Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Treibt der Krim Konflikt die Edelmetallpreise ins Tal der Tränen oder auf neue Höhen?

18.03.2014  |  Philip Hopf
Machen wir es kurz, er hat keine Relevanz. Der Titel bezieht sich auf ein Glaubensmuster, welches fälschlicherweise von der Mehrheit der Anleger akzeptiert wird. Wenn sie Edelmetall Investoren fragen, warum die Metalle in den letzten Woche wieder zulegen konnten, aber auch warum sie teils volatile Einbrüche hatten? Werden sie für beide Fragen oft den gleichen Grund genannt bekommen; "Russland und die Krim Krise". Dabei wird neben dem zu vernachlässigenden Detail, das Fundamentalereignisse prinzipiell keinen Einfluss auf die Preise haben, auch noch übersehen, dass die eigentliche Rallye im Goldmarkt schon vor zwei Monaten begonnen hat. Lange bevor Russland aktiv seinen Marinehafen geschützt und die Abspaltung der Krim vorangetrieben hat. Dennoch ist die gängige Ansicht, das Gold seine Bewegungen in egal welche Richtung, dem Krim Konflikt schuldet.

Für mich ist dies nur das aktuellste Beispiel, wie die meisten Anleger von den Medien und einigen Analysten getäuscht werden. Genau das gleiche passierte damals während des Syrien Konflikts. Die meisten Anleger haben ein kurzes Gedächtnis und sind willig alles zu glauben, das sich "logisch" anhört.

Ohne sich zu hinterfragen, wie lange die zyklischen Bewegungen der Metalle wirklich schon laufen.

Seit dem im Januar die Metalle angezogen haben, gab es noch keinen richtig guten fundamentalen Grund, warum dem so ist. Wenn die Medien nun also einen vertretbaren Grund liefern und der eine oder andere Experte mit auf den Zug springt, dann geben sich die Anleger zufrieden, ohne dass eine Antwort darauf gegeben wird, warum die Bewegung bereits seit Januar andauert.

Das bringt mich zum wahren Grund für Marktbewegungen aller Art in allen Märkten: Marktstimmung und Marktpsychologie. Die Methode mit der wir Marktstimmung bewerten und einschätzen, veranlasste uns in unserem Täglichen Markt Update von einem steigenden Kurs auszugehen, lange bevor der Konflikt in der Ukraine ausbrach und noch viel länger bevor Russland involviert war.

Ich kann und darf nicht behaupten die Nachrichten oder den Katalysator zu kennen bevor, die Preisbewegung eintritt. Was wir durch die Elliott Wellen Analyse jedoch erkennen können, ist wann der Markt bereit ist, durch einen (Medien)Katalysator eine Bewegung zu vollziehen. Oft genug vollzieht sich so eine Bewegung, ohne dass ein sichtbarer Katalysator vorhanden ist. Eben gerade weil der Markt in seiner Natur Fraktal ist, also in Mustern verläuft die berechenbar sind.

Wenn der Markt also in einer Richtung verläuft, welche von Marktstimmung diktiert wird, unabhängig davon ob Medienereignisse die Bewegungen unterstützen oder nicht, zeigt mir das, dass die Marktstimmung immer die Kontrolle über den Markt hat. Ich musste nicht darauf warten, bis die fundamentale Situation "endlich" die Kontrolle über den Markt übernimmt. Darauf wartet ja ohnehin die Mehrheit der Anleger, in den letzten 3 Jahren vergebens, mit teils vernichtenden Ergebnissen.

Was wurde nicht alles angeführt, warum die Märkte nun imminent steigen müssten.

"China kauft massiv Edelmetalle", Russlands Nationalbank kauft massiv Edelmetalle", "Indiens Nationalbank kauft massiv Edelmetalle", "Die Federal Reserve Bank flutet den Markt mit Geld".

Was wurde nicht schon alles an Fundamentaldaten angeführt welche die Edelmetallpreise in neue Höhen treiben sollte.

Und wem war damit in den letzten drei Jahren geholfen? Nach diesen vermeintlichen fundamentalen Gründen zu handeln?

Vielleicht wäre Uli Hoeneß damit in der Lage gewesen seine massive Steuerlast zu mindern, wenn er dadurch weitere Millionen an Verlusten gemacht hätte. Aber sonst fällt mir Niemand ein, der einen offensichtlichen Vorteil davon hat, nach der fundamentalen Lage im Gold oder Silbermarkt zu investieren.

Das Sentiment, wie man im englischen trefflicher sagt, also die Marktstimmung, sagt uns dass wir noch tiefere Tiefs in Gold und Silber sehen werden. Und zwar ganz unabhängig von irgendwelchen fundamentalen Medienereignissen.

Während wir im Goldmarkt noch kein gesichertes Top haben, kann Silber potentiell schon getoppt haben. Jedoch werde ich hier nicht alles auf eine Karte setzen und weitere Anstiege ausschließen. Aber das Chartbild von Silber, sieht einfach sehr schwach aus. Am Freitag schafften wir es gerade noch so uns im Trendkanal zu halten und der MACD des weißen Metalls kratzt gerade mal so an der Nulllinie. Das spricht alles nicht für die explosionsartigen Anstiege in Silber, die eigentlich in einer dritten Welle zu erwarten sind.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"