Trotz Streikende in Südafrika Palladiumverteuerung erwartet
30.06.2014 | Thorsten Proettel
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Fahrzeugnachfrage wächst weltweitIn China wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 9,8 Mio. Fahrzeuge abgesetzt. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist mit 8,9% zwar etwas rückläufig aber gemessen an der Diskussion über zu viel Smog in den Großstädten immer noch sehr beachtlich. In Europa beträgt das Plus im Zeitraum Januar bis April 4,3% bei insgesamt 5,4 Mio. neu zugelassenen Einheiten.
Und in den USA wurde trotz des harten Winters in den ersten fünf Monaten mit 6,7 Mio. Einheiten ein Plus von 5,0% gegenüber dem Vorjahreszeitraum erreicht. Angesichts des von uns über 2014 hinaus erwarteten robusten Wirtschaftswachstums dürfte die Fahrzeug- und damit auch die Palladiumnachfrage weiter steigen. Andere Einsatzgebiete von Palladium sind daneben die Elektrotechnik, die Chemie-, die Dental- sowie die Schmuckbranche.
Südafrikanische Anleger auf Käuferseite
Im März dieses Jahres emittierten zwei südafrikanische Banken Wertpapiere mit physischer Besicherung auf den Palladiumpreis. Diese Exchange Traded Commodities (ETCs) sind vor allem für Anleger in Südafrika selbst interessant, denn wie die letzten Monate zeigten, können die Palladiumnotierungen einen möglichen Ausgleich bei Problemen der heimischen Wirtschaft bieten. Die Käufe dürften vor dem Hintergrund des Streikendes künftig abflauen. Der bisherige Zusatzbedarf von mehr als 25 Tonnen Palladium seit März vergrößert allerdings das Marktdefizit.
Fazit
Trotz der Einigung im südafrikanischen Arbeitskampf dürfte noch einige Zeit vergehen, bis die Palladiumförderung in den Platinminen des Landes ihr übliches Niveau erreicht. Da die gute Fahrzeugkonjunktur gleichzeitig weiterhin für eine hohe Palladiumnachfrage sorgen und die Lager der Hersteller nach den Angebotsausfällen relativ stark geleert worden sein dürften, rechnen wir mit einem Anziehen der Notierungen.
Die Verteuerung des Edelmetalls dürfte sich angesichts des Streikendes in Relation zu den letzten Monaten jedoch abschwächen. Außerdem dürfte die Nachfrage der südafrikanischen ETCs nach dem ersten Schub geringer ausfallen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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