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"Versorgungssicherstellung am Goldmarkt" & "Achten Sie auf die Junior-Goldminen"

27.12.2005  |  Dr. Dietmar Siebholz
Wir leben in einer hektischen Zeit, und dies spürt man besonders in den sehr volatilen Finanzmärkten; derzeit scheint sich eine Art Paradigmenwechsel abzuspielen, der aber wohl noch nicht tief genug in das allgemeine Bewusstsein eingedrungen ist. Ich meine damit den Wechsel von Finanz-Assets zu Tangible Assets, also zu "handfesten" Anlagegütern. Im Übrigen ist dies eine Entwicklung, die schon mehrfach in der von uns überschaubaren Historie stattgefunden hat. Interessant ist dabei die Erkenntnis, dass wir zu den Paradigemenwechseln nie freiwillig kommen, sondern uns hierzu die Übertreibungen der letzten Perioden vor dem Wechsel bringen. Das Pendel schlägt also schon aufgrund unveränderbarer Faktoren und Regeln wie "Kraft gleich Gegenkraft", "Trägheitsgrundsatz" und "Rückkehr zu dem langfristigen Mittelwerten" zurück.

Nach dieser Vorrede mitten hinein in den Edelmetall-Markt. Es wird wohl unstrittig sein, dass die Übertreibungen an den Finanzmärkten, als da wären:
  • Geldschöpfung durch die Notenbanken über jedes Wirtschaftswachstum hinaus
  • überhöhter Anteil der Finanzwirtschaft an der Gesamtwirtschaftsleistung
  • Rückgang des Anteils der Produktion am Bruttosozialprodukt unter 15%, somit
  • Erhöhung des Dienstleistungsanteils im Bruttosozialprodukt und
  • Erfindung immer neuer Finanzinnovationen mit großer Hebelwirkung

  • besonders großen Einfluss auf die Weltwirtschaft nehmen.

    Bei all der Begeisterung für die Innovationskräfte in der Gesellschaft und Wirtschaft wird dabei übersehen, dass die steigende Weltbevölkerung immer einen Basistrend verstärkt, der mehr Gewicht auf die Ressourcenbeschaffung, die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Energie legen wird. Unabhängig von allen Einschätzungen, was die Menschheit langfristig nun am dringendsten benötigen wird, ist die dringliche Frage zu beantworten, wie die Mindestlebensanforderungen der derzeit lebenden Generationen sichergestellt werden können.

    Diese Grundsatzfrage ist in den letzten acht bis zehn Jahren nur sehr oberflächlich von allen Verantwortlichen behandelt worden, wohl (in direkter Reaktion auf die überzogenen Darlegungen des Club of Rome mit seinen Weltuntergangsszenarien. Da ist es wieder: Das permanente "Pendelprinzip".

    Als Folge des neuen "Kommunikationszeitalters" haben viele es versäumt, den Blick auf die nahe Zukunft zu richten und zu fragen, wie versorgen wir uns in den nächsten Wochen und Monaten? Nachdem sich die Investitionen geradezu explosiv in die Finanz- und Technologiemärkte ergossen hatten und die Exploration zur Sicherstellung von Ressourcen nahezu versiegt war, traten die unvermeidlichen Mangelerscheinungen zutage; man bemerkte, dass die Ölexplorationen auf einem Niveau standen, das den Ersatz der verbrauchten Energie in keiner Weise sichern konnten, man sah, dass die künftige Versorgung mit industriell unverzichtbaren Rohstoffen unterbrochen war und musste feststellen, dass ein neuer Trend wie das Aufkommen der chinesischen Volkswirtschaft in allen Berechnungen übersehen wurde. Dabei wurde kein Wort über die Chancen der Entwicklung des Subkontinents Indien verloren.

    Übersehen wurde bei dieser Fehleinschätzung, dass Innovationen am Finanzmarkt sehr schnell eingeführt und dann benutzt werden können. Sehr viel langsamer, aber auch in überschaubarer Zeit eingeführt werden können Technologie-Innovationen.

    Was sehr viel mehr Zeit und vor allem Finanzeinsatz bedarf, ist die Erneuerung von Ressourcen. Man kann davon ausgehen, dass von Beginn einer Exploration, über die Datensicherung, die Finanzierung bis hin zur Produktion des erforderlichen Rohstoffes eine Periode von etwa 8 bis 10 Jahren verstreicht, bevor die eingeleiteten Maßnahmen zum gewünschten Produktionsergebnis führen.

    Kurz auf einen Nenner gebracht: Die Versäumnisse der Jahre 1996 bis 2000 werden - wenn keine zusätzlichen Belastungen auftreten - zu einer Entspannung so gegen 2008 bis 2010 führen. Im Übrigen: Auch in dieser Zeit steigt die Weltbevölkerung weiter an...

