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Rohstoff Express: Ölpreis signalisiert keine US Rezession

28.12.2005  |   Sebastian Hell
Der Goldpreis ist heute regelrecht nach oben geschossen und notiert zur Stunde bei 516,30 $ am Kassamarkt. Händler führen den jüngsten Kursanstieg auf verstärkte Fundkäufe zum Jahresende hin zurück sowie auf die Rückkehr einiger europäischer Investoren aus dem Urlaub. Obwohl der Euro den größten Teil seiner heutigen Aufwärtsbewegung, die bis auf über 1,19 $ ging wieder verloren hat, legt das gelbe Metall zu. Nichtsdestotrotz ist das Volumen der letzten Handelstage verglichen mit "normalen" Tagen überaus dünn, was eine weitere Erklärung für den heutigen Kurssprung wäre. Silber, Platin und Palladium zeigen sich ebenfalls von ihrer besten Seite und legen um 1,70%, 0,21% und 1,15% zu.

Die Futures auf Rohöl konnten heute ebenfalls deutlich zulegen und stehen aktuell mit 2,81% im Plus. Obwohl das Wetter in den U.S.A immer noch äußerst mild ist und auch in den nächsten Tagen noch keine Kältewellen zu erkennen sind legt der Rohölkontrakt zu. Ausschlaggebend hierfür dürften Äußerungen aus dem Iran sein, dass die OPEC die Produktion kürzen solle um weitere Kurseinbrüche zu verhindern. Ein Analyst bei Alaron Trading sprach davon, dass die OPEC alles erdenkliche versuchen werde um den Preis über der Schwelle von 55 $ pro Barrel zu halten. Des weiteren schüttelte der Markt die gestrige Meldung bezüglich einer inversen Zinskurve in den USA mit Leichtigkeit ab. Invers bedeutet hier, dass die Rendite kurzlaufender Anleihen über den Langlaufenden liegt. Solch ein Phänomen war in der Vergangenheit ein Vorbote für eine bevorstehende Rezession. Allerdings teilte Alan Greenspan in den letzten Wochen mit, dass man heutzutage nicht mehr allzuviel auf dieses Ereignis geben sollte.

Kaffee setzt seine Aufwärtsbewegung ungehemmt fort und notiert derzeit mit 0,76% im Plus bei fast 1,07 $ pro Pound. In Vietnam wurde vor kurzem bekannt, dass die diesjährigen Exporte um 9,2% unter dem Niveau des Vorjahres zurück bleiben werden. Zusätzliche Unterstützung kommt seitens eines sehr stabilen Kassamarktes der aufgrund reger Nachfrage kommerzieller Händler und mangelndem Verkaufsinteresse der Produzenten ebenfalls von Tag zu Tag zulegen kann.

Aller Voraussicht nach wird Chinas Regierung im kommenden Jahr die staatlichen Vorgaben für Kohlepreise aufheben. Wie die National Development and Reform Commission (NDRC) dazu mitteilte sollen die Kohlelieferanten und die Kraftwerke untereinander die Preise frei aushandeln können. Seit 1992 hat China seinen Kohlemarkt reguliert und die Regierung die Kohlepreise für Kraftwerke auf einem erheblich geringerem Niveau als den allgemein vorherrschenden Marktpreis gehalten. Dadurch wurde der Preis für Elektrizität gedrückt, was wiederum eine Explosion der Einzelhandelspreise verhinderte. Diese Freigabe kommt im Zuge der Anhebung von Gaspreisen sowie von raffinierten Ölprodukten. Wie lange die staatliche Energiepreisvorgabe noch Bestand haben wird, ist fraglich. Auch die Kraftwerke fordern schon seit längerem eine Erhöhung, da ihnen die Kosten entgleiten und folglich die Marge kontinuierlich schrumpft.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de
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