Gold zwischen Ukraine-Krise und schwacher Nachfrage hin- und hergerissen
28.04.2014 | Thorsten Proettel
Zuletzt höhere Volatilität
Die Aufwärtstendenz des Goldpreises zu Beginn des Monats hielt nicht lange an und seit Mitte April sind die Notierungen wieder abwärts gerichtet. Zuletzt war dabei eine höhere Volatilität zu beobachten. Am 24.04. bewegte sich das Edelmetall im Tief bei nur 1.268 USD und im Hoch knapp unter der 1.300-USD-Marke. Auslöser dieser Ausschläge sind vor allem Nachrichten zur Lage in der Ukraine. Am Markt werden derzeit alle Meldungen, die auf eine Eskalation hindeuten, mit steigenden Preisen quittiert. Umgekehrt sorgt die verhaltene Nachfrage für eher niedrigere Notierungen. Der Blick der Akteure richtet sich dabei vor allem auf die anstehende Notenbanksitzung der US-Fed.
Nachfrage der Privatanleger auf normalem Niveau
Die phasenweise höheren Preise gehen vor allem auf das Konto kurzfristig agierender Terminmarktteilnehmer. Die Privatanleger wurden durch die Ukraine-Krise bislang dagegen kaum zu Goldkäufen motiviert. Die Münz- und Barrenumsätze bewegen sich auf dem verhaltenen Niveau der letzten Monate, was vor allem an der Wahrnehmung der Ukraine-Krise als politischem Problem und weniger als wirtschaftlichem Risiko liegen dürfte.
Lediglich aus dem osteuropäischen Raum wird von einer höheren physischen Goldnachfrage berichtet, die aber zu gering ausfällt, um den Markt zu beeinflussen. Diejenigen ETC-Anleger, die ab Februar in die Assetklasse Gold eingestiegen sind, scheinen den Markt in den vergangenen Wochen wieder verlassen zu haben. Die Emittenten veräußerten innerhalb von vier Wochen rund eine Millionen Feinunzen bzw. 31 Tonnen Gold, die während der Krim-Krise zur physischen Besicherung der Wertpapiere erworben wurden.
Langfristiges Bild intakt
Angesichts der wirtschaftlichen Erholung in Europa sowie der guten Konjunktur und der sich abzeichnenden Zinswende in den USA gehen wir weiterhin von einem Rückgang der Notierung des Goldpreises auf 1.200 USD zum Jahresende 2014 aus. Da wir gleichzeitig mit einer USD-Aufwertung gegenüber dem Euro rechnen, können Anleger hierzulande deshalb im Großen und Ganzen mit einer Seitwärtsbewegung des Edelmetalls kalkulieren. Erst ein neuer zyklischer Abschwung, der früher oder später kommen wird, birgt neues Aufwärtspotenzial für Gold.
Die Märkte werden dann sehr kritisch hinterfragen, ob die angeschlagenen Eurostaaten die Zeit genutzt haben, ihre Probleme zu beheben. Die Meldung der Staatsschuldenstände durch Eurostat in dieser Woche kann als deutlicher Hinweis auf die Problematik gedeutet werden.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Die Aufwärtstendenz des Goldpreises zu Beginn des Monats hielt nicht lange an und seit Mitte April sind die Notierungen wieder abwärts gerichtet. Zuletzt war dabei eine höhere Volatilität zu beobachten. Am 24.04. bewegte sich das Edelmetall im Tief bei nur 1.268 USD und im Hoch knapp unter der 1.300-USD-Marke. Auslöser dieser Ausschläge sind vor allem Nachrichten zur Lage in der Ukraine. Am Markt werden derzeit alle Meldungen, die auf eine Eskalation hindeuten, mit steigenden Preisen quittiert. Umgekehrt sorgt die verhaltene Nachfrage für eher niedrigere Notierungen. Der Blick der Akteure richtet sich dabei vor allem auf die anstehende Notenbanksitzung der US-Fed.
Nachfrage der Privatanleger auf normalem Niveau
Die phasenweise höheren Preise gehen vor allem auf das Konto kurzfristig agierender Terminmarktteilnehmer. Die Privatanleger wurden durch die Ukraine-Krise bislang dagegen kaum zu Goldkäufen motiviert. Die Münz- und Barrenumsätze bewegen sich auf dem verhaltenen Niveau der letzten Monate, was vor allem an der Wahrnehmung der Ukraine-Krise als politischem Problem und weniger als wirtschaftlichem Risiko liegen dürfte.
Lediglich aus dem osteuropäischen Raum wird von einer höheren physischen Goldnachfrage berichtet, die aber zu gering ausfällt, um den Markt zu beeinflussen. Diejenigen ETC-Anleger, die ab Februar in die Assetklasse Gold eingestiegen sind, scheinen den Markt in den vergangenen Wochen wieder verlassen zu haben. Die Emittenten veräußerten innerhalb von vier Wochen rund eine Millionen Feinunzen bzw. 31 Tonnen Gold, die während der Krim-Krise zur physischen Besicherung der Wertpapiere erworben wurden.
Langfristiges Bild intakt
Angesichts der wirtschaftlichen Erholung in Europa sowie der guten Konjunktur und der sich abzeichnenden Zinswende in den USA gehen wir weiterhin von einem Rückgang der Notierung des Goldpreises auf 1.200 USD zum Jahresende 2014 aus. Da wir gleichzeitig mit einer USD-Aufwertung gegenüber dem Euro rechnen, können Anleger hierzulande deshalb im Großen und Ganzen mit einer Seitwärtsbewegung des Edelmetalls kalkulieren. Erst ein neuer zyklischer Abschwung, der früher oder später kommen wird, birgt neues Aufwärtspotenzial für Gold.
Die Märkte werden dann sehr kritisch hinterfragen, ob die angeschlagenen Eurostaaten die Zeit genutzt haben, ihre Probleme zu beheben. Die Meldung der Staatsschuldenstände durch Eurostat in dieser Woche kann als deutlicher Hinweis auf die Problematik gedeutet werden.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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