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Unter dem Fluch des Goldes

13.01.2006  |  Redaktion
Rick Ackermann von Rick"s Picks hat kürzlich geschrieben: "Bernanke hält sich selbst für einen Experten der Weltwirtschaftskrise und des Börsencrashs von 1929. Und er hat die Wall Street offensichtlich davon überzeugen können, dass unter seiner Vorherrschaft bei der Fed die monetären Fehler, die angeblich 1930 den deflationären Zusammenbruch ausgelöst haben, nicht wiederholt würden. Ich würde behaupten, dass er sich allein schon deshalb, weil er den Glauben hegte, die Fed sei in der Lage, einen weltweite Schuldenblase, die sich auf mehrere Billionen Dollar beläuft, zu verwalten, nicht für den Job geeignet ist."

Hahahaha! Genau das denke ich auch! Der war gut!

Aber hunderte von Billionen? Ich unterbreche ihn und sage: "Das ist aber eine ganz schön ordentliche Zahl, Mr. Ackermann!" Ich kann erkennen, wie eine Vene an seinem Hals hervortritt, als er mich hört. Aber anstatt eine Gruppe seiner Schläger loszuschicken, um mich vor die Tür zu setzen, so wie er es versprochen hat, wenn ich noch einmal den Mund aufmache, erklärt er: "Der Gesamtwert der Güter und der Dienstleistungen der Weltwirtschaft beläuft sich auf nicht mehr als 40 Billionen Dollar. Die Finanzwirtschaft hat jedoch einen abstrakten Wert, der sechsmal so hoch ist wie der der realen Wirtschaft (...), der auf 300 Billionen Dollar beziffert wird." Ich gebe zu Protokoll, dass ich auch schon von Schätzungen auf 350 Billionen Dollar gelesen habe, aber wenn Sie dem Gedächtnis des Mogambo (GdM) trauen, dann sind Sie nicht ganz dicht.

Aber zurück zum Thema, die gesamte abstrakte Größe der bestehenden Finanzinstrumente ist sechsmal so groß wie die gesamten Güter und Dienstleistungen, die auf der gesamten verdammten Welt gekauft und verkauft werden. Mann-o-mann-o-mann! Aber selbst das sei nicht von Bedeutung, behauptet er: "Auch hier ist die Konzentration auf die relativ belanglose Wirtschaft der Güter und Dienstleistungen falsch. Es sind die 250 Billionen Dollar in der Finanzwirtschaft, um die wir uns Sorgen machen sollten, denn diese basieren vollständig auf Sicherheiten, die künstlich durch die Kreditstimuli aufgeblasen wurden."

Da kann ich nur noch in die Luft starren, mein Mund steht offen und ich bin sprachlos vor Erstaunen über die Ungeheuerlichkeit des Ganzen. 250 Billionen! Wie in Trance sehe ich Gold vor meinem inneren Auge. Glitzerndes und schimmerndes Gold, gelb und golden, und es sagt: "Ich werde dich retten, Mogambo! Und noch besser, ich werde dich reich machen, weil du Gold und Silber angesammelt hast, als diese billig verkauft wurden, und so kannst du jetzt ganz einfach die Terrorherrschaft des Mogambo finanzieren gegen all deine Feinde, sowohl gegen die wahren, als auch gegen die eingebildeten, was bis dahin fast alle verdammten Menschen, egal ob tot oder lebendig sein werden."

Martin Weiss vom Money Report versucht mich zu beruhigen, als er merkt, dass sich vom Thema abweiche und von der süßen Rache schwärme: "Bis 2008 wird Gold bei über 1000 Dollar liegen." Ich muss zugeben, dieser kühle Trick verfehlt seine Wirkung nicht. Als Mann, der beides hat: 1.) eine Frau mit Goldkronen auf den Zähnen und 2.) eine gute Zange in der Garage, gefällt es mir sehr, wenn ich höre, dass Gold auf über 1.000 Dollar die Unze steigen wird. Ich setze mich, entzückt, wieder hin.

