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Das verzerrte Weltbild der OECD

22.03.2014  |  Claus Vogt
Dichtung statt Wahrheit

[Der folgende Text ist ein Auszug aus einem Krisensicher Investieren Wochenupdate.]

Dass mit dem Zustand der Weltwirtschaft etwas nicht stimmt, hat man inzwischen auch bei der OECD bemerkt. Deren Chefökonom Pier Carlo Padoan sieht in der weit verbreiteten Verlangsamung der Produktivität sogar einen "Vorboten des Beginns einer neuen Niedrigwachstums-Ära", also eine Zeitenwende. Ausdrücklich weist er darauf hin, dass davon auch die Schwellenländer betroffen seien. Was allerdings fehlt, ist eine überzeugende Ursachenanalyse. Kein Wunder, müsste diese doch zu dem politisch nicht gewollten Ergebnis kommen, dass die Geld- und Staatsschuldenpolitik der vergangenen Jahre ursächlich für diese traurige Entwicklung ist.

Stattdessen nennt Padoan folgende drei Ursachen: "Eine schwache weltweite Nachfrage, Druck durch die Haushaltskonsolidierung in vielen Ländern und die weiterhin bestehenden Fehlfunktionen der Finanzmärkte."

Beim Lesen dieses Unsinns wird mir fast übel. Dass Neokeynesianer immer und flächendeckend über eine zu schwache Nachfrage klagen, die sie mit staatlichen Konjunkturprogrammen beheben zu können glauben, liegt in der Natur des Keynesianismus - ganz gleich, wie hoch der Staatsanteil an der Wirtschaft inzwischen auch sein mag. Mehr ist aus Sicht der Keynesianer immer besser. Und wenn sich die Ergebnisse bestimmter Konjunkturprogramme nicht wie bei ihrer Verabschiedung angekündigt einstellen, dann liegt es immer daran, dass die Programme nicht groß genug gewesen sein sollen. Auf diese Weise immunisieren Neokeynesianer die von ihnen empfohlene Politik gegen eine kritische Prüfung.


Haushaltskonsolidierung: Dichtung statt Wahrheit

Kommen wir zum zweiten Punkt, der angeblichen Haushaltskonsolidierung, die Padoan in vielen Ländern ausgemacht haben will. Tatsache ist, dass die Staatsverschuldung in den vergangenen Jahren in nahezu allen Ländern deutlich zugenommen hat - und auch weiterhin zunehmen wird, allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz. Die von Padoan behauptete Haushaltskonsolidierung findet in der Realität also gar nicht statt, sie ist ein reines Produkt seiner offenbar blühenden Phantasie.


Staatsverschuldung der USA und der Eurozone in % des BIP, 2007 bis 2014

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Wenn Sie hier eine Haushaltskonsolidierung erkennen können, dann haben Sie das Zeug für eine Karriere bei der OECD und anderen staatstragenden Organisationen.
Quelle: EZB


Finanzmärkte leiden unter Zentralbankmanipulationen

Und was die Fehlfunktionen der Finanzmärkte angeht, scheint man sich bei der OECD noch keine Gedanken darüber gemacht zu haben, dass Nullzinspolitik und massive Markteingriffe der Zentralbanken die Marktmechanismen weitgehend außer Kraft gesetzt haben. Mit diesem extrem wichtigen Thema haben Roland Leuschel und ich uns in unserem Buch "Das Greenspan Dossier" bereits vor 10 Jahren ausgiebig befasst und sind damals schon zu dem Ergebnis gekommen, dass mit dem Platzen der Aktienblase eine Zeitenwende begonnen hat - und nicht erst jetzt, wie man bei der OECD zu glauben scheint.


Die Zeitenwende datiert auf das Jahr 2000

Tatsächlich zeigt das reale Wirtschaftswachstum der USA seit dem Jahr 2000 eine deutliche Verlangsamung: Von 2000 bis 2012 betrug es im Durchschnitt 1,4% pro Jahr, während es von 1980 bis 2000 mit durchschnittlich 2,8% doppelt so hoch war. In den Jahrzehnten davor war es mit 3,3% sogar noch höher.

Unsere Indikatoren deuten darauf hin, dass die aktuelle Blase unmittelbar vor ihrem Platzen steht. Dann wird die Kehrseite der Medaille sichtbar und der unvermeidliche Bereinigungsprozess á la 2008 beginnt. Nach der geld- und staatsschuldenpolitischen Fehlsteuerung der vergangenen fünf Jahre sind eine sehr schwere Rezession, die von einer Banken- und Finanzmarktkrise begleitet wird, sowie Staatspleiten unabwendbar.

In unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren bieten wir Ihnen neben wichtigem Hintergrundwissen und präzisen Analysen auch konkrete Empfehlungen, wie Sie sich für die sich immer deutlicher abzeichnende schwere Krise wappnen können. Geld verdienen kann man schließlich auch an fallenden Aktienmärkten. Schützen Sie Ihr Vermögen und testen Sie noch heute KRISENSICHER INVESTIEREN 30 Tage kostenlos.


© Claus Vogt
www.clausvogt.com



PS: Große Krisen bieten stets auch große Chancen. Wir haben beides im Blick.



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