    Damit dürfte eines ziemlich sicher feststehen: Die von vielen als kurzfristig bezeichnete Blüte am Rohstoffmarkt wird so bald nicht welken, aber sicherlich werden die Gewichtungen in den einzelnen Rohstoffen je nach dem dann erreichten Sättigungsgrad permanent verschoben werden.

    Einen ähnlichen Trend wie die der Rohstoffe werden die der Edelmetallen einschlagen und dies mit unterschiedlichen Begründungen. Bei Platin, Palladium und Silber werden es wohl die vermehrten Anwendungen sein, die die Märkte bewegen werden; beim Gold (und auch bei Silber) wird ein Trendwechsel aus den Finanzanlagen (also weg vom Papier, das täglich milliardenfach über Druckmaschinen und Computer in Umlauf gebracht wird und hin zu greifbaren = tangibles Formen des Geldes).

    Auch hier wird das untrügliche Pendel zurückschlagen; das Ausmerzen der Sicherheitsfunktion von Edelmetallen ist der Finanzindustrie in den letzten Jahrzehnten nahezu gelungen, so glaubt man. In Wahrheit haben aber alle damit befassten Institutionen das Pendel nur in eine extreme Lage gebracht, von der aus es umso mehr zurückschlagen wird. Die ersten Anzeichen sind schon unübersehbar.

    Wenn also bei dieser von mir erwarteten Pendelbewegung eine verstärkte Investorennachfrage nach den Edelmetallen auftreten würde, wie können dann die "Lieferanten" den Markt sichern? Lassen Sie es mich mit einer präzisen Aussage klären: NIE oder vorsichtiger: NICHT in den nächsten 5 Jahren!

    Warum bin ich so extrem eingestellt? Es gibt kaum Vorräte an Silber, die zur Sicherung der industriellen Nachfrage herangezogen werden könnten; es gibt auch kaum noch staatliche Lager, die nach dem Abbau der großen US-Vorräte zur Verfügung gestellt werden können. Die abbaufähigen Erzreserven können die industrielle Nachfrage noch einige Jahre bedienen, aber sind in keiner Weise geeignet, die steigende Investitionsnachfrage bedienen zu können.

    Ja, es gibt noch Goldbestände bei den Notenbanken von angeblich ca. 32.000 Tonnen, also von derzeit 13 Jahresproduktionen; nur steht fest, dass es seit mehr als 5 Jahren keine offizielle Inventur dieser Bestände bei den Notenbanken gab, und diese im Zusammenhang mit den erheblich verstärkten Gold-Leihe-Geschäften seit dem Jahre 1999 keine Aufklärung darüber geben, welche Bestände sie in Form der Goldleihe physisch ausgeliefert haben (das Gold wurde dann von den Leihern am Markt verkauft). Das Recht, diese Auskünfte zu verschleiern, nehmen die Notenbanken aus einer Anweisung des IWF, nach der die Notenbanken Gold und Goldforderungen (eben die Bilanzposition wegen des ausgeliehenen Goldes) in einer Bilanzposition auszuweisen hätten, damit man nicht aufschlüsseln kann, welcher Mengen sich die Notenbanken entledigt haben.

    Nimmt man die erfolgten Veröffentlichungen über die verkauften Goldbestände, erreichen die Notenbank-Bestände heute nur noch ein Niveau von ca. 29.000 Tonnen. Die GATA - eine US-Interessengemeinschaft, die ich hier in Deutschland vertrete - erklärt mit stichhaltigen Argumenten, dass die Notenbanken über die Goldleihe zwischen 8.000 und 15.000 Tonnen Gold in Umlauf gebracht hätten. Selbst wenn die Vertragspartner der Notenbanken dieses Gold in physischer Form wieder einliefern wollten, wäre dies schlicht unmöglich, derartige Bestände zu beschaffen, denn dieses Gold hängt am Halse von Millionen Frauen auf der Erde...

    Die Drohungen der Notenbanken, bei stärker steigendem Goldpreis "regulierend durch zusätzliche Abgaben" auf den Markt zu wirken, dürfte angesichts der Tatsache, dass andere Notenbanken (Argentinien, China, Russland, andere asiatische Länder) ihre Goldbestände aufstocken und immer mehr Gold an Investoren geht, die das Risiko der Papierwährungen vermindern wollen, eher mit nur kurzfristiger Wirkung versehen.