Jason Hommel vom SilverStockReport sieht, wie leicht es ist, mich zum Schweigen zu bringen und er sagt, dass er 40.000 Dollar die Unze vorhersieht. Ich presche nach vorne zu Mr Hommel und weg von diesem Weiss mit seinen lausigen 1.000 Dollar. Während ich noch um seine Füße streiche, bin ich ganz hingerissen, als er sagt: "Und diese Vorhersage auf 40.000 Dollar die Unze ist immer noch konservativ. Es ist wichtig, dass man erkennt, dass das nicht wirkliche Wachstumssätze sind. Es sind Zerfallssätze. Sie zeigen, wie sehr der Dollar zerfallen wird. Der Wert des Goldes wird nicht unendlich weiter steigen, aber der Wert des Dollars kann ins Unendliche stürzen. Ich sage also nicht, dass Gold einen unendlichen Wert haben wird. Ich sage nur, dass der Dollar wertlos sein wird."

Nun, ich bin nicht umsonst im College mit einer ausgegangen, die Mathe als Hauptfach hatte und ich kann ihnen sagen, wenn man Gold durch einen Dollar ohne Wert teilt, dann erreicht man auf dem Graphen Dollar gegen Gold tatsächlich die Unendlichkeit. Oder man kommt zumindest verdammt nah dran.

Und in der aktuellen Ausgabe von "Vergesst mir das Silber nicht", sagt er: "Silber wird auf ungefähr 8.000 Dollar pro Unze steigen. Sie sollten so früh wie möglich einsteigen und sich nicht darum kümmern, ob Silber nun bei 7 Dollar die Unze, bei 9 Dollar oder sogar bei 25 Dollar liegt."

Wer kauft denn dann das ganze Gold? Ich bin es sicher nicht, denn ich habe kein Geld und keine Aussicht darauf, welches zu kriegen, denn ich bin faul und arbeite nicht gern und ich habe eine Frau, die keinen zweiten Job anfangen will und die wirklich sauer wird, wenn ich immer wieder davon anfange. Nun, es stellt sich heraus, dass es ganz schön viele Leute gibt, die anders sind als ich und die mit Eifer kaufen, wie Martin Weiss sagt. "Diese Käufer sind im Moment etwas aggressiver, weil sie wissen, dass die Welt auf dem Pfad der Inflation ist. Sie wissen auch, dass die meisten Zentralbanken alles daransetzen werden, die Ökonomien weiter in Richtung Inflation auszurichten. Die Alternative - Deflation - ist ein Alptraum für alle Regierungen."

Aber eine Deflation könnte für Sie hervorragend sein! Wir würde ihnen das gefallen: Ein Haus an der Küste von Florida für 12.000 Dollar? Wie sieht es aus mit einem Cheeseburger für nur 10 Cent? Ich wette das gefällt Ihnen ganz gut. Aber wir reden hier nicht über Immobilien in Florida oder über einen leckeren Cheeseburger, sondern über Gold. Er fährt fort: "Wenn Sie, im Laufe der Geschichte davon gehört haben, dass die Zentralbanken ihr Gold verkaufen, dann sollten Sie eines im Hinterkopf behalten: In den späten Siebzigern hat das amerikanische Finanzministerium Tonnen von Gold verkauft. Trader und ausgebuffte Investoren kauften jede einzelne Unze auf jeder Auktion und noch mehr. So sind die Goldpreise, unabhängig von den Verkäufen durch das Finanzministerium immer weiter gestiegen."

Und behalten Sie auch im Hinterkopf, dass in den Dreißigern, während der Weltwirtschaftskrise, manche Minen angeblich um 500% gestiegen sind, während es mit allem anderen, genauso wie mit meinem Leben, meinen Träumen und meinen Absichten heute, abwärts ging.

Weiss berichtet auch, dass vor kurzem ein Meilenstein erreicht wurde, nachdem "die Chinesen heute mehr natürliche Rohstoffe verbrauchen als irgendeine andere Nation in der Geschichte." Das Ergebnis dieser Nachricht ist, dass "dies einen riesigen Aufwärtsdruck auf die Preise weltweit auslöst, die wiederum die allgemeinen Inflationsniveaus überall auf der Welt anheben." Und darüber hinaus haben wir auch noch Zentralbanken, die immer mehr Geld und Kredit in Umlauf bringen, was die Preise AUCH nach oben treibt! Und was ist die eine Sache, auf die man sich immer verlassen kann, das einzige, was einen immer gegen eine Entwertung der Währung und steigende Preise absichern wird? Gold!

