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Zur Euro-Stärke

28.03.2014  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Seit Mitte 2012 hat die Einheitswährung deutlich aufgewertet gegenüber dem US-Dollar: Der Kurs ist von 1,20 am 24. Juli 2012 auf nunmehr etwa 1,38 gestiegen.

Wie erklärt sich diese Euro-Aufwertung? Und ist sie nachhaltig? Um diese Fragen zu beantworten, braucht man eine Vorstellung darüber, was den Wechselkurs einer Währung bestimmt.

Nimmt man an, dass die Zinsunterschiede zwischen den Vereinigten Staaten und dem Euroraum den Wechselkurs bestimmen, so sollte EURUSD derzeit deutlich niedriger handeln (siehe Grafik (a)).

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Quelle: Thomson Financials, eigene Berechnungen. *Für 10-jährige Staatsanleiherenditen. Abb. 3 (a) liegt folgende Überlegung zugrunde: Je höher der Zins in Amerika relativ zum Zins im Euroraum ist, desto stärker ist der USD gegenüber dem Eu-ro. **Abb. 3 (b) besagt, dass je stärker die Ausweitung der US-Dollar-Geldmenge ausfällt, desto stärker ist die Abwertung des USD gegenüber dem Euro.


Nimmt man hingegen das Anwachsen der Geldmengen in den beiden Währungsräumen als erklärenden Faktor für den Wechselkurs, so müsste EURUSD deutlich höher stehen (Grafik (b)).

Wie lassen sich diese Ergebnisse deuten? Wechselkurse lassen sich in der Regel nicht durch eine einfache Formel erklären oder prognostizieren. Zudem ist zu beachten, dass die Zinsen dies- und jenseits des Atlantiks mittlerweile mehr oder weniger manipuliert sind. Ihre Aussagekraft zur Erklärung des Wechselkurses dürfte begrenzt sein.

Wir halten hingegen die relative Geldmengenentwicklung mittel- bis langfristig für einen guten Wechselkursindikator. Und wenn die EZB in beträchtlichem Umfang beginnt, Staats- und Bankanleihen aufzukaufen (womit zu rechnen ist), wird die Euro-Geldmenge stärker anschwellen als die US-Geldmenge - und der Euro sollte gegenüber dem US-Dollar nachgeben.

Wir halten dies nach wie vor für das wahrscheinlichste Szenario. (1)


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



(1) Siehe unseren Jahresausblick Degussa Marktreport vom 17. Januar 2014.



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