Keith Weiner: Die USA brauchen die Goldwährung mehr denn je
03.07.2014 | Johannes Müller
Gold sei ein «barbarisches Relikt», sagte einst der britische Ökonom John Maynard Keynes, welcher die moderne Ökonomie aus der Taufe hob. Der Chefmonetarist und Nobelpreisträger Milton Friedman hielt den Goldstandard theoretisch für gut, aber praktisch nicht für durchführbar und deshalb auch weder wünschens- noch erstrebenswert.
Sowohl Keynes vom linken als auch Friedman vom rechten Flügel haben jedoch das Problem völlig verkannt.
Der Goldstandard ist weder barbarisch noch unumsetzbar, sondern wir brauchen ihn je länger, je mehr - denn der Papiergeld-Standard hat kläglich versagt: er setzte eine sich beschleunigende Serie von Krisen in Gang, jede schlimmer als die vorhergegangene. Die Nation kann sich nicht weiter bis zur Unendlichkeit verschulden, auch die USA kann eine Nullzinsenpolitik nicht länger ertragen.
Ein Kampagnenplakat zeigt William McKinley, die US-Flagge in der Hand, auf einer grossen Goldmünze mit der Inschrift "gesundes Geld" stehend, die von einer Gruppe von Männern getragen wird. Im Hintergrund sieht man Schiffe und Fabriken mit den Schriftzügen "Kommerz" und "Zivilisation".
Untersucht man die Geschichte näher, spricht die Vergangenheit klar für das Edelmetall. Unter dem Goldstandard im 19. Jahrhundert verbesserte sich die Lebensqualität der meisten Menschen schneller als jemals zuvor und danach. Dieser Zustand dauerte jedoch nicht lange, denn nach der Jahrhundertwende verschlangen die Kriegsvorbereitungen riesige Summen.
Das Unternehmen, welches später Erster Weltkrieg genannt wurde, konnte nur durch ein einziges Mittel finanziert werden: Schulden. Und es gab nur einen Weg dazu: überall auf der Welt wurden Zentralbanken eingeführt, und sogar das "Land der Freien" erhielt 1913 eine solche. Sie wurde Federal Reserve genannt.
Zentralbanken bedeuten schlicht und einfach Planwirtschaft - staatliche Interventionen - im Geld- und Kreditmarkt. Der Goldstandard dagegen erlaubt einen freien Geldmarkt. Interventionen und freie Märkte jedoch vertragen sich nicht und Gold verlor den Kampf. Es ist deshalb kein Zufall, dass die Volkswirtschaften nach dem Krieg nach und nach zusammenbrachen.
Hals über Kopf zog man nun erneut in den Krieg. Am Kriegsende jedoch lag der Grossteil der Welt in Schutt und Asche und verzweifelt suchten die politischen Führer der Nachkriegszeit Kredite, um den Wiederaufbau zu finanzieren. Da stellten die USA ihre Bedingungen: alle anderen Länder hatten den US-Dollar zu behandeln, als wäre er so gut wie Gold. Die Alliierten unterzeichneten den Vertrag in Bretton Woods in New Hampshire.
Aber der US-Dollar war kein Gold - er war nur "Uncle Sams" Schuldschein. Und je größer die weltweite Nachfrage nach Geld, desto mehr Schulden konnte die US-Regierung paradoxerweise machen, was wiederum mehr Ausgaben ermöglichte. 1971 brach eine Krise aus, als Präsident Nixon den Zahlungsverzug verkündete, indem er sich weigerte, die Goldbestände der USA wie versprochen gegen Dollars einzulösen - das heutige System wurde etabliert. Nixons Dekret machte den Dollar zum leeren Versprechen und dieser ist heute buchstäblich nur noch mit heisser Luft besichert.
Seitdem leben wir unter einem weltweiten Standard mit uneinlösbarem Papiergeld. Die Schulden sind explodiert und verdoppeln sich etwa alle acht Jahre. Die Zinsen stiegen bis 1981 sprunghaft an und gingen dann in den freien Fall über. Das Finanzsystem droht jeden Moment zusammenzubrechen - wann genau ist schwer vorherzusagen. Gold kann die Katastrophe verhindern, weil es den Sparern die Kraft gibt, Schulden und Zinsen im Zaum zu halten.