Er hat es vielleicht schon satt zu hören, wie ich mich über die Inflation hier und die Inflation dort beklage, aber Rick Ackermann sagt, ich solle "In der gleichen Weise an die Inflation denken, wie sie auch einmal an die Tür klopfen wird, d.h. als eine Anstieg der wahren Schuldenbelastung. Was heißen soll, dass man die realen Zinssätze von 9 % oder 10 % bezahlt, um eine Hypothek zu bedienen für ein Haus, das weniger wert ist, als es einmal gekostet hat. Oder der Zinssatz auf die Kreditkartenschulden steigt über Nacht von 4% auf 12%."

Aber wir stehen auf der gleichen Seite, als er die zeitlose Frage stellt; "Kann heute noch irgendwer an die Kurpfuscherei in den Arbeiten von Keynes glauben, oder den Schlüssel zu einer Wiederbelebung des Wohlstandes darin suchen, dass die Verbraucher dazu gebracht werden, mehr geliehenes Geld auszugeben?"

Nun, im Kongress scheint man das zu glauben und auch bei der Fed. Auf SafeHaven.com erfährt man, dass mehr hinter der Entscheidung der Fed die Daten der Geldmenge M3 nicht länger öffentlich bekannt zu geben, stecken könnte, als man zuerst meint. Sie schreiben: "Der Tag, an dem die Geldmenge M3 verborgen bleiben wird, wird in den gleichen Monat fallen; in dem der Iran den USA den wirtschaftlichen Krieg erklärt, indem man an der eigenen neuen Börse das Öl in Petro-Euro handelt." Aber noch ehe ich genug Zeit habe, darüber nachzudenken, sagt er: "Aber es geht um mehr. Bei der Fed waren in der letzten Zeit drei freie Stellen in den 19 obersten regionalen Bank- und Senatsreihen frei. Warum! Ist das ein Anzeichen für die andauernde Resignation? In den vergangenen Jahren haben nicht weniger als sechs Präsidenten der Fed ihren Posten aufgegeben. Das ist sehr ungewöhnlich. Zwei Positionen im Vorstand der Bank (insgesamt gibt es sieben) waren eine Weile unbesetzt. Zusätzlich sind 12 regionale Spitzenplätze in den vergangenen Jahren neu besetzt worden."

Merken Sie, wie viel Klasse dieser Mann hat? Er hat nicht einmal den Ausdruck "die Ratten verlassen das sinkende Schiff" verwendet. Aber den Mogambo halten keine zivilisierten und moralischen Bedenken ab und er sagt, dass sie und der Rest des ganzen Federal Reserve Systems eine Gruppe stinkender, lügender, verkommener und dummer Ratten sind, die aus der Wirtschaft der Vereinigten Staaten eine kranke, mit Eiter gefüllte Wunde gemacht haben.

Noch interessanter wird es an dem Punkt, an dem er schreibt "der letzte Anstieg bei Gold verzeichnete 74 Punkte in einem Monat, eine Rally um 16 % seit dem Tag, an dem die Fed bekannt gab, dass man den Wert M3 vor den Steuerzahlern und den Bürgern dieser großartigen Nation verbergen wolle. Gold sagt uns, dass es damit rechnet, dass Ben Bernanke ein Inflationist ist."

Ach, hier geht es um M3? Wie groß ist denn diese Geldmenge M3? Mit dieser Frage wende ich mich an Doug Noland, der sagt: "die Geldmenge M3 stieg um 27,3 Milliarden Dollar (in der Woche vom 12. Dezember) auf einen Rekordwert von über 10,148 Billionen Dollar. In den vergangenen 30 Wochen hat sich die Geldmenge M3 um 523 Milliarden Dollar aufgebläht, oder um 9,4% im Jahresvergleich. Der Wert M3 unter Abzug der Geldfonds stieg um einen Satz von 8,2%."

Und wir können uns auf Doug Noland verlassen, nicht nur, wenn es um relevante Zahlen geht, sondern auch, wenn es darum geht, eine unverfälschte Meinung über Ben Bernanke zu erhalten: "Wir haben es also bei dem Mann, der demnächst die Krone der Fed aufsetzen wird, mit einem ganz selbstständigen monetären Quacksalber zu tun."


© "Mogambo Guru", nicht ganz ernst gemeint
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor´s Daily"







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