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Braucht Gold einen Katalysator zum Einsturz?

20.05.2014  |  Philip Hopf
Nachdem ich vergangene Woche auf Goldseiten schrieb, "Solange der Widerstand bei 1350 $ nicht nach oben durchbrochen wurde, sehe ich derzeit kein bullisches Potential für den Goldmarkt" hat sich auch keine nachhaltige bullische Bewegung mehr durchsetzen können. Kurzfristige Preissteigerungen wurden schnell wieder abverkauft und blieben wie erwartet schwach. Ich bekam in der vergangenen Woche auf meinen letzten Artikel hin viele Zuschriften, mit Lob, Anregungen und Fragen. Natürlich auch harte Kritik von zumeist Menschen, welche sich Grund permabullischer Ausrichtung in ihren Erwartungen angegriffen sehen.

Eine sehr interessante Frage, auf welche ich eingehen möchte ist: "Herr Hopf sie sprechen immer wieder von sogenannten Medienkatalysatoren, welche Auslöser für eine bullische oder bärische Bewegung sein können, sollte die Marktstimmung, Elliott Wellen technisch, dafür bereit sein. Wie können solche Katalysatoren erkannt oder bestimmt werden? Wie kann man sie für die eigenen Trading zwecke nutzen?"

Ich muss an der Fragestellung erstmal eine kleine Korrektur vornehmen. Ein Medienereignis ist selbst nie Auslöser einer Bewegung. Auch wenn man bei der Fundamentalanalyse fälschlicherweise davon ausgeht. Das Fundament für Kursbewegungen bietet die Marktstimmung, im Englischen trefflicher "Market Sentiment" genannt. Sie beschreibt die emotionale Tendenz aller Marktteilnehmer in die eine oder andere Richtung. Dies geschieht nach dem Prinzip des Herdentriebs. Leittiere bestimmen die Richtung und der Rest folgt blindlings. Wenn sie das genauer verstehen wollen, rate ich ihnen meine Publikation auf Goldseiten zum Thema Herdentrieb und Massenpsychologie zu lesen.

Jegliches Medienereignis als solches ist nur "Katalysator" also Antrieb eines ohnehin schon bullischen Sentiments. Also einer positiven Marktstimmung. Sollte das Sentiment gegensätzlich zur Medienlage sein, wie schon oft gesehen, bekommen wir keine nachhaltige Bewegung, ganz egal wie die fundamentale Lage auch scheinen mag.

Seit gut zwei Jahren schreiben wir in unserem kostenlosen täglichen Markt Update, dass das Sentiment also die Marktstimmung, nicht für einen nachhaltigen Anstieg bereit ist, ohne dass wir noch ein weiteres Tief erreichen.

Und gleichzeitig konnten sie im selben Zeitraum ganze Wagenladungen bullischer Artikel lesen, welche ihnen erklärten, dass die Marktlage aus fundamentaler Sicht nicht besser hätte sein können für eine imminente Gold und Silberrallye.

Die massiven physischen Goldkäufe der chinesischen, indischen und russischen Zentralbanken, quantitative Lockerungen der EZB und Federal Reserve Bank, eine drohende Staatspleite der USA, der Bürgerkrieg in Lybien, Bürgerkrieg in Syrien und nun der Ukraine Konflikt. Was hatten wir nicht alles für Medienereignisse, welche aus Fundamentaler Sicht für einen Anstieg bis zum Mond hätten reichen müssen. Und doch geschah gar nichts, außer kontinuierlich fallenden Edelmetallpreisen.

An den von mir aufgeführten Beispielen sehen wir, dass diese Medienereignisse nicht mal als Katalysator wirken konnten, da in der ganzen Zeit ein negatives Marktsentiment vorlag und der Markt nicht bereit ist für eine anhaltende Rallye, bevor die laufende, nunmehr 3 jährige Korrektur abschließt. Leider wird das nur von sehr wenigen Analysten verstanden und so haben selbst die bekannten Autoren dieses Metiers in den letzten Jahren teilweise dutzende Berichte veröffentlicht, alle in Erwartung einer neuen Rallye an den Edelmetallmärkten, und grundsätzlich lagen sie falsch.

Gerade in den letzten Monaten werden sich mal wieder viele Anleger auf der Long-Seite die Finger verbrannt haben, weil sie davon ausgingen, dass der Ukraine-Konflikt und die Abspaltung der Krim den Goldpreis steigen lassen wird. Solange der Markt jedoch nicht bereit dafür ist, werden fundamentale Entwicklungen keinen Einfluss haben und der Anlegerschar noch so manche Kopfschmerzen bereiten.

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Das Elliott Wellen Setup, das wir seit Monaten verfolgen, liegt klar auf Kurs und nach wie vor erwarten wir weiter fallende Preise. Derzeitig stehen wir an einem Wendepunkt. Der Markt hat sich letzte Woche recht flach gezeigt und lädt dazu ein, sich von ihm einlullen zu lassen. Nach unseren Berechnungen werden wir noch in dieser Woche sehr wahrscheinlich einen starken Abverkauf im Goldmarkt sehen. Zunächst sollten wir auf ein Niveau von ca. 1240 $ fallen und damit den Anfang einer größeren Abverkaufsbewegung in unseren Zielbereich von 1045 $-1065 $ einläuten.

Ich schreibe dieser Bewegung 80% Wahrscheinlichkeit zu, die restlichen 20% nimmt mein Sekundärszenario ein. Ein nachhaltiges Überschreiten der 1320 $ würden einen kurzfristigen Abverkauf verhindern ohne jedoch das bärische Szenario nachhaltig zu trüben. Dieses bleibt intakt, solange wir unter der Marke von 1350 $-1360 $ verharren. Zum Traden lohnt es sich, klar auf der Short-Seite positioniert zu sein. In unserem Markt Update weisen wir sie auf lukrative Setups hin.

Kurzfristig können wir also durchaus noch einmal den Bereich um 1320 $ ansteuern. Dort sollte sich aber das von uns auch im Update skizzierte Verlaufsmuster abspielen und den Kurs stark Richtung Süden fallen lassen.

Wenn Sie Interesse an kostenlosen täglichen und wöchentlichen Marktupdates zu Gold, Silber, WTI und dem S&P 500 der Hopf-Klinkmüller Capital Management KG haben, dann schicken Sie einfach eine E-Mail mit Ihrem Namen und E-Mail-Adresse an Anmeldung@hkcmanagement.de. Beim Stichwort DE30 erhalten Sie zusätzlich kostenlose Analysen zum DAX.


© Philip Hopf
Hopf-Klinkmüller Capital Management KG



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