Das Hauptargument gegen Gold fusst auf der Annahme, dass ein Wirtschaftsaufschwung eine lockere Geldpolitik benötigt. Die Krise im Jahre 2008 hat dies jedoch ad absurdum geführt. Unsere Wirtschaftsplanwirtschaftler sahen den Absturz nicht kommen und ihre kurzfristigen Rettungs- und Stimuluspakete haben nichts ins Lot gebracht, im Gegenteil - der nächste Crash zeichnet sich schon am Horizont ab.
Andere behaupten, es gäbe zu wenig Gold. Das ist schlichtweg falsch. Der Goldstandard des 19. Jahrhunderts wurde nur mit ein paar hundert Tonnen des Edelmetalls in London gemanagt, ein winziger Bruchteil dessen, was die USA heute besitzen. Das Argument ist sogar unseriös. Wird es dem Markt überlassen, den Wert von Gold festzusetzen, ist keine bestimmte Menge erforderlich.
Gegen Gold wird auch vorgebracht, ein einzelnes Land könne keine Goldwährung einführen, weil nur die Abwertung der Währung die Exporte, die Beschäftigung und die Wirtschaft fördere. Es ist sicherlich richtig, dass eine schwache Währung Exportgüter auf den Weltmärkten verbilligt. Versteift man sich jedoch auf diesem Punkt, ignoriert man die Zerstörung von Unternehmenskapital und die steigenden Importkosten, einschließlich derjenigen der Rohstoffe - die Wirtschaftsgeschichte Japans bestätigt dies. Seit Jahrzehnten stieg der Yen zusammen mit den Exporten. Seit 2012 fällt er und die Handelsbilanz Japans verschlechtert sich.
Jeder stünde mit Gold besser da. Auch wenn andere Länder Papierwährungen vorziehen, sollte Amerika den Goldstandard einführen. Stabiles Goldgeld erlaubt es den Amerikanern, aufzublühen und die Regierung würde gleichzeitig bei ihren Ausgaben diszipliniert, was einen wesentlichen Bestandteil des Wohlstands ausmacht.
Keynes lag mit seiner Aussage falsch, Gold sei ein barbarisches Relikt. Ohne Gold rast die Welt nun ungebremst in Richtung der Barbarei. Friedman irrte, als er behauptete, der Goldstandard sei praktisch nicht durchführbar - die Krise der westlichen Wirtschaft beweist es. Wir müssen dringender denn je den Weg zum Goldstandard einschlagen - allen voran die USA.
© Keith Weiner
Präsident des Goldstandard-Institutes USA
Exklusiv übersetzt von Johannes Müller (www.verlag-jm.ch)
Sowohl Keynes vom linken als auch Friedman vom rechten Flügel haben jedoch das Problem völlig verkannt.
Der Goldstandard ist weder barbarisch noch unumsetzbar, sondern wir brauchen ihn je länger, je mehr - denn der Papiergeld-Standard hat kläglich versagt: er setzte eine sich beschleunigende Serie von Krisen in Gang, jede schlimmer als die vorhergegangene. Die Nation kann sich nicht weiter bis zur Unendlichkeit verschulden, auch die USA kann eine Nullzinsenpolitik nicht länger ertragen.
Ein Kampagnenplakat zeigt William McKinley, die US-Flagge in der Hand, auf einer grossen Goldmünze mit der Inschrift "gesundes Geld" stehend, die von einer Gruppe von Männern getragen wird. Im Hintergrund sieht man Schiffe und Fabriken mit den Schriftzügen "Kommerz" und "Zivilisation".
(Foto: http://en.wikipedia.org/wiki/William_McKinley#mediaviewer/File:McKinley_Prosperity.jpg)
Untersucht man die Geschichte näher, spricht die Vergangenheit klar für das Edelmetall. Unter dem Goldstandard im 19. Jahrhundert verbesserte sich die Lebensqualität der meisten Menschen schneller als jemals zuvor und danach. Dieser Zustand dauerte jedoch nicht lange, denn nach der Jahrhundertwende verschlangen die Kriegsvorbereitungen riesige Summen.
Das Unternehmen, welches später Erster Weltkrieg genannt wurde, konnte nur durch ein einziges Mittel finanziert werden: Schulden. Und es gab nur einen Weg dazu: überall auf der Welt wurden Zentralbanken eingeführt, und sogar das "Land der Freien" erhielt 1913 eine solche. Sie wurde Federal Reserve genannt.
Zentralbanken bedeuten schlicht und einfach Planwirtschaft - staatliche Interventionen - im Geld- und Kreditmarkt. Der Goldstandard dagegen erlaubt einen freien Geldmarkt. Interventionen und freie Märkte jedoch vertragen sich nicht und Gold verlor den Kampf. Es ist deshalb kein Zufall, dass die Volkswirtschaften nach dem Krieg nach und nach zusammenbrachen.
