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Rohstoff Express: IWF muss Gold verkaufen

22.12.2005  |   Sebastian Hell
Der Internationale Währungsfond teilte heute mit, dass mit dem Beginn des neuen Jahres die Schulden von 19 der 20 ärmsten Länder dieser Welt erlassen werden sollen. Einzig und allein Mauretanien hat sich nicht für den Erlass qualifiziert, da die Experten des IWF nicht davon überzeugt sind, dass die Gelder wirklich für die Bekämpfung der Armut verwendet werden. Mittels Goldverkäufen aus einem gemeinsamen Depot an dem 43 Länder beteiligt sind, soll der Erlass finanziert werden. Bisher haben 37 Mitglieder des Gemeinschaftsdepots dem Anliegen des IWF zugestimmt. Wie viel Gold genau verkauft werden ist bis dato noch nicht bekannt. Intraday konnte die Feinunze seit ihrem Tiefststand bei unter 494 $ deutlich zulegen und überwand vor kurzem die Schwelle von 500 $.

Die hohen Preise bei Platin machen sich inzwischen deutlich bei den Käufern bemerkbar. Es wird damit gerechnet, dass die Nachfrage seitens der chinesischen Schmuckindustrie in diesem Jahr um zehn Prozent zurück gehen wird, da die derzeitigen Preise viele Manufakturen vor neuen Käufen abschrecken. Laut einem vor wenigen Wochen veröffentlichen Bericht, ist oberhalb der Schwelle von 900 $ die Nachfrage nach physischem Platin seitens der Automobil- und Schmuckindustrie nur noch sehr rudimentär vorhanden.

Gestern teilte das amerikanische Department of Energy mit, dass die Rohöllagerbestände im Vergleich zur Vorwoche um 1,3 Millionen Barrel gestiegen sind. Bei unverbleitem Benzin sowie Heizöl waren allerdings deutliche Rückgänge in Höhe von 300.000 bzw. 1,3 Millionen Barrel zu verzeichnen. Des weiteren lag die Kapazitätsauslastung der Raffinerien in dieser Woche bei 88% was einem Rückgang um 1,6% gegenüber letzter Woche entspricht. Die Nachfrage nach Benzin lag 1,3% über dem Niveau des letzten Jahres während bei Heizöl sogar ein Zuwachs von 3,2% gemessen wurde.

Die Überkapazitäten des chinesischen Stahlsektors lassen die Gewinne der Branche dahin schmelzen. Wie das National Bureau of Statistics (NBS) mitteilte lag der Gewinn der ersten 11 Monate im Jahresvergleich nur 3,9% höher. Die Stahlpreise unterliegen seit dem April einem regelrechten Verfall. Der Gewinn im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag um satte 66,3% höher als in 2003. Im 1. Halbjahr 2005 betrug die Gewinnsteigerung gegenüber dem 1. HJ 2004 noch 36,1%, schmolz allerdings in den ersten 10 Monaten auf 11,2% zusammen und beträgt jetzt wie bereits oben erwähnt nur noch 3,9%. Laut der National Development and Reform Commission (NDRC) wird China bis Jahresende insgesamt 470 Mio. Tonnen Stahl produziert haben, was einem inländischen Angebotsüberschiss von 120 Millionen Tonnen entspricht. Zusätzlich befinden sich Werke mit einer geschätzten Kapazität von weiteren 150 Millionen Tonnen noch in Planung oder sind bereits in Bau. Um diesem Trend einen Riegel vorzuschieben und dem Preisverfall entgegen zu wirken, will die Regierung mehrere Werke schließen.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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