    Wer aber sichert die Goldversorgung bei derzeit abnehmender Goldproduktion? Die großen Minengesellschaften stocken ihre arg gebeutelten Reserven durch die Übernahme von kleineren Goldproduzenten oder durch so genannte Elefantenhochzeiten auf. Dadurch erhöht sich aber der Reservebestand weltweit um keine Unze; im Gegenteil: Die anderen Produzenten geraten durch diese Fusionen nun in eigene Zwänge, denn durch diese Firmenzusammenschlüsse vermindern sich die Chancen für die Zauderer, sich ihrerseits durch Übernahme von kleineren Minengesellschaften die Abbaureserven für die Zukunft zu sichern.

    Dazu kommt als zusätzliche Erhöhung des Drucks auf die Minengesellschaften, dass in einigen Ländern durch politische und ökologische Einflussnahmen der Staaten die Produktion gewaltig behindert wird und so Kostenerhöhungen eintreten, die automatisch eine Reduktion der Produktion bewirken. Selbst die inzwischen eingetretenen Preiserhöhungen am Goldmarkt können nämlich kaum die real eingetretenen Kostensteigerungen für Energie, Maschinen und Stahl ausgleichen.

    Fest steht auf jeden Fall, dass die Produktion in Australien und Südafrika erheblich zurückgegangen ist und weltweit die bisherige Größenordnung von 2.500 Tonnen pro Jahr unterschritten ist. Der Verbrauch, der pro Jahr mit mindestens 3.800 Tonnen geschätzt wird, kann derzeit nur durch Notenbank-Abgaben und aus Schrott ausgeglichen werden.

    In dieser hoch angespannten Lage am Goldmarkt tritt nun ein Akteur auf, der aufgrund seiner Historie wie kein Zeiter geeignet ist, den nordamerikanischen Goldmarkt zu verändern. Sein Name ist Robert McEwen, der Gründer und Hauptinitiator der GOLDCORP. Herr McEwen war es, der im Red Lake Gebiet in Kanada viele kleinere Minengesellschaften, die in diesem Explorationsraum tätig waren, in mühseliger Arbeit zusammenfasste und daraus die nun zu den ganz Großen zählende GOLDCORP machte.

    Nach der Fusion der GOLDCORP mit der Minengesellschaft Wheaton-River zog sich McEwen aus der Verantwortung zurück, veräußerte einen großen Teil seiner GOLDCORP-Aktien und hat sich wohl offensichtlich dazu entschlossen, die Entwicklung einer großen Goldminen-Gesellschaft in Nevada mit seinen umfangreichen Barmitteln voranzutreiben. Wenn er sich mit seiner Idee durchsetzt, dann wird den Großen der Branche der Weg versperrt, über die Übernahme von kleineren Minengesellschaften in NEVADA, dem überragenden und Explorationsgebiet für Gold in den USA denen die Reserven zu sichern.

    Daher gelten als Investitionsmaxime, insbesondere im Hinblick auf die Größe des US-Kapitalmarkten folgende Leitsätze:

    1. Die US-Kapitalanleger präferieren USA-Goldwerte.
    2. Die großen Aktien der Branche stellen stabile, aber wesentlich überteuerte Anlagen dar.
    3. Die Juniors oder Gold-Explorationsgesellschaften sollten in Nevada engagiert sein.

    Betrachtet man den Weltmarkt, sieht man also über den US-Tellerrand hinaus, dann sollten Goldminen-Juniors in den stabilen Ländern (Australien, Brasilien, Ghana, Kanada, Mittelamerika unter US-Einfluss, Papua Neuguinea bevorzugt werden. Auch Laos oder Thailand sind für Junior-Investitionen geeignete Länder.

    Was geschieht, wenn die Investitionsnachfrage weiter steigt - und das steht angesichts der immer mehr steigenden Inflationsgefahren mittlerweile fest - ist ungeklärt.

    Wenn man davon ausgeht, dass die Investorennachfrage nach Gold weiter voranschreitet, die Marktversorgung aus der Minenproduktion kaum noch sicherzustellen ist, dann müssen die Großen sich verstärkt um die Sicherung ihrer Produktion über die Juniors bemühen.

    Diese Juniors befinden sich seit Anfang 2005 unter erheblichem Druck, weil die großen Anteile der Investitionen durch Spezialfonds sich regelmäßig nur auf die großen Aktiengesellschaften mit hohem Börsenumsätzen konzentrieren. Die kleineren Unternehmen haben noch nicht vom Mittelzufluss in die Edelmetall-Szene profitiert. Hier kann ein künftig stattfindender Mittelzufluss erhebliche Auswirkungen auf die Kursentwicklungen nehmen.

    Was bedeutet das für Sie?

    Wählen Sie geeignete Aktien von Junior-Gold-Unternehmen aus und engagieren Sie sich bald!


    © Dietmar Siebholz







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