Hals über Kopf zog man nun erneut in den Krieg. Am Kriegsende jedoch lag der Grossteil der Welt in Schutt und Asche und verzweifelt suchten die politischen Führer der Nachkriegszeit Kredite, um den Wiederaufbau zu finanzieren. Da stellten die USA ihre Bedingungen: alle anderen Länder hatten den US-Dollar zu behandeln, als wäre er so gut wie Gold. Die Alliierten unterzeichneten den Vertrag in Bretton Woods in New Hampshire.
Aber der US-Dollar war kein Gold - er war nur "Uncle Sams" Schuldschein. Und je größer die weltweite Nachfrage nach Geld, desto mehr Schulden konnte die US-Regierung paradoxerweise machen, was wiederum mehr Ausgaben ermöglichte. 1971 brach eine Krise aus, als Präsident Nixon den Zahlungsverzug verkündete, indem er sich weigerte, die Goldbestände der USA wie versprochen gegen Dollars einzulösen - das heutige System wurde etabliert. Nixons Dekret machte den Dollar zum leeren Versprechen und dieser ist heute buchstäblich nur noch mit heisser Luft besichert.
Seitdem leben wir unter einem weltweiten Standard mit uneinlösbarem Papiergeld. Die Schulden sind explodiert und verdoppeln sich etwa alle acht Jahre. Die Zinsen stiegen bis 1981 sprunghaft an und gingen dann in den freien Fall über. Das Finanzsystem droht jeden Moment zusammenzubrechen - wann genau ist schwer vorherzusagen. Gold kann die Katastrophe verhindern, weil es den Sparern die Kraft gibt, Schulden und Zinsen im Zaum zu halten.
Das Hauptargument gegen Gold fusst auf der Annahme, dass ein Wirtschaftsaufschwung eine lockere Geldpolitik benötigt. Die Krise im Jahre 2008 hat dies jedoch ad absurdum geführt. Unsere Wirtschaftsplanwirtschaftler sahen den Absturz nicht kommen und ihre kurzfristigen Rettungs- und Stimuluspakete haben nichts ins Lot gebracht, im Gegenteil - der nächste Crash zeichnet sich schon am Horizont ab.
Andere behaupten, es gäbe zu wenig Gold. Das ist schlichtweg falsch. Der Goldstandard des 19. Jahrhunderts wurde nur mit ein paar hundert Tonnen des Edelmetalls in London gemanagt, ein winziger Bruchteil dessen, was die USA heute besitzen. Das Argument ist sogar unseriös. Wird es dem Markt überlassen, den Wert von Gold festzusetzen, ist keine bestimmte Menge erforderlich.
Gegen Gold wird auch vorgebracht, ein einzelnes Land könne keine Goldwährung einführen, weil nur die Abwertung der Währung die Exporte, die Beschäftigung und die Wirtschaft fördere. Es ist sicherlich richtig, dass eine schwache Währung Exportgüter auf den Weltmärkten verbilligt. Versteift man sich jedoch auf diesem Punkt, ignoriert man die Zerstörung von Unternehmenskapital und die steigenden Importkosten, einschließlich derjenigen der Rohstoffe - die Wirtschaftsgeschichte Japans bestätigt dies. Seit Jahrzehnten stieg der Yen zusammen mit den Exporten. Seit 2012 fällt er und die Handelsbilanz Japans verschlechtert sich.
Jeder stünde mit Gold besser da. Auch wenn andere Länder Papierwährungen vorziehen, sollte Amerika den Goldstandard einführen. Stabiles Goldgeld erlaubt es den Amerikanern, aufzublühen und die Regierung würde gleichzeitig bei ihren Ausgaben diszipliniert, was einen wesentlichen Bestandteil des Wohlstands ausmacht.
Keynes lag mit seiner Aussage falsch, Gold sei ein barbarisches Relikt. Ohne Gold rast die Welt nun ungebremst in Richtung der Barbarei. Friedman irrte, als er behauptete, der Goldstandard sei praktisch nicht durchführbar - die Krise der westlichen Wirtschaft beweist es. Wir müssen dringender denn je den Weg zum Goldstandard einschlagen - allen voran die USA.
© Keith Weiner
Präsident des Goldstandard-Institutes USA
Exklusiv übersetzt von Johannes Müller (www.verlag-jm.ch)