen neue hinzu. Derweil werden private Anleger bei Wertpapiergeschäften mit der Abgeltungsteuer zur Kasse gebeten. Und falls sie sich auf die extra für sie konstruierten, allmählich auslaufenden Steuersparmodelle einlassen, etwa über geschlossene Immobilienfonds, müssen sie allzu oft fürchten, dass unter dem Strich nur magere Ergebnisse herauskommen.
Da haben es Anleger, die auf Gold setzen, viel einfacher: Frei von Mehrwertsteuer kaufen, nur den Aufschlag zwischen Kauf- und Verkaufspreis zusätzlich berappen und nach mehr als einem Jahr frei von Abgeltungsteuer verkaufen (falls man das überhaupt will). Also eines der letzten verbleibenden Steuerschlupflöcher für private Anleger nutzen. Doch Vorsicht, wer auf diese Weise spekuliert, kann bei einer ungünstigen Konstellation wie in den Jahren 2012 und 2013 daneben liegen. Ich finde es ohnehin verwegen, mit Goldbarren oder -münzen zu spekulieren. Dafür eignen sich die stärker schwankenden Minenaktien besser.
Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Probleme - Krim-Krise, Japan/China-Konflikt, internationale Schuldenberge, im Verborgenen weiter schwelende Eurokrise u.a. - wird es allmählich Zeit, den Goldanteil am eigenen Vermögen zu optimieren, je nach Anleger und Anlagehorizont sogar zu maximieren. Dazu gehören im Regelfall Barren in verschiedenen gängigen Größen (bei umfangreichem Vermögen vorzugsweise Kilobarren) und Anlagemünzen (Krügerrand, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, Känguru, American Eagle u.a.) mit dem allseits üblichen Gewicht von 1 Unze, entsprechend 31,1 Gramm. Das Ganze an sicherer Stelle gelagert, am besten zum Teil in Deutschland (nicht im Bankschließfach), zum Teil im Ausland (vorzugsweise gegen Gebühr in einem Schweizer Zollfreilager).
Zugegeben, wenn Sie meine Kolumnen ständig lesen, ist Ihnen das alles sicher längst bekannt. Wichtige Ratschläge können indes nicht oft genug wiederholt werden. Und wie wichtig das Engagement in Gold ist, muss gerade jetzt betont werden, weil wir uns vor einer neuen Ära befinden. Warum? Blättern wir doch einfach mal fast ein Vierteljahrhundert zurück, als 1989 die Berliner Mauer fiel und die Sowjetunion sich in Einzelteile aufzulösen begann. Damals schien das Wettrüsten ein Ende zu haben, sodass man an den Kapitalmärkten von der Friedensdividende schwärmte: Weniger Rüstung, so der hinter diesem Begriff steckende Gedanke, würde den Weg zu einem sinnvolleren Kapitaleinsatz ebnen. Was zehn Jahre später folgte, war allerdings nicht immer sinnvoll. Man denke nur an die Internetblase. Derweil fristete Gold ein kümmerliches Dasein. Aber nun ist es aus mit der Friedensdividende, und der 2001 begonnene, 2012/13 unterbrochene Aufwärtstrend des Goldpreises kann weiter gehen.
Wie weit? Die Skala ist zwar nach oben offen, aber da gibt es ja noch gewisse Kräfte, die etwas gegen einen zu hohen Goldpreis haben. Sie konnten sich im vergangenen Frühjahr und Sommer mittels Manipulationen austoben. Und nun? Versuche, den Goldpreis zu drücken, wird es immer wieder geben, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. Warum ohne? Weil es an den Börsen knistert und zum Teil sogar schon kracht, wie die jüngste Kursentwicklung zeigt. Das zeugt vom Misstrauen breiter Anlegerschichten gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Verkaufswelle bei Aktien verläuft in umgekehrter Richtung etwa konform zur Kaufwelle beim Gold, das nun als sicherer Hafen bzw. als Versicherung gegen wirtschaftliche Unbilden wiederentdeckt wird.
Dass es mit der Friedensdividende nicht lange etwas auf sich hatte, war schon in den 90er Jahren, besonders aber seit der Jahrtausendwende am Kursverlauf der amerikanischen Rüstungsaktien zu erkennen; sie stiegen und stiegen, als wäre Krieg. Und in die Rüstung wird weiter kräftig investiert, sei es in den USA, sei es weltweit. Die Krim-Krise ist nur einer von mehreren Anlässen, damit fortzufahren.
Es gibt diesbezüglich auch einen Zusammenhang mit dem Goldpreis: Investitionen in die Rüstung sind fast ausschließlich unproduktiv, ihr volkswirtschaftlicher Effekt ist gering. Sie müssen jedoch finanziert werden, und das funktioniert seit jeher - symbolisch formuliert - durch das Gelddrucken. Mehr Geld ohne produktive Verwendung bedeutet letzten Endes Inflation. Die wird kommen, und der steigende Goldpreis nimmt sie vorweg. Folglich sind Sie gut beraten, lieber zu viel als zu wenig Geld in Gold zu investieren.
© Manfred Gburek
www.gburek.eu
Herr Gburek ist Fachjournalist und Buchautor. Seine letzten Werke waren: "Das Goldbuch" (2005), das Wörterbuch "Geld und Gold klipp und klar von A bis Z" (2007) und "Die 382 dümmsten Sprüche der Banker" (2008).